Die Ordnungen bis zur Teilung der Herzogtümer 1544
7. Kirchenordnung8
1542
Christlyke Kercken Ordeninge, De ynn den Fürstendömen
Schleßwig, Holsten etc. schal geholden werdenn
VÖrrede
Wy, Christian, van Gades Gnaden tho Denne-
marcken, Norwegen, der Wenden unde Gotten KÖ-
ning, Hertoge tho Schleßwig, Holstenn, Stormarn
unde der Dyethmarschen, Graven tho Oldenborch
unde Delmenhorst1, Entbeden unsen Förstedomen
unsen Groth tho vorn. Wy prisen Godt und dancken
syner Gnaden yn ewicheit, Dat wy gekamen syn tho
der erkentenisse synes leven Söns2, unses Heren Jhe-
su Christi, unde erkennen, dat wy Landt unde lüde
van eme hebben, wo ock yederman wol weth, dat wy
dorch Gades wunder, krafft und Gnade darby be-
holden gebleven sint3. Wy vorhapen ock und vor-
seen uns tho Gades gnade und barmherticheit, dat
uns solck erkentenisse unde erlüchtinge Gades Wör-
des wert wysslick unde kloecklick helpen Regeren,
Alse de Wysheit secht, Proverbi ym achten Capittel
[14-16]: Myn ys beide, Raedt unde Daedt. Ick heb-
be vorstandt und macht. Dorch my Regeren de
Köninge unde de bRadtheren setten5 dat Recht.
Dorch my herschen de Fürsten unde alle Regenten
up Erden.
Darumme, dat wy nicht undanckbar syn solcker un-
uthsprekliker gnade Gades, unde dat ock unse Erff-
a Textvorlage A (Druck): Christlyke Kercken Ordeninge,
De ynn den Fürstendomen Schleßwig, Holsten etc. schal
geholden werdenn, Magdeburg: Hans Walther 1542 (VD
16, S 2968, Exemplar: SPK Berlin 1 in: Dr 17210). Fak-
simile des Drucks in Göbell, Kirchenordnung (mit
Übersetzung ins Hochdeutsche). Textvorlage B (Druck):
Christlyke Kercken Ordeninge, De ynn den Fürstendo-
men Schleßwig, Holsten etc. schal geholden werdenn,
Schleswig: Nikolaus Wegener 1601 (Exemplar: HAB
Wolfenbüttel Xb 8948). Abdruck: Cronhelm, Corpus
constitutionum Regio-Holsaticorum 4, Anhang S. 1-112;
Sammlung der gemeinschaftlichen Verordnungen,
S. 18-129; Richter, Kirchenordnungen 1, S. 353-360
(Auszug); Michelsen, Schleswig-Holsteinische Kir-
chenordnung, S.1-181.
lande yn der Christliken Religion Sache nicht so
yamerlick mögen bliven yn vorderffliker | A2v | unor-
deninge, hebben wy uns uth Gades gnaden neven
unsen Reden unde Landtschop vorgenamen, Eine
Christlike Kercken ordeninge na Gades Worde unde
Christus beveel upthorichtende, Nicht wat nyes tho
makende (dar behöde uns Godt vor), Sonder apen-
bar mit unsen Erfflanden anthonemende, Dat uns
unse leve Here Godt dorch syne Propheten unde
Apostelen bevalen hefft, Welcker ock thovorn de hil-
lige Kercke, dat ys de Christenheit, uth dem Munde
der Aposteln und Predigers Christi angenamen heb-
ben und geholden, Er so vele Erdomes hyrtho ge-
schlagen ys, darc dorch dat Evangelium Christi vor-
dunckert unde underdrücket ys, Darmit wy volgen
den Exempeln etliker hilligen Richters unde Könin-
gen, Alse Davids, Ezechias4, Josaphat5, Josias6, De
thovorn ock so gedan hebben. Se makeden nicht wat
nyes (alse unvorstendige lüde uns willen schuldt ge-
ven), Sonder se früchteden Godt unde richteden
wedder up de Gades Ordeninge, welcker dorch
Godtlose Richter, Köninge, Regenten, dorch godlo-
se Papen, valsche Propheten edder Predigers und
dorch dat ungelövige volck gefallen was.
b~b A: Radtherens etten, B: Radtheren setten.
c A: dat, B: dar.
1 Zu König Christian III. von Dänemark und Norwegen
(1503-1559) vgl. die Einleitung S. 32 und 42 f.
2 Vgl. Eph 4,13.
3 Hier wird auf die sogenannte „Grafenfehde“ angespielt,
in die auch auswärtige Mächte eingriffen. Vgl. die Ein-
leitung S. 32.
4 Zu Hiskia vgl. 2Kön 18-20 und 2Chr 29-31.
5 Zu Josaphat vgl. lKön 22, 2Kön 3 und 2Chr 17.
6 Zu Josia vgl. 2Kön 22-23 und 2Chr 34-35.
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7. Kirchenordnung8
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Christlyke Kercken Ordeninge, De ynn den Fürstendömen
Schleßwig, Holsten etc. schal geholden werdenn
VÖrrede
Wy, Christian, van Gades Gnaden tho Denne-
marcken, Norwegen, der Wenden unde Gotten KÖ-
ning, Hertoge tho Schleßwig, Holstenn, Stormarn
unde der Dyethmarschen, Graven tho Oldenborch
unde Delmenhorst1, Entbeden unsen Förstedomen
unsen Groth tho vorn. Wy prisen Godt und dancken
syner Gnaden yn ewicheit, Dat wy gekamen syn tho
der erkentenisse synes leven Söns2, unses Heren Jhe-
su Christi, unde erkennen, dat wy Landt unde lüde
van eme hebben, wo ock yederman wol weth, dat wy
dorch Gades wunder, krafft und Gnade darby be-
holden gebleven sint3. Wy vorhapen ock und vor-
seen uns tho Gades gnade und barmherticheit, dat
uns solck erkentenisse unde erlüchtinge Gades Wör-
des wert wysslick unde kloecklick helpen Regeren,
Alse de Wysheit secht, Proverbi ym achten Capittel
[14-16]: Myn ys beide, Raedt unde Daedt. Ick heb-
be vorstandt und macht. Dorch my Regeren de
Köninge unde de bRadtheren setten5 dat Recht.
Dorch my herschen de Fürsten unde alle Regenten
up Erden.
Darumme, dat wy nicht undanckbar syn solcker un-
uthsprekliker gnade Gades, unde dat ock unse Erff-
a Textvorlage A (Druck): Christlyke Kercken Ordeninge,
De ynn den Fürstendomen Schleßwig, Holsten etc. schal
geholden werdenn, Magdeburg: Hans Walther 1542 (VD
16, S 2968, Exemplar: SPK Berlin 1 in: Dr 17210). Fak-
simile des Drucks in Göbell, Kirchenordnung (mit
Übersetzung ins Hochdeutsche). Textvorlage B (Druck):
Christlyke Kercken Ordeninge, De ynn den Fürstendo-
men Schleßwig, Holsten etc. schal geholden werdenn,
Schleswig: Nikolaus Wegener 1601 (Exemplar: HAB
Wolfenbüttel Xb 8948). Abdruck: Cronhelm, Corpus
constitutionum Regio-Holsaticorum 4, Anhang S. 1-112;
Sammlung der gemeinschaftlichen Verordnungen,
S. 18-129; Richter, Kirchenordnungen 1, S. 353-360
(Auszug); Michelsen, Schleswig-Holsteinische Kir-
chenordnung, S.1-181.
lande yn der Christliken Religion Sache nicht so
yamerlick mögen bliven yn vorderffliker | A2v | unor-
deninge, hebben wy uns uth Gades gnaden neven
unsen Reden unde Landtschop vorgenamen, Eine
Christlike Kercken ordeninge na Gades Worde unde
Christus beveel upthorichtende, Nicht wat nyes tho
makende (dar behöde uns Godt vor), Sonder apen-
bar mit unsen Erfflanden anthonemende, Dat uns
unse leve Here Godt dorch syne Propheten unde
Apostelen bevalen hefft, Welcker ock thovorn de hil-
lige Kercke, dat ys de Christenheit, uth dem Munde
der Aposteln und Predigers Christi angenamen heb-
ben und geholden, Er so vele Erdomes hyrtho ge-
schlagen ys, darc dorch dat Evangelium Christi vor-
dunckert unde underdrücket ys, Darmit wy volgen
den Exempeln etliker hilligen Richters unde Könin-
gen, Alse Davids, Ezechias4, Josaphat5, Josias6, De
thovorn ock so gedan hebben. Se makeden nicht wat
nyes (alse unvorstendige lüde uns willen schuldt ge-
ven), Sonder se früchteden Godt unde richteden
wedder up de Gades Ordeninge, welcker dorch
Godtlose Richter, Köninge, Regenten, dorch godlo-
se Papen, valsche Propheten edder Predigers und
dorch dat ungelövige volck gefallen was.
b~b A: Radtherens etten, B: Radtheren setten.
c A: dat, B: dar.
1 Zu König Christian III. von Dänemark und Norwegen
(1503-1559) vgl. die Einleitung S. 32 und 42 f.
2 Vgl. Eph 4,13.
3 Hier wird auf die sogenannte „Grafenfehde“ angespielt,
in die auch auswärtige Mächte eingriffen. Vgl. die Ein-
leitung S. 32.
4 Zu Hiskia vgl. 2Kön 18-20 und 2Chr 29-31.
5 Zu Josaphat vgl. lKön 22, 2Kön 3 und 2Chr 17.
6 Zu Josia vgl. 2Kön 22-23 und 2Chr 34-35.
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