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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0116
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Die Ordnungen bis zur Teilung der Herzogtümer 1544

Wo men ddpen schal147

^Unde ys de D6pe nicht anders den eine vorsegelin-
gep der dinge, de wy van Christo geldven, ein Ver-
bund twischen Gade und uns, yn Christo upgerich-
tet, welcker bevestiget den Geloven, t6get uns an de
Bote unde fordert ein Christlick levent. | F 2r j
De kinder schal men Ddpen yn düdescher sprake
unde yn gewdntlikem Ddpestene, so yn der Kercken
gefunden wert, Se entbldten van eren Kledern Unde
dre mal mit water avergeten. By Winter tiden schal
de Kdster warme water yn einem Becken hebben
unde setten dat mit water yn den Dopesteen, Dar-
uth men dat kindt Ddpe. Wente de Ddpe ys thom
Heyle unde nicht thom vordarve der kinder vor-
ordent.
De Prester, so dar Ddpen wil, schal de Vad-
dern148 fragen, Efft dat kindt ock thovorn ym huse
gedofft sy149. Wo he den ervart, dat dat kindt recht
gedofft sy, schal he sick nicht understan, dat kindt
wedderumme tho Ddpende, Denn wy hebben nicht
mer men eine Ddpe, tho den Ephesern am veerden
Capittel [5].
Unde schal alleine lesen aver dem kinde den Gelo-
ven, dat Vader unse Unde dat Evangelion Mar-
ciql5°. Darna seggen tho den ummestenders und yn
Sonderheit tho den Vaddern (de ock de dldern151 des
kindes dartho bidden scholen na geholdener Ddpe,
wo se vor der Ddpe umme ylendes willen nicht heb-
ben dartho kamen kdnnen) Unde also seggen:
Brdder, dith kindt ys nu gedofft Unde hefft den
hilligen Geist, ock Vorgevinge der Sünde entfangen.
11 Baptismus.
p A: vorselinge, B: vorsegelinge.
q A: Marcii, B: Marci.

147 Ordinatio ecclesiastica, D 3v: Ritus baptizandi. Vgl.
auch den Abschnitt „De baptismo“ in den Hadersiebe-
ner Artikeln (Nr. 3, S. 66 f.).
148 Paten.
149 Gemeint ist die Nottaufe. Ein eigenes Kapitel über die
Nottaufe, wie es in anderen Kirchenordnungen zu finden
ist, fehlt hier.
150 Mk 10,13-16.

Darumme wille wy dat kindt nicht noch einmal Dd-
pen, dat wy den hilligen Geist nicht honspotten. Des
werde gy alle unde besonderliken tügen, dartho ge-
vordert, stendich syn. | F 2v | Unde dancken Gade,
dem Heren, Dat he dat kindt yn syne Gnade dorch
Christum angenamen hefft.
Darna segge he thom kinde: De Here beware dynen
ynganck unde uthganck van nu an wente yn ewi-
cheit152. Amen. Unde dat leste gebedt ym Ddpebd-
keschen153, welcker sick anhevet: Omnipotens Deus
etc.154
Thom lesten, anthospreken de vaddern, Dat se
solcker ddpe yn allen drden tüchenisse geven willen.
Unde, so ydt geschege, Dat de oldern des kindes do-
des halven Vorteilen, Dat se als denn yn de ste-
de155 der Oldern dem kinde tho syner Salicheit be-
hülplick syn mdgen na allem erem vormdge, Wo sick
desulven gevaddern yn der stede, dar dat kind ys,
erholden werden.
Wen averst dat kindt nicht gedofft ys edder ock, so
men nicht eigentlick weth, efft ydt gedofft sy edder
nicht, wo den wol kamen kan (den eine twivelhaff-
tige Ddpe hefft yn der Christliken vorsamlinge kei-
nen platz), So schal de Prester thom ersten eine vor-
maninge don tho den ummestendigen vaddern, Se
vormanen der werdicheit der Ddpe Unde tho an-
merckinge der wordt, so dar geredet werden, se er-
wecken. Darna so hevet he an: Exi, Immunde Spi-
ritus, etc.156

151 Eltern.
152 Ps 121,8.
153 Gemeint ist Luthers „Das Taufbuchlein verdeutschet
und auffs neu zu gericht“, WA 19, S. 537-541 (zu den
verschiedenen Ausgaben, ebd., S. 532-535, niederdeut-
sche Ausgaben S. 534 f.); BSELK, S. 905-910.
154 Luther, WA 19, S. 541; BSELK, S. 910: Der Allmech-
tige Gott und Vater unses Herrn Jhesu Christi, der dich
anderweit geboren hat [...].
155 Anstelle.
156 Luther, WA 19, S. 539; BSELK, S. 907: Fahre aus, du
unreiner Geist [...].

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