Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0438
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Ordnungen des Gottorfer Anteils

prophetischen unnd apostolischen schrifften
dund denen darauf fundirten symbolis Apostolico,
Niceno et AthanasiP 10 begriffen, ohne menschliche,
verführische anhenge unnd opinion lehren unnd pre-
digen, der göttlichen warheit, aller menschen
authoritet unnd irrigen wanß bey seitt gesetzet, mit
embsigen fleiße nachforschen, die kirchen ceremo-
nien, dem worte Gottes nicht zuwiedern, christlich
halten, alles unnötiges wordt-1 gezengk, scheltwortt,
lesterungh unnd persöhnliche anziehungh vermei-
ten, soviell mir dürch beystandt des heiligen geistes
möglich, mein leben unnd wandeil darnach anstel-
len, mich aller frembden hendell unnd weltlichen ge-
scheffte, so meinem beruff nicht gemeeß seindt,
eußeren, meine haußfraw, kinder unnd gesind mit
kleidungh unnd sonsten ehrbarlich ohne hoffart
unnd uppicheit halten unnd schließlich alles anders,
in besuchungh der krancken, verreichungh11 der hei-
ligen sacramente, unnd weß sonsten einem getrewen
diener Jhesu Christi unnd Seelsorgern in solchem ho-
hen göttlichen ambte gepührett, thuen unnd ver-
richten unnd neben diesem allen meiner landtsfürst-
lichen obrigkeit unnd den verordneten visitatoren
gehorsamb sein unnd sowoll für sie alß alle6 andere
stende der christlichen kirchen mit hertzlichem
seufftzen teglich unnd ohn unterlaß beten will. So
war mir Gott helffe,
an unser statt einsetzen12.

Erg. von and. Hd. am Rand (vgl. dazu Got Nr. 16b,
Anm. d-d) .
e Erg. über der Zeile.
f_/ Erg. von and. Hd. am Rand.
K 9 Erg. am Rand.
h h Korr, aus: allewege mit zuthuung unserer rhete, wie hin-
unden ferner angedeutet wirdt.
1 Erg. von and. Hd.
] ■ Erg. von and. Hd. am Rand.
k 1 Erg. am Rand.
u Erg. von and. Hd. am Rand.

10 BSELK, S. 42 f., 49 f. und 57-60.
11 Austeilung.
12 Fortführung des Satzes vor dem Eid: die kirchendienere
[...] in denselbigen kirchen [...] an unser statt einsetzen.

Fürß dritte soll er bey der jähr- | liehen Visitation
fin unserm respective ampte und lande Gottorff und
Norttstrant/ die kirchen rechnungen mitt fleiß er-
wegen unnd darob unnd -an sein, daß nichts von den
hebungen verrückt oder zu unnutzen angewendet
werde.
Furß vierdte, wan consistoriall hendele, alß be-
nendtlich13 ehesachen, es were in erster oder ander
instantz, für unns gehorigh, gin unserm hoffgerich-
teff14 fürfallen, soll er, hso offt er von uns oder unsern
rethen darzu erfodert wirt\ dieselbige mit in verhör
nehmen unnd nach einkommenen bericht unnd ge-
genbericht, worvon unns zuvorderst relation ge-
schehn soll, darin erkennen unnd sprechen
helfen1, waß den beschriebenen göttlichen], geist-
unnd andern weltlichen rechten gemeeß ist.
Unnd damit, so viell dem generali Superintendenten
ambte betrifft, demselbigen soviell richtiger nach-
gegangen unnd unsere landtsfürstliche reputation
darbey in achtt genohmmen werde, jso sol unser
probst, vorab bei den examinationen und eidtslei-
stungen, alle wege’ keinen odeU zweene unser rhete,
benendtlich die ernveste, hochgelarte unsere rhete
unnd liebe getrewe Wilhelm Schaffenrath15 unnd
Peter | Jügerts16, beide dero rechten doctorn,
Jdarzu erfodern, die ihm auch sonsten, so offt er in
seinen amptsachen raths erholung benötigt, ratfelig
sein und die notturfft mit verabschieden helffen sol-
len/, befehligen unnd verordenen, daß sie allewege,

13 Namentlich, nämlich.
14 Zu diesem 1590 für den Gottorfer Teil geschaffenen
Obergericht (s. die entsprechende Verordnung Herzog
Philipps vom 21. März 1590) vgl. Falck, Handbuch
des schleswig-holsteinischen Privatrechts 3,1, S. 230-236.
15 Wilhelm Schaffenrath, Dr. iur., 1596 Bestallung als Rat
von Haus aus. 1599 erneute Bestallung als Hofrat; als
solcher noch 1605 erwähnt. Vgl. Andresen / Ste-
phan, Gottorfer Hof- und Staatsverwaltung 2, S. 330 f.
16 Peter Jügert, Dr. iur, 1602 Bestallung als Hofrat, wei-
tere Bestallungen sind für die Jahre 1607, 1614, 1616 und
1633 überliefert. Jügerts findet noch 1638 als Rat Er-
wähnung, vgl. ebd. 2, S. 331.

418
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften