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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0033
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Das Interim. Die Visitationen von 1551 ff. Lokal-Visitationen.

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Über Lokal- oder Spezial-Visitationen finden sich aus dieser Periode vereinzelte Nach-
richten. Im Jahre 1543 wurde die Stadt und das Jungfrauenkloster zu Spandau visitirt. Die
Akten und die Abschiede sind im Consistorial-Archiv Berlin, Sup. Spandau, spec. e. Nr. 1 und 2.
Die Visitation betraf vorwiegend die Finanzen. 1543 fand eine Lokal-Visitation in Angermünde
statt. Akten und Abschied im Consistorial-Archiv Berlin, Sup. Angermünde, spec. a. Nr. 1
(s. unter Angermünde). Registratur und Abschied der Visitation von 1543 für die Stadt
Templin (letzterer vom Tage Mariae Magdalenae, d. i. 22. 7., in Urschrift und in einer schönen
Abschrift im Consistorial-Archiv Berlin, Sup. Templin, Gen. Nr. 1) betreffen wesentlich Geld-
verhältnisse; in denselben Akten liegen auch die Registraturen der Visitationen zu Friedberg
und zu Freienwalde von 1543. Auch die Registratur und der Abschied von Donnerstags nach
divisionis apostolorum, d. i. 19. 7. 1543, für Lychen (Consistorial-Archiv Berlin, Sup. Templin,
spec. f. Nr. 1) berühren nur Einkommensverhältnisse. Für Wriezen findet sich von 1543 die
Registratur im Consistorial-Archiv Berlin, Sup. Wriezen, spec. f. Nr. 1. Für Mittenwalde betrifft
der im Consistorial-Archiv Berlin, Sup. Zossen, spec. d. Nr. 1 enthaltene Abschied von Dienstags
nach Corporis Christi, d. i. 29. 5. wesentlich Einkommensverhältnisse. Auch der im Consistorial-
Archiv Berlin, Sup. Zossen, spec. f. Nr. 1 erhaltene Abschied von Freitags nach Corporis Christi,
d. i. 1. 6., von 1543 für Trebbin betrifft überwiegend finanzielle Dinge.
1543 wurde auch der Kreis Teltow visitirt.
Einen Auszug aus der Visitation von 1543 für Mittenwalde theilt Fidizin mit in
Die Territorien der Mark Brandenburg. Bd. I. Berlin 1857, S. 20 ff.; er betrifft nur Geld-
angelegenheiten.
Registratur und Abschied für Strasburg von 1544 im Consistorial-Archiv Berlin, Sup.
Strasburg, spec. g. Nr. 1 betreffen wesentlich Einkommensverhältnisse.
Das Stift Havelberg wurde zum ersten Male 1545 visitirt. Der Visitations-Abschied
für die Stadt Havelberg (bei Riedel I, 3, S. 310—313) wird abgedruckt.
1545 fand eine Lokal-Visitation in Pritzwalk statt (die Registratur im Consistorial-Archiv
Berlin, Sup. Pritzwalk, spec. m. Nr. 1 betrifft ganz überwiegend Finanzielles).
1546 fand eine Spezial-Visitation in Salzwedel statt (vgl. unter Salzwedel).
Von 1548 wird eine Visitation des Stiftes Soldin erwähnt. (Riedel I, 18, S. 521.)
1549 fand eine Lokal-Visitation in Stendal statt (vgl. unter Stendal).
1556 fand eine Visitation in Wusterhausen statt (Consistorial-Archiv Berlin).
Im Jahre 1558 fühlte sich der Kurfürst bewogen, die vorige gehaltene Visitation zu
„reiteriren“ und erliess deshalb eine Instruktion unter dem Titel „Ordnung und Satzung,
wornach sich die Patronen, Pfarrer, Gottshausleute und Gemeinden in denn Churfürstlichen
Brandenburgischen Dörfern in Geistlichen Sachen zu richten.“ Abgedruckt bei Mylius I,
Nr. IV, S. 263 ff. (Nr. 4.)
Aus dieser Visitation besitzen wir nur wenige Nachrichten Vgl. den Abschied für
Havelberg bei Riedel I, 3, S. 317—324, und für Kyritz bei Riedel I, 1, S. 351 ff. Im
Consistorial-Archiv Berlin finden sich die Abschiede für: Havelberg (Sup. Havelberg, spec. c.
Nr. 1), für Lenzen 1558 (Sup. Lenzen, spec. f. 2), für Perleberg (Sup. Perleberg, spec. k. Nr. 2),
für Neu-Ruppin (Sup. Neu-Ruppin, spec. s. Nr. 1), für Prenzlau (s. unter Prenzlau), Wuster-
hausen (s. unter Wusterhausen) und Neu-Angermünde (Consistorial-Archiv Berlin, Anger-
münde, Gen. 1).
Die Visitations-Abschiede von 1558, wie sie uns für Havelberg, Perleberg, Lenzen, Neu-
Ruppin und Wusterhausen vorliegen, sind einander sehr ähnlich. Sie enthalten sämmtlich
einen Theil allgemeinen Inhalts, der fast wörtlich sich bei allen wiederholt, und daran
schliessen sich spezielle Anordnungen, die, zumeist finanziellen Inhaltes, des allgemeineren
Interesses entbehren.
 
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