Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0348
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Ordnungen des Gottorfer Anteils

hat letztlichen ein capittel uf vihlfeltig gnedig an-
suchen in solliche ergangene whall uff nachgehende
conditiones gewilligeth
dUnser gnediger herr, hertzog Adolff, sol ein capittel
zw Schleswig dieser election halben nicht allein bey
der konnfiglichen] majestät zw Dennemarcken und
hertzogen Johansen zw Schleswig Holstein etc., un-
sern gnedigsten und gnedigen herrn, aller ungnad
unnd beschwerung, woher die fliesen und5 6 under was
schein das ummer mehr gesucht, angestelt und fur-
genommen werden mucht, gentzlich und alle in gna-
den vortretten, entheben und entnehmen, wie nicht
weiniger vor der gantzen landtschafft geschehen
soll, sondern es sollen uns auch s. f. g. des capittels
gutter, derselben personen, leibe, hoffe und gutter
vor idermeniglich schützen, schermen und handha-
bend
Es sollen sein f. g. das capittell mit allen personen in
besondere gnade, schütz und schirm annehmen und
sich, wie billich, gegen dieselben alletzeit gnediglich
erzeigen, bey ihren gutheren, freiheiten, Privilegien
und lang hergebrachten gebrauch gnediglichen
schützen und schirmen5 fund allenthalben, da es no-
tig, für allen Ungnaden, Unwillen und schaden, bei-
de6 der guther und der personen, vertretten und vor-
bitten, deßgleichen auch alle andere personen der
kirchen und schulen mit iren dienern und gutt-
hernnk
Es sollen auch f. g. die Statuten der kirchen und
ufgerichte ordinantzien zw der ehre Gottes und der

d"d Omissa.
e Korr, aus: oder.
f; Omissa.
g Erg. über der Zeile.
h~h Omissa.

5 Vgl. Nr. 7, S. 127.
6 Sowohl [...] als auch, s. FWb 3, Sp. 880-882.
7 Zum Schloß in Schwabstedt s. Nr. 7, S. 128 mit
Anm. 389.
8 Zum Bischofshof in Schleswig s. Nr. 7, S. 121 mit Anm.
345.
9 Der Amtmann in Schwabstedt wurde gemeinsam vom

kirchen nutz und besten hanthaben und erhalten
helffen.
Es sollen auch s. f. g. von den beweglichen und un-
beweglichen guttern des stiffts und der kirchen
nichts verändern, verkauften oder verpfänden, son-
dern vihlmer muglich dieselben gutter verbessern
und die verenderten, verkaufften gutter wiederumb
zw des stiffts und der kirchen besten, so vihl mug-
lich und thunlich, freien und einlosen und die be-
weglichen nach lauth des inventarii, so uberant-
worth werden sol, bey dem hause lassen und
dasselbig nach mugligkeit vorbessern. Und sollen s.
f. g. das hauß Schwabsted7 wie nicht weiniger den
hoff zw Schleswig8 inn wesentlichem gebew und bes-
serung halten.
Der vogth zw Schwabsted9 sol altzeit vom capittel
die treue hant nehmen und empfangen10 und dem
selben widerumb uberantvortten.
Es sol auch unser g[nediger] herr, hertzog Adolff,
das stifft zug Schleßwig niemant resignieren, uber-
geben, uftragen11, ufflassen12, hauch für niemands in-
tercedierenÄ für s. f. g. thode, sondern s. f. g. sollen
das stifft selben uf das freigest, alse es empfangen,
dem capittel resignieren und uberantwortten13.
Und dieweil bißher zw allerley irrung und gebre-
chen, sich zuisschen denn furstenthumben, stifft
und capittel wegen der holtzung und mast zugetra-
gen, so sollen s. f. g., da marckgudt zuisschen s. f. g.

Bischof und Domkapitel eingesetzt; s. Nr. 7, S. 128: Dat
se up des Stifftes Huse Schwajjstede einen vam Adel alse
vor einen Vaget eres gejallens up- unde ajjthosetttende heb-
ben. Vgl. Reumann, Grund- und Gerichtsherrschaft,
S. 16.
10 Beim Abschluß eines Vertrages wechseln die Verhandeln-
den zur Bekräftigung einen Handschlag.
11 Übertragen, s. FWb 2, Sp. 760.
12 Die Verfügungsgewalt übergeben, s. FWb 2, Sp. 519 f.
13 In einem in die Kirchenordnung aufgenommenen Brief
(Nr. 7, S. 127) hatte König Christian III. dem Schles-
wiger Kapitel tho ewigen tiden de jrye Election edder wähle
eines Bisschops effte Superintendenten zugesagt.

328
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften