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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0541
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Stettin. Visitations-Abschied von 1536.

Ein ausführliches Visitations-Protokoll vom Jahre 1568 findet sich im Städt. Archiv
Stettin, Tit. II, Sect. 1, Nr. 5, Bl. 53 ff.
Im Jahre 1573 ordnete das Consistoriuin eine Visitation der Stadt an. Über diese
Visitation gehen uns ein Consistorial-Beschluss vom 7. Mai 1573 und der Visitations-
Abschied vom 10. Mai 1573 Aufschluss. Beide finden sich im St.-A. Stettin, Stettin. Arch. P. I,
Tit. 103, Nr. 10, Bl. 34 ff., Bl. 4 ff. (auch im Städt. Archiv Stettin, Tit. II, Sect. 1, Nr. 5), und
werden hier erstmalig abgedruckt. (Nr. 99 u. 100.)
Eine weitere Visitation von 1584 ersehen wir aus dem Städt. Archiv Stettin, Tit. II,
Sect. 1, Nr. 5, Bl. 147. Ebenda findet sich das Originalschreiben des Herzogs Johann Friedrich
an den Bürgermeister und Rath zu Stettin vom 8. Februar 1584, in welchem der Herzog seinen
Entschluss „antzeigt, eine Generalvisitation des Landes abzuhalten und auch in Stettin die vor
etzlichen Jahren vorgenommene, aber abrumpirte Visitation wider zu Werke zu richten“. Das
Visitations-Protokoll bietet für uns nichts; es behandelt u. A. die Beilegung der Streitigkeiten
zwischen dem Herzog und dem Rath über das Besetzungsrecht, das Patronat,
Einen heftigen Kampf führte der Rath mit dem Herzoge über das Patronat der
St. Jakobi- und St. Nikolai-Kirche; ihn hat Bahlow, Balt. Studien. N. F. (1903), S. 165 ff.
eingehend geschildert.
Über die osiandrischen Lehrstreitigkeiten, welche Petrus Becker (Artopäus) veranlasste,
s. Franck, a. a. O. S. 106 ff.; Bahlow, a. a. O. S. 42 ff.
Zur Geschichte des Schulwesens vgl. auch Wehrmann, Gesch. des Jagenteufelschen
Collegiums in Stettin, in Balt. Studien. N. F. 3, S. 1 ff.; ferner Waterstraat, Gesch. des
Elementarschulwesens in Stettin, in Balt. Studien 44, S. 247 ff.; Zachariä, Historische Nach-
richten von Raths- und Stadtschulen zu Alten-Stettin und von den Lehrern derselben. Berlin,
Stettin und Leipzig 1760; Wehrmann, Beitr. S. 36, 41.

96. Abschied der ersten evangelischen
[St.-A. Stettin, Stettin. Arch. I, 103,
Kirchen visitatio zu Alten Stettin. Be-
scheid und ordnung. Anno 1535.
Wir Johannes Bugenhagen, der heiligen schrift
doctor, Jost von Dewitz zu Wolgast, Jacob Wobeser
zur Lauenburg, Rudinger Massow zum Satzig,
hauptleute, Nicolaus Brun und Bartholomeus
Schwave, canzler, zu gedechtnuss diser sachen,
thun kund vor menniglich, nachdem die durch-
leuchtigen hochgebornen fürsten und hern, her
Barnim und her Philips, herzogen zu Stettin Pomern,
der cassuben und wende, fürsten zu Rugen und
graven zu Gützkaw, unsre gnedige heren, uns das
amt der visitation, davon auf negster Treptowischer
landisvorsamlung meldung geschehen, in i. f. g.
stadt Altenstettin bevolhen und zuvolnziehen auf-
erlegt, das wir i. f. g. zu unterthenigen gehorsam
und zu volnfürung obberürts bevelichs, so uns der
visitation halben gegeben, mit rath, vorwissen,
nachgeben und vorwilligen eins ersamen raths ob-
angeregter stadt Alten Stettin gehandelt, geordent
und geschaft haben, wie hirnach volgt, jdoch mit
dem gedinge, das dieselben ordnung und hand-

Kirchenvisitation zu Stettin anno 1535.
2, und 4. Medem, a. a. O. S. 252.]
lung und all craft derselben , uf wolgefallen ob-
genanter unser g. f. und hern stehen, und zu dem,
so in obberürter landsvorsamlung zu Treptow be-
schlossen, solle gerichtet werden.
Von ubung der ceremonien und abthuung
der emter, collegi und stiftung, so der
evangelischen art widerlich.
Dieweil die Treptowische ordnung erfurdert,
das die ceremonien und alle gotsdienst rein, nach
ausweisung der evangelischen warheit und in craft
des rechtschaffenes christlichen glaubens solle ge-
ubt werden, haben wir visitatores obgenannt, was
zu Treptow beschlossen, hie erholet, geschaffet
und geboten, dass dieselben ceremonien, inhalt
Treptowisches abscheids, sollen gehandelt werden,
und nachdem die ubung der ceremonien und
kirchen regirung, vermals hie zu Altenstettin, durch
den prior zu sanct Jacob, und pfarrer zu sanct
Niclaus, und derselben vicarien , auch provisores
memoriarum, und calands, und andere personen,
so ihnen anhengich, gehandelt und getrieben, und
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