Soest
aller högesten, welck yn anvechtunge, angst, be-
kümmernisse und nodt tho en schrien, süchten unde
ropenn, hülpe, radt, erreddunghe und bistandt van
6n süken. De eddel, unbefleckte Junckfro Maria, der
hilgste, van frauwen live gebaren Joannes de düper
und andern alle hebben stetz van sick tho Christo
gewiset, heil tho erlangen, wente so vele men an den
creaturen hangt und 6nen vortruwet, so wyth ist
men van dem schepper getreeden.
Nicht wi, sunder die schrifft leret, den Schepper
und nicht dat geschapen anthoropen. Der Her | K3v|
sprickt, Psal. xlix232: Rop my an yn ym dage dyner
dr6ffsalichiet, so wil ich dy erredden, und du schalt
my prysen; Math. xi [28]: Kamet her tho my all, de
gy bem6yet und beladen syn, ick wil yw vorqwic-
ken; Johelis ii [12-13]; Roma. x [10]: Welck den na-
men Gades anropt, wert salich werden. In Christo is
allene heil, und ist den minschen kein ander name
gegeven, darynne salich tho werden, Actorum, iiii.
Capit. [12].
So wil wy dach Mariam, de moder Christi, und
alle ander leven hilgen unverachtet und ungesmeet
hebben; wente wol se verfloket, den wardt Gadt
wedderum vermaledien, als vorgerordt. Unser Her
sprickt, Zacha. ii [12]: Die yw anröret, dey gript
mynen ogeappel an. Welck nicht alleen van den
vorstorven, sunder ock van den hir yegenwardigen
hilgen, dat ys gelovigen, verstaen werdt, als Saulo
uth dem hemel yn de aren klingede, gelerdt wordt:
Saull, Saull, wath vervolges du my, Actorum ix [4].
Wer sick dan underst6nde, de leven, gehilgten
kinder Gades tho lasteren, mit schertzerie und spo-
tisschen reden tho h6nen, Den wil eyn Erbar Radt
thom ersten am gude, wo namals wider schuldich
gevunden, am live mit swerer straffe also tuchtigen,
ander daran hebben tho gedencken, und dat alle ane
der personen anseenth und underscheedt.
Nicht weniger schal ock alle unnödich, lichtvar-
dich flokent, sweren und untuchtige, argerlike
schertzerie unde reden affgedan unde | K4r | gestraffet
werden, Wente der hilge Paulus vormandt uns, tho
den Ephesern am iiii. Capit. [29], seggende: Latet
kein schendich wasschent uith yuwem munde
ghaen, sunder, wat nütte ist thor beeterunge, dar
232 Ps 50,15.
ydt nodt d6th, dat ydt holtzelich233 sy tho hdrende.
Item am v. Capit. [4]: Ock schendige wordt und nar-
rendeginge und, wat nicht thor sake denet, latet
nicht van yw gesecht werden, alse den hilgen to-
h6rdt, sunder vele meer danckseggunge, Wente Gad
werdt gewißlick einmael vor alle ydel wordt reken-
schop v6rderen.
Dewile nu dusse gebreke gemeinlick tho mereren
deel yn wyn- und beerbencken geschein, dar men
sust yn aller vromichiet und tucht vrolick scholde
syn und nu leder veelmans hadert, brummet, raset,
wütet und davet, luycht und drücht, so schall eyn
yder synen negesten brüderlick leren und vormanen,
sprecken, wo yn negest gehatter stede, Ephe., iiii.
Capit. [31-32], geschreven: Alle bitterichiet und
grimmichiet, tharn, geschrey und lasteringe sy ver-
ne van yw sampt aller boßhiet. Weset 6verst under
eynander vronthlick, grundthertich und vorgevet
eyn dem anderen, gelick alse yw Gadt vorgeven
hefft yn Christo. Darum legget die lögen aff und
redet die warhiet eyn yder mith synem negesten, na
dem male wy under eynander ledemathe sint.
Sülcke und der geliken vormanunge mogen woll yn
unseren Collatien gescheyn, ya ane sünde, war die
nodt erfordert, swarlick nabliven. Dem gelick m6-
gen ock wal thor leer und badtliker under- |K4v|
richtunge unser brdder geestlike Psalme und Lave-
senge yn ndchternhiet gesungen werden, als uns der
hilge Paulus, tho den Ephe. am v. Cap. [19-20], err-
innerdt: Reedet under eynander van Psalmen und
lavesengen und geestliken liedern. Singet und spelet
dem Heren yn iuwen herten und segget danck alle
tidt vor alle dinck Gade und dem Vader unses Heren
Jesu Christi und weset undereinander underdaen yn
dem vruchten Gades.
Dat hilge, Gadtlike wordt ist an keinen sünderliken
ordt, stede noch stunde gebunden, ii. Tim. ii [9].
Dach wil eyn Erbar Radt allen und eynem yderem
hußwerde, krügeren und der geselschop vorweseren
Binnen und buten der Stadt, so widt eer rechtichiet,
bevelen und gebeden, keine unnütte Disputation ed-
233 Holdselig, selig.
440
aller högesten, welck yn anvechtunge, angst, be-
kümmernisse und nodt tho en schrien, süchten unde
ropenn, hülpe, radt, erreddunghe und bistandt van
6n süken. De eddel, unbefleckte Junckfro Maria, der
hilgste, van frauwen live gebaren Joannes de düper
und andern alle hebben stetz van sick tho Christo
gewiset, heil tho erlangen, wente so vele men an den
creaturen hangt und 6nen vortruwet, so wyth ist
men van dem schepper getreeden.
Nicht wi, sunder die schrifft leret, den Schepper
und nicht dat geschapen anthoropen. Der Her | K3v|
sprickt, Psal. xlix232: Rop my an yn ym dage dyner
dr6ffsalichiet, so wil ich dy erredden, und du schalt
my prysen; Math. xi [28]: Kamet her tho my all, de
gy bem6yet und beladen syn, ick wil yw vorqwic-
ken; Johelis ii [12-13]; Roma. x [10]: Welck den na-
men Gades anropt, wert salich werden. In Christo is
allene heil, und ist den minschen kein ander name
gegeven, darynne salich tho werden, Actorum, iiii.
Capit. [12].
So wil wy dach Mariam, de moder Christi, und
alle ander leven hilgen unverachtet und ungesmeet
hebben; wente wol se verfloket, den wardt Gadt
wedderum vermaledien, als vorgerordt. Unser Her
sprickt, Zacha. ii [12]: Die yw anröret, dey gript
mynen ogeappel an. Welck nicht alleen van den
vorstorven, sunder ock van den hir yegenwardigen
hilgen, dat ys gelovigen, verstaen werdt, als Saulo
uth dem hemel yn de aren klingede, gelerdt wordt:
Saull, Saull, wath vervolges du my, Actorum ix [4].
Wer sick dan underst6nde, de leven, gehilgten
kinder Gades tho lasteren, mit schertzerie und spo-
tisschen reden tho h6nen, Den wil eyn Erbar Radt
thom ersten am gude, wo namals wider schuldich
gevunden, am live mit swerer straffe also tuchtigen,
ander daran hebben tho gedencken, und dat alle ane
der personen anseenth und underscheedt.
Nicht weniger schal ock alle unnödich, lichtvar-
dich flokent, sweren und untuchtige, argerlike
schertzerie unde reden affgedan unde | K4r | gestraffet
werden, Wente der hilge Paulus vormandt uns, tho
den Ephesern am iiii. Capit. [29], seggende: Latet
kein schendich wasschent uith yuwem munde
ghaen, sunder, wat nütte ist thor beeterunge, dar
232 Ps 50,15.
ydt nodt d6th, dat ydt holtzelich233 sy tho hdrende.
Item am v. Capit. [4]: Ock schendige wordt und nar-
rendeginge und, wat nicht thor sake denet, latet
nicht van yw gesecht werden, alse den hilgen to-
h6rdt, sunder vele meer danckseggunge, Wente Gad
werdt gewißlick einmael vor alle ydel wordt reken-
schop v6rderen.
Dewile nu dusse gebreke gemeinlick tho mereren
deel yn wyn- und beerbencken geschein, dar men
sust yn aller vromichiet und tucht vrolick scholde
syn und nu leder veelmans hadert, brummet, raset,
wütet und davet, luycht und drücht, so schall eyn
yder synen negesten brüderlick leren und vormanen,
sprecken, wo yn negest gehatter stede, Ephe., iiii.
Capit. [31-32], geschreven: Alle bitterichiet und
grimmichiet, tharn, geschrey und lasteringe sy ver-
ne van yw sampt aller boßhiet. Weset 6verst under
eynander vronthlick, grundthertich und vorgevet
eyn dem anderen, gelick alse yw Gadt vorgeven
hefft yn Christo. Darum legget die lögen aff und
redet die warhiet eyn yder mith synem negesten, na
dem male wy under eynander ledemathe sint.
Sülcke und der geliken vormanunge mogen woll yn
unseren Collatien gescheyn, ya ane sünde, war die
nodt erfordert, swarlick nabliven. Dem gelick m6-
gen ock wal thor leer und badtliker under- |K4v|
richtunge unser brdder geestlike Psalme und Lave-
senge yn ndchternhiet gesungen werden, als uns der
hilge Paulus, tho den Ephe. am v. Cap. [19-20], err-
innerdt: Reedet under eynander van Psalmen und
lavesengen und geestliken liedern. Singet und spelet
dem Heren yn iuwen herten und segget danck alle
tidt vor alle dinck Gade und dem Vader unses Heren
Jesu Christi und weset undereinander underdaen yn
dem vruchten Gades.
Dat hilge, Gadtlike wordt ist an keinen sünderliken
ordt, stede noch stunde gebunden, ii. Tim. ii [9].
Dach wil eyn Erbar Radt allen und eynem yderem
hußwerde, krügeren und der geselschop vorweseren
Binnen und buten der Stadt, so widt eer rechtichiet,
bevelen und gebeden, keine unnütte Disputation ed-
233 Holdselig, selig.
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