Kirchenordnung für Pommern von 1535.
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so eere gnaden dat leen der kercken hebben, wo
nicht, dat solckes eer gnaden laten söken bi den
leenheren, dar mede solcke kerckendeenste nicht
vorfallen.
Item de schölen ock dem parhern över-
antworden laten eere inventaria, unde so de in-
ventaria gnochsam sin, in de land registration
bringen ; wo överst solcke inventaria nicht sind,
dar schölen de visitatorn balde ein inventarium
maken, unde bevelen der kercken unde aller buer-
schop , dat na gelegenheit werde gemaket etlicke
dischke vörslaten unde unvörslaten, sponden unde
spinde, unde up den dörpen etlicke keethe ver-
schaffet , so he se ernern kan na gelegenheit,
item etlike böker, nömlick de bibel latinisch unde
düdesch, unde de postille D. Marti. Luthers etc.
Solck inventarium schal bi dem parher [sollte
richtiger heißen : der parhe] bliven, unde de parher
schal schüldich sin, solck dar bi to laten, wat dar
över is schal na sinem avescheide sin wiff unde kind
hebben eder so he eintsam is, sine negesten erven,
so he nein sunderlick testament gemaket hefft.
Item de visitatores schölen beseen eder be-
seen laten de waningen der parhen, predicanten
unde köstern und scholen mit den locis unde
scholperschon waningen, unde so wat dar an
mangelt, bevehlen up bestemmede tidt vollen to
buwen, dat de personen na gelegenheit getlick
könen wahnen.
Ifft överst samptides de parheren men alleene
eine ruthe im fenster, eder kachel im aven, loch
in der want eder dake te maken hedden, dar van
schölen se nenen wunder maken, wenn ehn de
waningen ganz upgebuwet vörantwert sind na
aller nottroft.
Wo överst eine ganze wand, fenster eder
aven vörfallen wer, so mot idt weder maken, in
dörpern dat kaspel, in steden de gemeene kiste
eder kercken vörstender.
Den dorp parlieren möt men holden ein
wanehus mit köken, keller, dornitz, böne, slaff-
kamer unde sot eder borne, schüne unde stal,
unde sine tüne bofreden, unde dar na schal he idt
sulvest in beteringe holden in buwliken wesen.
Item de visitatorn schölen ock bevelen, dat
men de kercken nicht late vörfallen eder unlüstich
holden.
Item vlitich fragen den parheren, predicanten,
rat, kastenheren, börger, buren, so dahen gefodert,
iffte se weten offentlike laster in eeren kaspeln,
offentlick eebruck eder ander untücht, item töverie,
ungewanlick ungehorsam der kinder, alse dat se
eere öldern vorflüket eder de hende an se ge-
streckt hadden, sich verlavet ane weten der öldern
eder fründschop, eder iffte ock etlike slemmen,
supen, speler, nene neringe hebben, nicht arbeiden.
Item effte ock falsche lere heimlick eder
öffentlick vorhanden si, van sacrament schenderen
unde anderen, eder effte ock etlike gades wort
lesteren, unde alda ernstlick bevelen im namen
des landesförsten, dat solckes werde affgedaen unde
gebetert, wo nicht wollen de landesförsten, na
gnochsamer vörmaninge, solck im lande nicht weten
eder sonst gebörlick strafen.
Item befinden de visitatores sunderlike hader
casus des eestandes halven schölen se de vör den
bischop wisen, wo tovören gesecht, so sine gnade
dese ördeninge annimt, wo nicht, so wise me
sulcks vör den superattendenten des ördes.
Sölck allent, nömlick wo de parheren ge-
schickt werden gefunden unde allent wat se han-
delen, beveelen unde beslüten, schal der visitatorn
notarius, de ock geschickt mot sin, unde ock
uchteswat dar van hebben, ördentlick in eine land
registratio bringen, unde ein böck schal den landes-
försten överantwordet werden, dat ander schölen
de visitatorn bi sick hebben.
De visitatio wert veele kosten, so men se
stadtlick wert anrichten, unde is nicht van nöden
alle iar, sunder umme de veer eder viff iar.
So se överst ein mal gescheen, schölen de
superattendenten in eeren örderen achtinge hebben,
wo idt geholden wert, unde so deme nicht wörde
na gekamen, den visitatoribus eeres ordes vör-
melden, dat de sulvigen visitatores dessulvigen
beteringe hebben to förderen bi den executoribus.
Van den executoribus.
Executores över im ganze land to Pameren
möten ock vörordent werden, welcke sin möten
veer -stadlike landsaten, der saken des evangelii
günstich, de men wet, dat se vlitich und fram
sin, der sulvigen amt is, dat se vörschaffen, dat
idt so geholden werde, mit gebuweten und ut-
richtinge der neeringe, wo idt de visitatorn vör-
ordent hebben, unde schölen macht hebben de
ungehorsamen to strafen, sus ane dat schölen de
rede in den stedten erstlick de executores sin,
went de to ringe sind, so sprecke men einen von
den genömeden veeren an.
Van prestern, so beleent, dat se eere
leen beholden.
De prester, so ein leen hebben, so ferne se
des landes ordinantz annemen eder tom weinigsten
nicht dar weder lesteren eder handelen, schölen
eere leen beholden, dar mit se nicht över dat
evangelium unde över de ordinantz sick hebben
to beklagen, went se överst dötlick affgegaen,
schölen solke leen, so se tor kercken eder stadt
gehören, da sulvest fallen in de gemeine kiste, so
överst ander patron sin, mit den schal men gütlick
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so eere gnaden dat leen der kercken hebben, wo
nicht, dat solckes eer gnaden laten söken bi den
leenheren, dar mede solcke kerckendeenste nicht
vorfallen.
Item de schölen ock dem parhern över-
antworden laten eere inventaria, unde so de in-
ventaria gnochsam sin, in de land registration
bringen ; wo överst solcke inventaria nicht sind,
dar schölen de visitatorn balde ein inventarium
maken, unde bevelen der kercken unde aller buer-
schop , dat na gelegenheit werde gemaket etlicke
dischke vörslaten unde unvörslaten, sponden unde
spinde, unde up den dörpen etlicke keethe ver-
schaffet , so he se ernern kan na gelegenheit,
item etlike böker, nömlick de bibel latinisch unde
düdesch, unde de postille D. Marti. Luthers etc.
Solck inventarium schal bi dem parher [sollte
richtiger heißen : der parhe] bliven, unde de parher
schal schüldich sin, solck dar bi to laten, wat dar
över is schal na sinem avescheide sin wiff unde kind
hebben eder so he eintsam is, sine negesten erven,
so he nein sunderlick testament gemaket hefft.
Item de visitatores schölen beseen eder be-
seen laten de waningen der parhen, predicanten
unde köstern und scholen mit den locis unde
scholperschon waningen, unde so wat dar an
mangelt, bevehlen up bestemmede tidt vollen to
buwen, dat de personen na gelegenheit getlick
könen wahnen.
Ifft överst samptides de parheren men alleene
eine ruthe im fenster, eder kachel im aven, loch
in der want eder dake te maken hedden, dar van
schölen se nenen wunder maken, wenn ehn de
waningen ganz upgebuwet vörantwert sind na
aller nottroft.
Wo överst eine ganze wand, fenster eder
aven vörfallen wer, so mot idt weder maken, in
dörpern dat kaspel, in steden de gemeene kiste
eder kercken vörstender.
Den dorp parlieren möt men holden ein
wanehus mit köken, keller, dornitz, böne, slaff-
kamer unde sot eder borne, schüne unde stal,
unde sine tüne bofreden, unde dar na schal he idt
sulvest in beteringe holden in buwliken wesen.
Item de visitatorn schölen ock bevelen, dat
men de kercken nicht late vörfallen eder unlüstich
holden.
Item vlitich fragen den parheren, predicanten,
rat, kastenheren, börger, buren, so dahen gefodert,
iffte se weten offentlike laster in eeren kaspeln,
offentlick eebruck eder ander untücht, item töverie,
ungewanlick ungehorsam der kinder, alse dat se
eere öldern vorflüket eder de hende an se ge-
streckt hadden, sich verlavet ane weten der öldern
eder fründschop, eder iffte ock etlike slemmen,
supen, speler, nene neringe hebben, nicht arbeiden.
Item effte ock falsche lere heimlick eder
öffentlick vorhanden si, van sacrament schenderen
unde anderen, eder effte ock etlike gades wort
lesteren, unde alda ernstlick bevelen im namen
des landesförsten, dat solckes werde affgedaen unde
gebetert, wo nicht wollen de landesförsten, na
gnochsamer vörmaninge, solck im lande nicht weten
eder sonst gebörlick strafen.
Item befinden de visitatores sunderlike hader
casus des eestandes halven schölen se de vör den
bischop wisen, wo tovören gesecht, so sine gnade
dese ördeninge annimt, wo nicht, so wise me
sulcks vör den superattendenten des ördes.
Sölck allent, nömlick wo de parheren ge-
schickt werden gefunden unde allent wat se han-
delen, beveelen unde beslüten, schal der visitatorn
notarius, de ock geschickt mot sin, unde ock
uchteswat dar van hebben, ördentlick in eine land
registratio bringen, unde ein böck schal den landes-
försten överantwordet werden, dat ander schölen
de visitatorn bi sick hebben.
De visitatio wert veele kosten, so men se
stadtlick wert anrichten, unde is nicht van nöden
alle iar, sunder umme de veer eder viff iar.
So se överst ein mal gescheen, schölen de
superattendenten in eeren örderen achtinge hebben,
wo idt geholden wert, unde so deme nicht wörde
na gekamen, den visitatoribus eeres ordes vör-
melden, dat de sulvigen visitatores dessulvigen
beteringe hebben to förderen bi den executoribus.
Van den executoribus.
Executores över im ganze land to Pameren
möten ock vörordent werden, welcke sin möten
veer -stadlike landsaten, der saken des evangelii
günstich, de men wet, dat se vlitich und fram
sin, der sulvigen amt is, dat se vörschaffen, dat
idt so geholden werde, mit gebuweten und ut-
richtinge der neeringe, wo idt de visitatorn vör-
ordent hebben, unde schölen macht hebben de
ungehorsamen to strafen, sus ane dat schölen de
rede in den stedten erstlick de executores sin,
went de to ringe sind, so sprecke men einen von
den genömeden veeren an.
Van prestern, so beleent, dat se eere
leen beholden.
De prester, so ein leen hebben, so ferne se
des landes ordinantz annemen eder tom weinigsten
nicht dar weder lesteren eder handelen, schölen
eere leen beholden, dar mit se nicht över dat
evangelium unde över de ordinantz sick hebben
to beklagen, went se överst dötlick affgegaen,
schölen solke leen, so se tor kercken eder stadt
gehören, da sulvest fallen in de gemeine kiste, so
överst ander patron sin, mit den schal men gütlick