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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0445
Got 20. Abkündigung weltlicher Sachen 1610
Got 20. Verbot der Abkündigung weltlicher Sachen
durch die Pfarrer3
16. August 1610
Verbotene publication weltlicher Sachen von der cantzel
An den landvogt
Von G[ottes] g[naden], Johann Adolff etc. Ehrbar,
l[ieber] g[etrewer]. Wilen wy zu unterschiedlichen
Zeiten berichtet, welcher gestalt die prediger in eur
anbefohlen landtvoigthyen allerhand weltliche Sa-
chen auf die cantzel zu bringen sich unternehmen
sollen. Weil aber die leute von christlicher andacht
uff ander weltliche händel geleitt und sonderlich die
communicanten verdrießlich aufgehalten werden,
welches Unwesen aber wir in unserm gebiethe länger
zu gedulden mit nichten gemeinet, hierum befellen
wir euch gnädigstes ernstes und wollen, das ihr allen
und jeden in euwer botmessigkeit gesessen pastoren,
ungeachtet was im landtrecht versehn sein mag, un-
sertwegen gantz ernstlich mandiret, hinfüro gar kei-
ne weltliche handel, als contracte und dergleichen,
a Textvorlage (Handschrift): RA Kopenhagen, TKIA B
174: Der Constitutionen, Verfügungen und mancherlei
Nachrichten, Sechste Collection, S. 61 (Abschrift).
1 Die Kirchspielschreiber gehörten neben den Kirchspiel-
auf die cantzel zu bringen, sondern sich derselben
gäntzlich äussern und die carspelschrieber1 allerdin-
ge damit gewehren lassen, damit sie entweder nach
verichteten gottesdinste oder sonsten zu bequemer
zeit solich weltliche händel furm carspei2, dahin die
gehören, gebührlich verichten.
Das ist unser ernstliche meinung. Welche ihr ins
werk zustellen, euch wollet angelegen sein lassen.
Darin geschieht, was an sich christlich und ehrbar.
Und seynd euch zu gnade gewogen.
Datum auf unsern schlosse Gottorf, den 16.ten Au-
gust anno 1610.
vögten in Holstein und Dithmarschen zu den landesherr-
lichen Beamten auf der Ebene der Kirchspiele. Vgl.
Schleswig-Holstein Lexikon, S. 314.
2 Gemeint sind die Kirchspielversammlungen.
425
Got 20. Verbot der Abkündigung weltlicher Sachen
durch die Pfarrer3
16. August 1610
Verbotene publication weltlicher Sachen von der cantzel
An den landvogt
Von G[ottes] g[naden], Johann Adolff etc. Ehrbar,
l[ieber] g[etrewer]. Wilen wy zu unterschiedlichen
Zeiten berichtet, welcher gestalt die prediger in eur
anbefohlen landtvoigthyen allerhand weltliche Sa-
chen auf die cantzel zu bringen sich unternehmen
sollen. Weil aber die leute von christlicher andacht
uff ander weltliche händel geleitt und sonderlich die
communicanten verdrießlich aufgehalten werden,
welches Unwesen aber wir in unserm gebiethe länger
zu gedulden mit nichten gemeinet, hierum befellen
wir euch gnädigstes ernstes und wollen, das ihr allen
und jeden in euwer botmessigkeit gesessen pastoren,
ungeachtet was im landtrecht versehn sein mag, un-
sertwegen gantz ernstlich mandiret, hinfüro gar kei-
ne weltliche handel, als contracte und dergleichen,
a Textvorlage (Handschrift): RA Kopenhagen, TKIA B
174: Der Constitutionen, Verfügungen und mancherlei
Nachrichten, Sechste Collection, S. 61 (Abschrift).
1 Die Kirchspielschreiber gehörten neben den Kirchspiel-
auf die cantzel zu bringen, sondern sich derselben
gäntzlich äussern und die carspelschrieber1 allerdin-
ge damit gewehren lassen, damit sie entweder nach
verichteten gottesdinste oder sonsten zu bequemer
zeit solich weltliche händel furm carspei2, dahin die
gehören, gebührlich verichten.
Das ist unser ernstliche meinung. Welche ihr ins
werk zustellen, euch wollet angelegen sein lassen.
Darin geschieht, was an sich christlich und ehrbar.
Und seynd euch zu gnade gewogen.
Datum auf unsern schlosse Gottorf, den 16.ten Au-
gust anno 1610.
vögten in Holstein und Dithmarschen zu den landesherr-
lichen Beamten auf der Ebene der Kirchspiele. Vgl.
Schleswig-Holstein Lexikon, S. 314.
2 Gemeint sind die Kirchspielversammlungen.
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