Die Ordnungen des Gottorfer Anteils
Got 16b. Neuer Predigereida
[4. Januar 1607]1
Ich, N.N.b, schwere zu Gott, daß ich mein anbefoh-
len Lehrambt mit hbgsten Trewen und gepuerenten
Eiver ahne fleischliche2 Adfecten fhuren, das lauter,
reine Wortt Gottes unvervelscht, wie solches in den
Prophetischen unnd Apostolischen dSchrifften be-
griffen'*, ohne menschliche, verfuhrische Anhenge
und Opinion lehren unnd predigen, der göttlichen
Warheit, ealle menschliche Unwarheit6 unnd irrigen
Wahn bei seit gesetzt, mit embsigen Fleiß nachfor-
schen, fdie Kirchenceremonien, dem Worde Gottes
nicht zuwidern, christlich halten^, alles unarti-
ges8 Wortgezenke, Scheltwortt, Lesterung unnd per-
söhnliche Anzihung2 vermiden3, hso viel'* mir durch
Beistand des h. Geistes mugelich mein Leben unnd
Wandel darnach1 anstellen, mich aller frembden
a Textvorlage A (Abdruck): Neocorus, Chronik des
Landes Dithmarschen 2, ed. Dahlmann, S. 450; Text-
vorlage B (Abdruck): Heimreich, Ernewerte Nord-
fresische Chronick, S. 303. Abdruck: Feddersen,
Kryptocalvinismus, S. 361, Anm. 33.
b Fehlt in B.
c B: einige.
d~d B: schrifften, wie auch in den Symbolis Nicaeno und
Athanasiano begriffen (der Augspurgischen confession
und deren Apologien).
0 p B: aller menschlichen autorität.
H Fehlt in B.
8 B: unnötige.
h~h B: auch so viel.
1 B: nach Gottes wort und befehlich.
Hendel und weltlichen Geschefft, so meinen Be-
rufe nicht gemeß sein, enteußerenk, meine Hauß-
fraw, Kinder unnd Gesinde mit Kleidung unnd son-
sten ehrbahrlich, ohne 'Hochfart unnd Uppicheit*
halten und schließlich alles anderß in Besuchung der
Kranken, Verreichungm der h. Sacramenten, und
waß sonsten einem getrewen Diener Jhesu Christi
unnd Sehlsorgeren in solchen hohen göttlichen Amb-
te gepueret, thuen unnd vorrichten unnd neben die-
sem Allem meiner Landßfurstlichen Obrigkeit unde
den verordenten Visitatorn11 gehorsam sein unnd so-
wol vor sie alß alle0 andere Stende der christlichen
Kirchen mit hertzlichen Seufftzen teglich unnd ohn
Unterlaß beten will. So wahr mir Gott helfe4 *.
j Erg. in B: und ampt.
k B: eussern.
u B: hoffertiger Üppigkeit.
m B: Verrichtung.
n B: Visitatoren und kirchen räthen.
0 Fehlt in B.
1 Der neue Eid war der Mitteilung (Got Nr. 16a) beige-
fügt (beyliegender Formul) und wird daher wie diese auf
den 4. Januar 1607 datiert.
2 Üble Nachrede, s. FWb 1, Sp. 1617 f.
3 Vgl. die Mandate Gern Nr. 3 und Got 19.
4 Vgl. auch den folgenden Text (Got Nr. 17), in welchem
der Eid zitiert wird.
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Got 16b. Neuer Predigereida
[4. Januar 1607]1
Ich, N.N.b, schwere zu Gott, daß ich mein anbefoh-
len Lehrambt mit hbgsten Trewen und gepuerenten
Eiver ahne fleischliche2 Adfecten fhuren, das lauter,
reine Wortt Gottes unvervelscht, wie solches in den
Prophetischen unnd Apostolischen dSchrifften be-
griffen'*, ohne menschliche, verfuhrische Anhenge
und Opinion lehren unnd predigen, der göttlichen
Warheit, ealle menschliche Unwarheit6 unnd irrigen
Wahn bei seit gesetzt, mit embsigen Fleiß nachfor-
schen, fdie Kirchenceremonien, dem Worde Gottes
nicht zuwidern, christlich halten^, alles unarti-
ges8 Wortgezenke, Scheltwortt, Lesterung unnd per-
söhnliche Anzihung2 vermiden3, hso viel'* mir durch
Beistand des h. Geistes mugelich mein Leben unnd
Wandel darnach1 anstellen, mich aller frembden
a Textvorlage A (Abdruck): Neocorus, Chronik des
Landes Dithmarschen 2, ed. Dahlmann, S. 450; Text-
vorlage B (Abdruck): Heimreich, Ernewerte Nord-
fresische Chronick, S. 303. Abdruck: Feddersen,
Kryptocalvinismus, S. 361, Anm. 33.
b Fehlt in B.
c B: einige.
d~d B: schrifften, wie auch in den Symbolis Nicaeno und
Athanasiano begriffen (der Augspurgischen confession
und deren Apologien).
0 p B: aller menschlichen autorität.
H Fehlt in B.
8 B: unnötige.
h~h B: auch so viel.
1 B: nach Gottes wort und befehlich.
Hendel und weltlichen Geschefft, so meinen Be-
rufe nicht gemeß sein, enteußerenk, meine Hauß-
fraw, Kinder unnd Gesinde mit Kleidung unnd son-
sten ehrbahrlich, ohne 'Hochfart unnd Uppicheit*
halten und schließlich alles anderß in Besuchung der
Kranken, Verreichungm der h. Sacramenten, und
waß sonsten einem getrewen Diener Jhesu Christi
unnd Sehlsorgeren in solchen hohen göttlichen Amb-
te gepueret, thuen unnd vorrichten unnd neben die-
sem Allem meiner Landßfurstlichen Obrigkeit unde
den verordenten Visitatorn11 gehorsam sein unnd so-
wol vor sie alß alle0 andere Stende der christlichen
Kirchen mit hertzlichen Seufftzen teglich unnd ohn
Unterlaß beten will. So wahr mir Gott helfe4 *.
j Erg. in B: und ampt.
k B: eussern.
u B: hoffertiger Üppigkeit.
m B: Verrichtung.
n B: Visitatoren und kirchen räthen.
0 Fehlt in B.
1 Der neue Eid war der Mitteilung (Got Nr. 16a) beige-
fügt (beyliegender Formul) und wird daher wie diese auf
den 4. Januar 1607 datiert.
2 Üble Nachrede, s. FWb 1, Sp. 1617 f.
3 Vgl. die Mandate Gern Nr. 3 und Got 19.
4 Vgl. auch den folgenden Text (Got Nr. 17), in welchem
der Eid zitiert wird.
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