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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Dörner, Gerald [Oth.]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0307
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Kön 10. Befehl wegen der Bettage 1581

Kön 10. Befehl an den Statthalter Heinrich Rantzau
wegen der Bettage3
24. Januar 1581
Ahn Heinrich Rantzow, stathaltern1

Schenderburgk2, den 24. Januarii 81 etc.

Nach dem in unserm konigreich drei bett tage, alß
den 27., den 28.ten Februarii und den 1. Martii,
nehist kunftich, zuhalten verordnet3, wir auch die-
selbe | gen gleicher gestalt in allen unsern fursten-
thumben ahn allen den örtern, so unß ohne mit-
teil4 unterworffen, also begangen haben wollen,
derwegen bevhelen wir dir hirmit gnedigst und wol-
len, daß du ahn unsere stadt darauff die eigentliche
Verordnung und bestellung thust. Wir uberschicken
dir auch hierbei zwantzigk getruckte exemplaria
von der disposition der predigten, welche auff solche
drei underschietliche tage in unserm reich sollen ge-
halten werden, welche du auch den probsten, so unß

a Textvorlage (Handschrift): RA Kopenhagen, TKIA, In-
ländische Registratur A 18.9, Kopibog 1566-1582, Bl.
14v-15r.

1 Heinrich Rantzau, * 1526 als Sohn von Johannes Rant-
zau (zu ihm s. Kön Nr. 1, Anm. 2), Studium an der Uni-
versität Wittenberg, hielt sich 1548-1553 zusammen mit
Herzog Adolf I. von Gottorf am kaiserlichen Hof auf (s.
Got Nr. 1, Anm. 1). 1554 ernannte ihn Christian III.
zum königlichen Rat und ein Jahr später zum Amtmann
von Segeberg; 1556-1598 Statthalter in den Herzogtü-
mern Schleswig und Holstein. Politische Differenzen mit
der Königinwitwe Sophie und dem jungen König Chri-
stian IV. führten 1598 zu Rantzaus Entlassung aus dem

ohne mitteil undergehorig5, dabei uberschicken sol-
lest, die es weiter muegen außschreiben und ein je-
der ahn seine undergehorige pfarhern ubersenden
lassen, domit sie allenthalben, sowoll da in allen den
furstenthumben unsers gebiets alß alhir im
reich6, einerlei text zupredigen vor sich haben und
demselbigen also folgen können.
Du wirst solchs dergestalt woll zubestellen wissen.
Und wir seindt dir mit gnaden wollgewogen.
Datum etc.

Dienst. Er starb kurze Zeit später am 1. Januar 1599 auf
Schloß Breitenburg. Heinrich Rantzau gehört zu den be-
deutendsten Vertretern des Humanismus im Norden.
Vgl. Schleswig-Holstein Lexikon, S. 491 f.; Dansk Bio-
graf isk Leksikon 11, S. 622-627; Killy, Literaturlexikon
9, S. 293 f.; Dieter Lohmeier, Heinrich Rantzau.
Humanismus und Renaissance in Schleswig-Holstein,
Heide 2000.
2 Schloß Sonderburg.
3 Zu den Bettagen vgl. auch Kön Nr. 3a und b.
4 Unmittelbar.
5 Zu diesem in Niederdeutschland verwendeten Wort für
„untertänig“, „abhängig“ s. Grimm, DWb 24, Sp. 1576.
6 Gemeint ist: Dänemark.

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