7. Kirchenordnung 1542
Wy, Christian, van Gades gnaden tho Dennemar-
cken, Norwegen, der Wenden unde Gotten Könnick,
Hertoge tho Schleswick, Holsten, Stormarn unde
der Dythmarschen, Grave tho Oldenborch unde
Delmenhorst, Don kundt hyrmit vor uns, Unser un-
mündigen Brüder385 unde unser allersietz Erven
unde nakümelinge, Köninge tho Dennemarcken
Unde Hertogen tho Schlesewick, Holsten etc., Ock
vor menniglick, apentlick bekennende:
Nademe dorch dödtliken affganck Hern Gott-
schalckes386, etwan Bisschops tho Schlesewick, Dat
Stifft unde Bisschopdom Schlesewick vorleddiget,
Unde wy tho meringe unser hilligen Christliken Re-
ligion vor nütte unde gudt angeseen, dat yn des
vorstorven Stede ein ander Bisschop edder Superin-
tendente gesettet werde, de up de Prediger unde rei-
ne Lere des hilligen Evangelii, desgeliken ock up den
rechten bruck der Sacramente unde aller Christliken
Ceremonien, Kerckendenst, Scholen, Hospitale
unde ander Godtsalige Stifftinge gude achtinge ge-
ven möchte, Dat gemelter stücke keins yn einen
Missbruck geraden edder ock dorch valsche lere
unde erdome geschwecket und thonichte gemaket
werden künde, So hebben wy uns mit den personen
des Capitels tho Schlesewick, alse N. unde N., Van
wegen eins Bisschops edder Superintendenten, so
dorch se unde ander Super-1Q lr [ intendenten unser
Hertog- unde Fürstendüme Schlesewick, Holsten,
alse N. unde N., mit unserm vorweten, rade unde
Consente gewelet schal werden387, voreiniget unde
vordragen, voreinigen unde vordragen uns gegen-
wardichlick mit en, vor uns, unser unmündigen Brü-
der, unser allersietz Erven und nakümelinge, Könin-
ge tho Dennemarcken und Hertogen tho
Schlesewick, Holsten etc., In krafft unde macht des-
ses unsers Breves, yn maten wo volget:
g A: tho kamende, B: thokamende.
383 Die Brüder Christians III. stammten aus der zweiten
Ehe seines Vaters Friedrich I. mit Sophia von Pommern:
Johann (* 1521), Adolf (* 1526) und Friedrich (* 1532).
Zur Landesteilung mit den Brüdern im Jahr 1544 vgl.
die Einleitung S. 159.
Erstlick vorplichte wy uns, unsere unmündigen Brü-
der, unser allersietz Erven unde nakümelinge, Dat
wy alle unde ytlike güder des Capitels und der
Kercken tho Schlesewick by erer olden Gerech-
ticheit, Fryheit unde Herrlicheit willen bliven laten,
So with unde verne alse desulvigen gegen unser Or-
dinantie nicht syn werden, Desulvigen ock gnedich-
lick handthaven, beschütten unde beschermen tho
Rechte vor Mennichlikem, alle dewile unde so lange
gegenwardige unser Ordeninge unde Stifftinge yn
allen unde ytliken eren Puncten unde Artickeln, wo
allenthalven hyrna volget, geholden wert.
So denne unser edder unser Fürstendüme, Lande
und Lüde nodtrofft erfordern würde, Dat wy schat-
tinge effte stüre unsern Geistliken, de Landtgüdere
hebben, yn thokamende8 388 tiden upleggen müsten,
So wille wy doch yn solckem valle gemeltem Stiffte,
Capitel unde Kercken tho Schlesewick nicht | Q 1 v |
hüger beschweren alse de Personen, so tho yederer
tidt darby Residerende werden, wol dragen können
und ander unser Geistliken, de Landgüder hebben
yn unsern FÜrstendÜmen Holsten unde Stormarn,
dragen müthen, Dat se des Stifftes, Capitels edder
Kercken güder umme solcker beschweringe willen
thovorküpende effte tho vorandern nicht schollen
genüdiget edder vororsaket werden.
Thom Andern willen wy gemeltem Capittel tho
Schlesewick, den Superintendenten edder Pastorn
uth unsern Steden Schlesewick, Husem, Flenssborch
unde Hadersleven unser Fürstendüme, de ydtundes
yn dem Capitel und yn den Emptern syn, ock den,
so hernamals kamende werden unde dorch ein Ca-
pittel dartho scholen geeschet unde vorschreven
werden, Hyrmit gewilliget unde nagegeven hebben
tho ewigen tiden de frye Election edder wähle eines
Bisschops effte Superintendenten tho Schlesewick,
386 Zu Bischof Gottschalk von Ahlefeld (1475-1541) s. oben
Anm. 340.
387 Zur Wahl des Bischofs von Schleswig vgl. auch oben
S.120.
388 Zukünftigen.
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Wy, Christian, van Gades gnaden tho Dennemar-
cken, Norwegen, der Wenden unde Gotten Könnick,
Hertoge tho Schleswick, Holsten, Stormarn unde
der Dythmarschen, Grave tho Oldenborch unde
Delmenhorst, Don kundt hyrmit vor uns, Unser un-
mündigen Brüder385 unde unser allersietz Erven
unde nakümelinge, Köninge tho Dennemarcken
Unde Hertogen tho Schlesewick, Holsten etc., Ock
vor menniglick, apentlick bekennende:
Nademe dorch dödtliken affganck Hern Gott-
schalckes386, etwan Bisschops tho Schlesewick, Dat
Stifft unde Bisschopdom Schlesewick vorleddiget,
Unde wy tho meringe unser hilligen Christliken Re-
ligion vor nütte unde gudt angeseen, dat yn des
vorstorven Stede ein ander Bisschop edder Superin-
tendente gesettet werde, de up de Prediger unde rei-
ne Lere des hilligen Evangelii, desgeliken ock up den
rechten bruck der Sacramente unde aller Christliken
Ceremonien, Kerckendenst, Scholen, Hospitale
unde ander Godtsalige Stifftinge gude achtinge ge-
ven möchte, Dat gemelter stücke keins yn einen
Missbruck geraden edder ock dorch valsche lere
unde erdome geschwecket und thonichte gemaket
werden künde, So hebben wy uns mit den personen
des Capitels tho Schlesewick, alse N. unde N., Van
wegen eins Bisschops edder Superintendenten, so
dorch se unde ander Super-1Q lr [ intendenten unser
Hertog- unde Fürstendüme Schlesewick, Holsten,
alse N. unde N., mit unserm vorweten, rade unde
Consente gewelet schal werden387, voreiniget unde
vordragen, voreinigen unde vordragen uns gegen-
wardichlick mit en, vor uns, unser unmündigen Brü-
der, unser allersietz Erven und nakümelinge, Könin-
ge tho Dennemarcken und Hertogen tho
Schlesewick, Holsten etc., In krafft unde macht des-
ses unsers Breves, yn maten wo volget:
g A: tho kamende, B: thokamende.
383 Die Brüder Christians III. stammten aus der zweiten
Ehe seines Vaters Friedrich I. mit Sophia von Pommern:
Johann (* 1521), Adolf (* 1526) und Friedrich (* 1532).
Zur Landesteilung mit den Brüdern im Jahr 1544 vgl.
die Einleitung S. 159.
Erstlick vorplichte wy uns, unsere unmündigen Brü-
der, unser allersietz Erven unde nakümelinge, Dat
wy alle unde ytlike güder des Capitels und der
Kercken tho Schlesewick by erer olden Gerech-
ticheit, Fryheit unde Herrlicheit willen bliven laten,
So with unde verne alse desulvigen gegen unser Or-
dinantie nicht syn werden, Desulvigen ock gnedich-
lick handthaven, beschütten unde beschermen tho
Rechte vor Mennichlikem, alle dewile unde so lange
gegenwardige unser Ordeninge unde Stifftinge yn
allen unde ytliken eren Puncten unde Artickeln, wo
allenthalven hyrna volget, geholden wert.
So denne unser edder unser Fürstendüme, Lande
und Lüde nodtrofft erfordern würde, Dat wy schat-
tinge effte stüre unsern Geistliken, de Landtgüdere
hebben, yn thokamende8 388 tiden upleggen müsten,
So wille wy doch yn solckem valle gemeltem Stiffte,
Capitel unde Kercken tho Schlesewick nicht | Q 1 v |
hüger beschweren alse de Personen, so tho yederer
tidt darby Residerende werden, wol dragen können
und ander unser Geistliken, de Landgüder hebben
yn unsern FÜrstendÜmen Holsten unde Stormarn,
dragen müthen, Dat se des Stifftes, Capitels edder
Kercken güder umme solcker beschweringe willen
thovorküpende effte tho vorandern nicht schollen
genüdiget edder vororsaket werden.
Thom Andern willen wy gemeltem Capittel tho
Schlesewick, den Superintendenten edder Pastorn
uth unsern Steden Schlesewick, Husem, Flenssborch
unde Hadersleven unser Fürstendüme, de ydtundes
yn dem Capitel und yn den Emptern syn, ock den,
so hernamals kamende werden unde dorch ein Ca-
pittel dartho scholen geeschet unde vorschreven
werden, Hyrmit gewilliget unde nagegeven hebben
tho ewigen tiden de frye Election edder wähle eines
Bisschops effte Superintendenten tho Schlesewick,
386 Zu Bischof Gottschalk von Ahlefeld (1475-1541) s. oben
Anm. 340.
387 Zur Wahl des Bischofs von Schleswig vgl. auch oben
S.120.
388 Zukünftigen.
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