16. Mandat zur Superintendenten- und Pfarrerwahl in Norderdithmarschen 1605
16. Mandat zur Superintendenten- und Pfarrerwahl in Norderdithmarschen3
5. Juli 1605
Wir, von Gotteß gnaden Johann Adolff1, erwelter
bischoff zu Lübeck, erbe zu Norwegen, herzoch zu
Schießwieg, Holstein, Stormarn unnd der Ditmar-
schen, graff zu Oldenburch unnd Delmenhorst, be-
kennen unnd thuen kundt hiermit für unnß, unsere
erben, nachkommen unnd jedermenniglichen.
Nachdehme unnß unsere liebe, getrewe under-
thanen unsers norderntheills Ditmarschenn durch
ihre volmechtigen underthanich furbringen laßen,
welcher gestaldt ihre Vorfahren unnd sie vor unnd
nach eroberung des landes Ditmarschen von un-
denklichen jahren höro bey allen kirchen unnd car-
spelen das recht unnd den gebrauch gehabt, mit
rath unnd vorwißen ihres Vorgesetzten Superinten-
denten nicht alleine alle kirchen diener von pasto-
ren, caplanen, kostern, schuelmeistern, orgenisten
unnd carspelschreibern mit einhelligen consens der
carspelleute zu erwehlen, zuhören, zu vociren, anzu-
nehmen unnd in ihren dienst zu bestetigen, sondern
auch, so viel den kirchen- unnd schueldienern be-
trifft, durch die Superintendenten orentlicher weiße
examiniren, ordiniren und introduciren j zulaßen,
welche ihre furgesetzten Superintendenten auch
jährlich bey allen kirchenn in beiwesende der landt-
voigte und landtschreibere die ordentliche special
Visitation zu halten, die kirchen rechnungen zuhö-
ren, darvon zu quitiren unnd alle mengele, so bey
den kirchen unnd döroselben dienern vorfallenn, ab-
zuschaffen unnd in guete Ordnung zu bringen macht
gehabt, an welcher ihrer althärgebrachten gerech-
tichkeit und gebrauche ihnen aber nun ein zeitlangk
höro eintragk geschehen in dehme, daß Johannes
Kaie unnd Hanns Danckworts2 mit etzlichen car-
spelschreibereyen beschwert, item nach absterben
unsers gewesenen Superintendenten M. Marcus
a Textvorlage (Handschrift): LAS Abt. 7, Nr. 4906.
1 Herzog Johann Adolf, reg. 1586-1616 im Gottorfer An-
teil und somit in Norderdithmarschen und amtierte von
1586 bis 1607 zugleich als Bischof von Lübeck.
Wrangen3 die ordinationes der prediger zu merckli-
chen beschwöre unnd uncosten der kirchen genn
Schießwieg gezogen worden, waruber dan auch die
ordentliche visitationes unnd abhorung der rech-
nungen bey den kirchen verplieben unnd deßfallß
nicht geringe unordenungen eingerißen, auch, wafer-
ne solcheß nicht geendert wurde, noch mehr unheil
unnd Zerrüttung | gueter Ordnung zu vermuthen
seinn muste unnd sie unnß darumb nun zu mehr-
mahlen underthanich ersuchen unnd pitten laßenn,
solchen ihnen begegneten eintrach gnedichlich wie-
derumb abzuschaffenn unnd sie bey obangerechter
ihrer vorigen gehabtenn unnd wol hergebrachten ge-
rechtichkeit unnd gebrauche nicht alleine gnedich-
lich zulaßen, sondernn ihnen auch dieselbige zu con-
firmirenn unnd zu bestetigenn, daß wir därowegenn
mehrgedachter unserer underthanen underthänigen
unnd zimblichen pitte in gnadenn stadt gethan
unnd der getrewen, wilfehrigen unnd underthänigen
dienste, so sie unns unnd unseren Vorfahren allwege
geleistet unnd hinferner thuen unnd leisten wollen
unnd sollen unnd insonderheit der hierbey under-
thanich beschehen praesentirung halber ihnen mehr
angeregte ihre alte gerechtichkeit vordan zu gebrau-
chen gnedichlich zugelaßenn, confirmiret unnd be-
stetiget, confirmiren unnd bestetigen ihnen diesel-
bige auch auß fürstlicher macht unnd obrigkeit
hiermitt [ unnd in crafft dieses döro gestalt und also,
Daß unser landtvoigtt unnd rath itzo unnd in
allen kunfftigen Zeiten, wan ein superintendenth mit
tode verfallen oder abstehen wirtt, unnß, unsern lie-
ben unnd nachkommen von den pastoren oder cap-
pellanenn im lande drey personen von den deuch-
tichsten, so sie erachten, vorschlagen unnd
praesentiren sollen, warauß wir dan eine persohne
2 Hans Danckwerth war seit 1598 Landschreiber in Lun-
den, Andresen/Stephan, Beiträge 2, S. 373.
3 Marcus Wränge, siehe oben, S. 491 Anm. 2.
507
16. Mandat zur Superintendenten- und Pfarrerwahl in Norderdithmarschen3
5. Juli 1605
Wir, von Gotteß gnaden Johann Adolff1, erwelter
bischoff zu Lübeck, erbe zu Norwegen, herzoch zu
Schießwieg, Holstein, Stormarn unnd der Ditmar-
schen, graff zu Oldenburch unnd Delmenhorst, be-
kennen unnd thuen kundt hiermit für unnß, unsere
erben, nachkommen unnd jedermenniglichen.
Nachdehme unnß unsere liebe, getrewe under-
thanen unsers norderntheills Ditmarschenn durch
ihre volmechtigen underthanich furbringen laßen,
welcher gestaldt ihre Vorfahren unnd sie vor unnd
nach eroberung des landes Ditmarschen von un-
denklichen jahren höro bey allen kirchen unnd car-
spelen das recht unnd den gebrauch gehabt, mit
rath unnd vorwißen ihres Vorgesetzten Superinten-
denten nicht alleine alle kirchen diener von pasto-
ren, caplanen, kostern, schuelmeistern, orgenisten
unnd carspelschreibern mit einhelligen consens der
carspelleute zu erwehlen, zuhören, zu vociren, anzu-
nehmen unnd in ihren dienst zu bestetigen, sondern
auch, so viel den kirchen- unnd schueldienern be-
trifft, durch die Superintendenten orentlicher weiße
examiniren, ordiniren und introduciren j zulaßen,
welche ihre furgesetzten Superintendenten auch
jährlich bey allen kirchenn in beiwesende der landt-
voigte und landtschreibere die ordentliche special
Visitation zu halten, die kirchen rechnungen zuhö-
ren, darvon zu quitiren unnd alle mengele, so bey
den kirchen unnd döroselben dienern vorfallenn, ab-
zuschaffen unnd in guete Ordnung zu bringen macht
gehabt, an welcher ihrer althärgebrachten gerech-
tichkeit und gebrauche ihnen aber nun ein zeitlangk
höro eintragk geschehen in dehme, daß Johannes
Kaie unnd Hanns Danckworts2 mit etzlichen car-
spelschreibereyen beschwert, item nach absterben
unsers gewesenen Superintendenten M. Marcus
a Textvorlage (Handschrift): LAS Abt. 7, Nr. 4906.
1 Herzog Johann Adolf, reg. 1586-1616 im Gottorfer An-
teil und somit in Norderdithmarschen und amtierte von
1586 bis 1607 zugleich als Bischof von Lübeck.
Wrangen3 die ordinationes der prediger zu merckli-
chen beschwöre unnd uncosten der kirchen genn
Schießwieg gezogen worden, waruber dan auch die
ordentliche visitationes unnd abhorung der rech-
nungen bey den kirchen verplieben unnd deßfallß
nicht geringe unordenungen eingerißen, auch, wafer-
ne solcheß nicht geendert wurde, noch mehr unheil
unnd Zerrüttung | gueter Ordnung zu vermuthen
seinn muste unnd sie unnß darumb nun zu mehr-
mahlen underthanich ersuchen unnd pitten laßenn,
solchen ihnen begegneten eintrach gnedichlich wie-
derumb abzuschaffenn unnd sie bey obangerechter
ihrer vorigen gehabtenn unnd wol hergebrachten ge-
rechtichkeit unnd gebrauche nicht alleine gnedich-
lich zulaßen, sondernn ihnen auch dieselbige zu con-
firmirenn unnd zu bestetigenn, daß wir därowegenn
mehrgedachter unserer underthanen underthänigen
unnd zimblichen pitte in gnadenn stadt gethan
unnd der getrewen, wilfehrigen unnd underthänigen
dienste, so sie unns unnd unseren Vorfahren allwege
geleistet unnd hinferner thuen unnd leisten wollen
unnd sollen unnd insonderheit der hierbey under-
thanich beschehen praesentirung halber ihnen mehr
angeregte ihre alte gerechtichkeit vordan zu gebrau-
chen gnedichlich zugelaßenn, confirmiret unnd be-
stetiget, confirmiren unnd bestetigen ihnen diesel-
bige auch auß fürstlicher macht unnd obrigkeit
hiermitt [ unnd in crafft dieses döro gestalt und also,
Daß unser landtvoigtt unnd rath itzo unnd in
allen kunfftigen Zeiten, wan ein superintendenth mit
tode verfallen oder abstehen wirtt, unnß, unsern lie-
ben unnd nachkommen von den pastoren oder cap-
pellanenn im lande drey personen von den deuch-
tichsten, so sie erachten, vorschlagen unnd
praesentiren sollen, warauß wir dan eine persohne
2 Hans Danckwerth war seit 1598 Landschreiber in Lun-
den, Andresen/Stephan, Beiträge 2, S. 373.
3 Marcus Wränge, siehe oben, S. 491 Anm. 2.
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