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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0499
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11b. Religionsinstruktion 1559

Ehrn Theodoricum Cant11 in dem Norderen
Dordendehle
gekaren unnd ingesettet up ein jahr edder so lan-
ge, dat Gott Genade gifft, dat men andere duchtige
bekamen kan, unnd hebben desulvige an Eideß
stadt up der Gesandten Vordering gelapet unde tho-
gesecht, dat 14451 se willen bi der reinen Lehre gött-
liches Wortes luth der Außpurgischen Confession
bliven unnd ehren Embtern allenthalven so getruw-
lich und christlich vorstaen mit Predigen, Reckinge
der Sacramenten unnd Vormaninge unnd gudem
Rade dergestalt, alß se vor Gott am jüngsten Ge-
richte unnd der Kon. Mayt. unnd F. D. willen heb-
ben tho vorantworten. Deßgeliken hebben se in Ei-
deß stadt gelavet unde thogesecht, dat se willen alß
getruwe unnd gehorsame Underdahnen Kon. Mayt.
unnd F. D. alse ehre hogesten Avericheit stedes und
allewegen vormerket unde befunden werden, ehrer
K. M. und F. D. Bestes vortthosetten und Argeste
affthowenden, hemelik unde apenbar, alß ock in ge-
liker Gestalt alle Prediger uth Ditmerschen, so hir
gewesen, sick vormittelß ehrem Eide vorplichtet
unde vorsecht.
Thom drudden hebben se ock alle Kerkenregister, so
itziger Tidt vorhanden unde tho bekamende gewe-
sen, avergeven unnd den gedachten Rehden unde
Hoffpredigern thogestellet, doch mit dem Bedinge,
so noch mehr dersulvigen vorgefunden, desulven ock
mit allen vlite unde Truwen nachmals averthoge-
ven.
Thom veerden, it hebben ock de vorordenten Rehde
etliche Articul sambt den Hoffpredigern von wegen
K. M. unnd F. D. gestehet und nevenst der Kerken-
ordninge tho holden ingesettet, beth so lange der
K. M. und F. D. solkes gefallet tho voränderen,
Welches de Ditmerschen alß truwe gehorsame tho
volgen sick erbaden.
Thom ersten hebben de vorordenten Rehde
unnd Hoffprediger den Superintendenten uperlecht
unde befahlen, dat ein Ider in sinem Ambte sambt
dem Vogede deß Ordeß bi der Kerkenrekenschop,

wen de Plicht tho geschende, sin schall, und aldar
nicht alleine gude Upsicht up de Rekenschop heb-
ben unnd den Hern genochhafftige Rekenschop dar-
van averantworden, besonder dat de Catechismus
den Jungen unde Olden ingebildet werde, unnd
sonst den Pastorn, Kappelanen unnd Kostern ehres
Ambteß vlitich vormahnen, unnd so jennige Twist
twischen ehne unnd den Capellanen ingefallen were,
nha Vormoge affschaffen, up dat se in Vrede unnd
Einicheit tho Gades Ehre ehr Ambt vohren mögen.
It scholen ock de Superintendenten mit den
Kerkschwarn, wen de Rekenschop geschuet, up der
Kerkengebuwede unnd der Kerkendehner Huse
Acht hebben, dat se ehrlich unnd wol wahnen, ock
ehre Besoldinge tho rechter Tidt unnd tho vollen-
kamener Genoge erlangen, unnd 14461 so se sonst er-
fahren, dat der Kerken unnd dersulven Dehnern et-
weß van ehrer oldern Underholding enttagen, sambt
dem Vagede Vlit vorwenden, dat itt dar wedder bi-
gebracht werde. Effte ock de Kerkendehner an etz-
lichen Orden ehre Underholdinge nicht hedden,
scholen gemelte Superintendenten unde Vagede
Vlitt vorwenden, dat ehre Besoldinge nha Gelegen-
heit vorbetert werde.
[2.] It scholen ock de Superintendenten alle Jahr
twe mahl de Pastorn unnd Kerkendehner deß Lan-
des tho Meldorp thosamende vorderen up de ge-
wöhnliche Tidt, aldar alle Mangele unde Gebreke
vlitich vorhoren unnd desulve nha Vormoge aff-
schaffen. Unnd dewile in voriger Tidt etliche van
den weltlichen Visitteren in der Thosamendekumbst
gewesen, scholen hernhamals an Stede dersulven de
dre Vogede darbi sin. Wat averst in dißen twen Vor-
samlingen vortehret wertt, schall genhamen werden
van der Inkumbst des Calandes nha olden Gebruke.
It schall averst darsulvest nene unmetige Unkost
unnd Teringe gescheen, dar de Superintendenten
unde Vogede vlitich up sehen scholen, den wat van
des Calandes Rente aver diße Bekostinge averblifft,
schall alle Jahr in Rekenschop genahmen werden.
3. So Jemantt hirenbaven der Superintendenten
Vorsamlinge bedarven worde, schal de Unkost van
den Parten erlecht unde geholden werden.

11 Theodor Canthenus, siehe oben, S. 476 Anm. 57.

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