Dithmarschen
13a. Visitationsartikel für den Süderdrittenteil3
1574/75
Visitations Articuln in Süderdrüdden Dehle Dithmarschen, Im Jahr Christi 1574
gestehet und 1575 den Sondag tho Vastelavende1 van allen Cantzein afgelesen. P. K. S.
Dewyle na Inholde der Kerken ordinantzie2 und Be-
vele der Königlichen] Mfajestät]3, unsers gnädig-
sten Herrn, dissen vorgangen Sommer in den Kar-
speln des Süderdrüddendehl Dithmarschen
Visitation geholden, daryn Erstlik der Kerken In-
kumbst und Utgave halven Rekenschop tho nemen-
de, thom andern alle Gebrucke und unordentlike,
strafbahre Dinge an idern Orte tho erkunden und
aff tho schaffende, also hebben de Visitatoren mit
Rade aller und iderner Pastoren, Bhu Meister und
Thoverordnete des Karspels na ingenamener und
geschlatener Rekenschop etlike nothwendige Visi-
tations-Articuln gestehet und desülvigen in ein ide-
lich Karspel vorschicket und dergestalt öffentlich
van den Predigtstohlen aff tho lesende anstadt und
in Nahmen I[hrer] K. M. befehlen, dat jeder män-
niglich in Süderdrüddendele der K. M. Underdahn
desülvigen annehmen und sick unweigerlich in
christliken Gehorsam darna richten und schicken
schölle, und sind de articuln underscheidlich disse:
Des Sondags und Fyrdags schall een fram Christe
gern und williglick thor Karken ghan, und wenn he
uth sinem Huse is, nicht in Kroge edder andere
Huse edder up den Markede edder Kerkhave under
dem Gadesdenste (wenn man in der Kerken singet
und prediget) stahn, Schnack, handelt und Kop-
manschop drieven; wol averst up solken Dingen van
de Edtschwaren jemand befunden werde, schall tho
Register gebracht und in Brocke genamen werden,
sünderlich, dewilen befunden, dat in afförderen er-
lyken Karspeln Spelhüse 14081 syn, dar man nicht
alleen des Warkeldages, sondern ok op den Sondage
und Fyrdages, wenn andere Christen in der Kerken
syn, schwelget, drinket, kartet und dabiliret, flo-
cket, schwöret und sik fortaget, hacket, zancket und
schleyth, so schall solck unchristlick, mehr als heyd-
nisch und türkisch Wesent hiermit upt ernstlickeste
und by högster Strafe vorbaden syn, und dar idt
befunden ward, schall de Hußwert sambt den Ge-
sten, Spelern und Gesellschops-Brödern ahn Anse-
hent der Personen vormeldet und in hoge Strafe
ahne Begnadinge genamen werden; also schall sick
ok up den Sondage und Hövetfeste und verordneten
Fyrdagen eyn ider Christ alles uthwendigen Arbey-
des up dem Felde und in den Hüsern van Morgen
bet an den Avent mit plögen, Eggen, Kornförende,
Kortstroh edder Miß[t] thodelende, gravende, dör-
schende und wat sünsten Handwerker Arbeit und
des gelicken is, entholden; wol darin beplagen ward,
schall tho Register gebracht und in Bröke genamen
werden.
De Edtschwaren schölen ock in ehren Ordtern
und Dehlen, darin se bestellet syn, achtung geven,
up der welker vorsatlik sick des Kerken gaenden
lange tydt entholden, in eren Hüsern edder anders-
wor Arbeit edder ander Geschäfte drieven und in-
glicken ok van den hilligen Aventmahl des Herrn
lange Tydt bliven in Hate, Vyntschop, Torne edder
unchristlicken Levent liggen, und schölen de Edt-
schwaren desülve den Kerkendenern vormelden,
darmit se daryn van den vormanet werden, sick be-
tern edder ock nha geschehener gebörlicke Verma-
ninge und darup nicht folgender Betering alse vor-
achtern des gottliken Wördes und hylligen
Sacramentes van andern Werken unses Christen-
Textvorlage (Abdruck): Rolfs, Visitations-Artikel
1574, S.407-419.
Am Sonntag Estomihi = 13. Februar 1575.
Schleswig-Holsteinische Kirchenordnung von 1542, siehe
oben, S. 80 ff.
Friedrich II., König von Dänemark und Norwegen (reg.
1559-1588).
484
13a. Visitationsartikel für den Süderdrittenteil3
1574/75
Visitations Articuln in Süderdrüdden Dehle Dithmarschen, Im Jahr Christi 1574
gestehet und 1575 den Sondag tho Vastelavende1 van allen Cantzein afgelesen. P. K. S.
Dewyle na Inholde der Kerken ordinantzie2 und Be-
vele der Königlichen] Mfajestät]3, unsers gnädig-
sten Herrn, dissen vorgangen Sommer in den Kar-
speln des Süderdrüddendehl Dithmarschen
Visitation geholden, daryn Erstlik der Kerken In-
kumbst und Utgave halven Rekenschop tho nemen-
de, thom andern alle Gebrucke und unordentlike,
strafbahre Dinge an idern Orte tho erkunden und
aff tho schaffende, also hebben de Visitatoren mit
Rade aller und iderner Pastoren, Bhu Meister und
Thoverordnete des Karspels na ingenamener und
geschlatener Rekenschop etlike nothwendige Visi-
tations-Articuln gestehet und desülvigen in ein ide-
lich Karspel vorschicket und dergestalt öffentlich
van den Predigtstohlen aff tho lesende anstadt und
in Nahmen I[hrer] K. M. befehlen, dat jeder män-
niglich in Süderdrüddendele der K. M. Underdahn
desülvigen annehmen und sick unweigerlich in
christliken Gehorsam darna richten und schicken
schölle, und sind de articuln underscheidlich disse:
Des Sondags und Fyrdags schall een fram Christe
gern und williglick thor Karken ghan, und wenn he
uth sinem Huse is, nicht in Kroge edder andere
Huse edder up den Markede edder Kerkhave under
dem Gadesdenste (wenn man in der Kerken singet
und prediget) stahn, Schnack, handelt und Kop-
manschop drieven; wol averst up solken Dingen van
de Edtschwaren jemand befunden werde, schall tho
Register gebracht und in Brocke genamen werden,
sünderlich, dewilen befunden, dat in afförderen er-
lyken Karspeln Spelhüse 14081 syn, dar man nicht
alleen des Warkeldages, sondern ok op den Sondage
und Fyrdages, wenn andere Christen in der Kerken
syn, schwelget, drinket, kartet und dabiliret, flo-
cket, schwöret und sik fortaget, hacket, zancket und
schleyth, so schall solck unchristlick, mehr als heyd-
nisch und türkisch Wesent hiermit upt ernstlickeste
und by högster Strafe vorbaden syn, und dar idt
befunden ward, schall de Hußwert sambt den Ge-
sten, Spelern und Gesellschops-Brödern ahn Anse-
hent der Personen vormeldet und in hoge Strafe
ahne Begnadinge genamen werden; also schall sick
ok up den Sondage und Hövetfeste und verordneten
Fyrdagen eyn ider Christ alles uthwendigen Arbey-
des up dem Felde und in den Hüsern van Morgen
bet an den Avent mit plögen, Eggen, Kornförende,
Kortstroh edder Miß[t] thodelende, gravende, dör-
schende und wat sünsten Handwerker Arbeit und
des gelicken is, entholden; wol darin beplagen ward,
schall tho Register gebracht und in Bröke genamen
werden.
De Edtschwaren schölen ock in ehren Ordtern
und Dehlen, darin se bestellet syn, achtung geven,
up der welker vorsatlik sick des Kerken gaenden
lange tydt entholden, in eren Hüsern edder anders-
wor Arbeit edder ander Geschäfte drieven und in-
glicken ok van den hilligen Aventmahl des Herrn
lange Tydt bliven in Hate, Vyntschop, Torne edder
unchristlicken Levent liggen, und schölen de Edt-
schwaren desülve den Kerkendenern vormelden,
darmit se daryn van den vormanet werden, sick be-
tern edder ock nha geschehener gebörlicke Verma-
ninge und darup nicht folgender Betering alse vor-
achtern des gottliken Wördes und hylligen
Sacramentes van andern Werken unses Christen-
Textvorlage (Abdruck): Rolfs, Visitations-Artikel
1574, S.407-419.
Am Sonntag Estomihi = 13. Februar 1575.
Schleswig-Holsteinische Kirchenordnung von 1542, siehe
oben, S. 80 ff.
Friedrich II., König von Dänemark und Norwegen (reg.
1559-1588).
484