Die Ordnungen bis zur Teilung der Herzogtümer 1544
tho syn berömet, doch nicht anders den erem buke
unde Mammon gedenet hebben16.
Segge einer, wat ys doch under allen Stucken desser
Ordeninge, dat einem Missfallen kan edder dat
nicht Christen lüde mit allem vlite begeren scholen
unde mögen. Doch darmit nicht yemandes meine,
dat wy allene ander lüde Radt yn desser Ordeninge
tho richtende gebrucket, So bekenne wy mit groter
dancksegginge, dat uns ock uth Gades gnaden ein
vorstandt des hilligen Evangelii gegeven und vorle-
net sy worden, Derhalven wy ock van desser Orde-
ninge richten unde holden, wo volget:
[I.] De Ordeninge ys twefoldich, erstlick allene van
GÜdtliken dingen, Alse dat wy willen, dat Gades
Wordt, NÜmliken dat Gesette und Evangelion, reine
unde lütter geprediget werde, Dat men de Sacra-
mente recht uthdeele, dat men de kinder lere, dat se
yn Christo bliven, de yn Christum gedofft sint, Dat
men ock der Kercken unde Scholen dener, ock arme
lüde Vorsorge.
Dith alles, wo vorgeschreven, ys nu nicht unser or-
deninge. Sonder yn dem, dat wy solckes setten, So
volgen wy der Ordeninge Christi |A 4v|, unses Heren,
alse de dar ys unse enige Salichmaker und gewisse
heil. So ys he ock unse enige Lerer und Meister17,
dar Godt, de Vader, van rüpt: Dessen höret18. Und
he secht sulvest: Myne schape hören mynen stem-
men19. He hefft apenbart und gegeven der Werlt syn
Evangelium, dat van anbegynne vorborgen ys ge-
wesen ynn Godt20, datsulvige bevalen, allen Crea-
turen tho Predigende21. He hefft angerichtet de
Döpe unde syn Aventmal darbenevenst1 bevalen,
dat men de geven unde nemen scholde na syner an-
settinge unde nicht anders.
Den yegen dat Evangelion unde ynsettinge Christi
schal men nemande hören, ock nicht einen Engel
f A: darbevevenst, B: darbenevenst.
16 Vgl. Röm 16,18; Phil 3,19.
17 Vgl. Mt 23,8.10; Joh 13,13.
18 Mk 9,7par.
19 Joh 10,27.
vam Hemmel, so darff Paulus reden22. Unde Chritus
secht: Myne Schape hören nicht der Frömdelingen
stemmen, sonder flegen van ene23. Worumme wille
wy unbedachten lüden den wachten, wente, so lange
dat Concilia geholden werden, Wy yn middeler tidt
yn unsem ungeloven unde godtlosen wesen velichte
wech sterven möchten? Concilia unde Minschen or-
deninge können doch nichtes schaffen edder setten
yegen de ordeninge Gades. Wen averst de Concilia
vordömeden de Düvelschen Lere unde settinge des
Endechristes, dardorch wy wente her vorföret sint,
unde lerden darbeneven, geböden ock, dat Evange-
lion reine tho Predigende unde de Sacramente recht
uth tho deelende na der ynsettinge Christi unde lere
der | B lr | Apostel, alse wy nu don yn dessem unserm
Concilio unde Ordeninge, so wolde wy vor uns Seg-
gen, Dat ydt Godtlose unde nicht Christen lüde we-
ren, de solckes nicht annemen. Averst up solck ein
Concilium hebben wy nu lange (ydoch vorgeves) ge-
beidet, Wente ydt ys nicht ynt werck gestehet noch
geholden worden24.
Idt seggen averst de Papisten: Wy vorbeden dat
Evangelion nicht, doch schole gy der unsen ordel
van juwer lere vorwachten unde van uns, Efft ydt
ock dat rechte Evangelion sy, dat gy Predigen unde
leren. Darup ys unse antwert: Wy fragen nichtes
darna, dat se so speien mit wercken unde uns falsch-
lick beklagen. By uns wert geprediget dat rechte
Evangelion, dat den bedröveden Conscientien vor-
kündiget ummesüs vorgevinge der Sünden, allene
umme Christus willen, den Söne Gades, de vor uns
ys vorraden worden. Na dem nu de Sünde dermaten
ys wech genamen, werde wy rechtferdich vor Gade
geachtet, Sint ock kinder Gades unde erven25 so wol
des ewigen levendes alse alle andern Gades güder,
Gelevet van Godt, dem Vader, yn ewicheit, yn dem
geleveden Söne Gades, dorch welckeren wy den Ge-
loven entfangen.
20 Vgl. Mt 13,35; Kol 1,26.
21 Mk 16,15.
22 Vgl. Gal 1,8.
23 Joh 10,5.
24 Vgl. auch Nr. 6, S. 76.
25 Vgl. Röm 8,17.
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tho syn berömet, doch nicht anders den erem buke
unde Mammon gedenet hebben16.
Segge einer, wat ys doch under allen Stucken desser
Ordeninge, dat einem Missfallen kan edder dat
nicht Christen lüde mit allem vlite begeren scholen
unde mögen. Doch darmit nicht yemandes meine,
dat wy allene ander lüde Radt yn desser Ordeninge
tho richtende gebrucket, So bekenne wy mit groter
dancksegginge, dat uns ock uth Gades gnaden ein
vorstandt des hilligen Evangelii gegeven und vorle-
net sy worden, Derhalven wy ock van desser Orde-
ninge richten unde holden, wo volget:
[I.] De Ordeninge ys twefoldich, erstlick allene van
GÜdtliken dingen, Alse dat wy willen, dat Gades
Wordt, NÜmliken dat Gesette und Evangelion, reine
unde lütter geprediget werde, Dat men de Sacra-
mente recht uthdeele, dat men de kinder lere, dat se
yn Christo bliven, de yn Christum gedofft sint, Dat
men ock der Kercken unde Scholen dener, ock arme
lüde Vorsorge.
Dith alles, wo vorgeschreven, ys nu nicht unser or-
deninge. Sonder yn dem, dat wy solckes setten, So
volgen wy der Ordeninge Christi |A 4v|, unses Heren,
alse de dar ys unse enige Salichmaker und gewisse
heil. So ys he ock unse enige Lerer und Meister17,
dar Godt, de Vader, van rüpt: Dessen höret18. Und
he secht sulvest: Myne schape hören mynen stem-
men19. He hefft apenbart und gegeven der Werlt syn
Evangelium, dat van anbegynne vorborgen ys ge-
wesen ynn Godt20, datsulvige bevalen, allen Crea-
turen tho Predigende21. He hefft angerichtet de
Döpe unde syn Aventmal darbenevenst1 bevalen,
dat men de geven unde nemen scholde na syner an-
settinge unde nicht anders.
Den yegen dat Evangelion unde ynsettinge Christi
schal men nemande hören, ock nicht einen Engel
f A: darbevevenst, B: darbenevenst.
16 Vgl. Röm 16,18; Phil 3,19.
17 Vgl. Mt 23,8.10; Joh 13,13.
18 Mk 9,7par.
19 Joh 10,27.
vam Hemmel, so darff Paulus reden22. Unde Chritus
secht: Myne Schape hören nicht der Frömdelingen
stemmen, sonder flegen van ene23. Worumme wille
wy unbedachten lüden den wachten, wente, so lange
dat Concilia geholden werden, Wy yn middeler tidt
yn unsem ungeloven unde godtlosen wesen velichte
wech sterven möchten? Concilia unde Minschen or-
deninge können doch nichtes schaffen edder setten
yegen de ordeninge Gades. Wen averst de Concilia
vordömeden de Düvelschen Lere unde settinge des
Endechristes, dardorch wy wente her vorföret sint,
unde lerden darbeneven, geböden ock, dat Evange-
lion reine tho Predigende unde de Sacramente recht
uth tho deelende na der ynsettinge Christi unde lere
der | B lr | Apostel, alse wy nu don yn dessem unserm
Concilio unde Ordeninge, so wolde wy vor uns Seg-
gen, Dat ydt Godtlose unde nicht Christen lüde we-
ren, de solckes nicht annemen. Averst up solck ein
Concilium hebben wy nu lange (ydoch vorgeves) ge-
beidet, Wente ydt ys nicht ynt werck gestehet noch
geholden worden24.
Idt seggen averst de Papisten: Wy vorbeden dat
Evangelion nicht, doch schole gy der unsen ordel
van juwer lere vorwachten unde van uns, Efft ydt
ock dat rechte Evangelion sy, dat gy Predigen unde
leren. Darup ys unse antwert: Wy fragen nichtes
darna, dat se so speien mit wercken unde uns falsch-
lick beklagen. By uns wert geprediget dat rechte
Evangelion, dat den bedröveden Conscientien vor-
kündiget ummesüs vorgevinge der Sünden, allene
umme Christus willen, den Söne Gades, de vor uns
ys vorraden worden. Na dem nu de Sünde dermaten
ys wech genamen, werde wy rechtferdich vor Gade
geachtet, Sint ock kinder Gades unde erven25 so wol
des ewigen levendes alse alle andern Gades güder,
Gelevet van Godt, dem Vader, yn ewicheit, yn dem
geleveden Söne Gades, dorch welckeren wy den Ge-
loven entfangen.
20 Vgl. Mt 13,35; Kol 1,26.
21 Mk 16,15.
22 Vgl. Gal 1,8.
23 Joh 10,5.
24 Vgl. auch Nr. 6, S. 76.
25 Vgl. Röm 8,17.
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