LIVLAND.
Litteratur: Richter, Gesch. der deutschen Ostseeprovinzen. Riga 1857 ff.; Scriptores
rerum Livonicarum. Bd. 2. Riga und Leipzig 1851; Dalton, Verfassungsgeschichte der evang.-
lutherischen Kirche in Russland. Gotha 1887 (in Beiträge zur Gesch. der evang. Kirche in
Russland. I.); Helmsing, Die Reformationsgeschichte Livlands. Riga 1868; Schiemann,
Die Reformation Alt-Livlands. Reval 1884; Napiersky, Beiträge zur Gesch. der Prediger
in Livland. Riga 1843; Winkelmann, Bibliotheca Livoniae historica. 2. Aufl. Berlin 1878
und die Fortsetzungen dieser Bibliographie unter dem Titel „Livländische Geschichtslitteratur“
von 1883—1901 von Pölchau und von 1902—1907 von Feuereisen; Akten und Rezesse
der livländischen Ständetage. Herausgegeben von Stavenhagen und Arbusow. Bd. III.
Riga 1909, 1910; Brachmann, Die Reformation in Livland, in Mittheilungen aus dem Ge-
biete der Geschichte Liv-, Est- und Kurlands. 5. Bd. Riga 1850. S. 1 ff.; Kelch, Lief-
ländische Historia u. s. w. Reval 1695; Ripke, Die Einführung der Reformation in den
baltischen Provinzen. Riga 1883; Eckardt, Livland im 18. Jahrhundert. Leipzig 1876. Bd. I;
Arbusow, Grundriss der Geschichte Liv-, Est- und Kurlands. Riga 1908; Derselbe, Liv-
lands Geistlichkeit vom Ende des 12. bis ins 16. Jahrhundert (Jahrbuch für Genealogie 1900 bis
1902. Mitau 1902—1904); Bienemann, Aus Livlands Luthertagen. Reval 1883; Hoerschel-
mann, Andreas Knopken. Leipzig 1896; v. Brevern, Kurze Nachrichten über den Beginn der
Reformation in Livland, im Archiv für die Geschichte Liv-, Est- und Kurlands. Reval 1861.
Bd. 8, S. 47; Dsirne, in Dorpater Zeitschrift für Theologie und Kirche. 1859. I, S. 239;
Zahlreiche Aufsätze in der „Baltischen Monatsschrift“, in den Sitzungsberichten der Gesellschaft
für Geschichts- und Alterthumskunde der Ostseeprovinzen Russlands. 1889 ff., und in den Mit-
theilungen aus der livländischen Geschichte. Siehe auch die Litteratur zu den Städten.
Archive: Stadtarchiv Riga; Stadtarchiv Reval; Stadtarchiv Dorpat; Kurl. Landesarchiv
zu Mitau; Stadtbibliothek Riga; Staatsarchiv zu Königsberg.
Livland stand unter der Herrschaft des Deutschen Ordens. Die Säkularisation Preussens
hatte dieses Ordensgebiet nicht berührt; der Landmeister von Livland, Walter von Plettenberg,
blieb der alten Kirche ergeben. Neben dem Orden regierten die Würdenträger der alten Kirche,
der Erzbischof von Riga und die Bischöfe von Dorpat und Ösel, Kurland und Reval. (Zur
Kirchenprovinz von Riga gehörten übrigens auch die preussischen Bisthümer.) Wenn es gelang,
in Riga einen protestantischen Erzbischof zu gewinnen, so war dies auch von unschätzbarer
Bedeutung für Livland und die preussische Landeskirche. Dieser Erfolg wurde dadurch erreicht,
dass Herzog Albrecht seinem Bruder Wilhelm zunächst die Coadjutur cum iure succedendi ver-
schaffte (vgl. Karge, in Balt. Monatsschr. 61, 117 ff.).
Wilhelm übernahm später, nach dem Tode des Erzbischofs, das Erzbisthum und be-
förderte die Reformation im Erzbisthum. Vgl. den Brief Erzbischofs Wilhelm von Riga, Mark-
l*
Litteratur: Richter, Gesch. der deutschen Ostseeprovinzen. Riga 1857 ff.; Scriptores
rerum Livonicarum. Bd. 2. Riga und Leipzig 1851; Dalton, Verfassungsgeschichte der evang.-
lutherischen Kirche in Russland. Gotha 1887 (in Beiträge zur Gesch. der evang. Kirche in
Russland. I.); Helmsing, Die Reformationsgeschichte Livlands. Riga 1868; Schiemann,
Die Reformation Alt-Livlands. Reval 1884; Napiersky, Beiträge zur Gesch. der Prediger
in Livland. Riga 1843; Winkelmann, Bibliotheca Livoniae historica. 2. Aufl. Berlin 1878
und die Fortsetzungen dieser Bibliographie unter dem Titel „Livländische Geschichtslitteratur“
von 1883—1901 von Pölchau und von 1902—1907 von Feuereisen; Akten und Rezesse
der livländischen Ständetage. Herausgegeben von Stavenhagen und Arbusow. Bd. III.
Riga 1909, 1910; Brachmann, Die Reformation in Livland, in Mittheilungen aus dem Ge-
biete der Geschichte Liv-, Est- und Kurlands. 5. Bd. Riga 1850. S. 1 ff.; Kelch, Lief-
ländische Historia u. s. w. Reval 1695; Ripke, Die Einführung der Reformation in den
baltischen Provinzen. Riga 1883; Eckardt, Livland im 18. Jahrhundert. Leipzig 1876. Bd. I;
Arbusow, Grundriss der Geschichte Liv-, Est- und Kurlands. Riga 1908; Derselbe, Liv-
lands Geistlichkeit vom Ende des 12. bis ins 16. Jahrhundert (Jahrbuch für Genealogie 1900 bis
1902. Mitau 1902—1904); Bienemann, Aus Livlands Luthertagen. Reval 1883; Hoerschel-
mann, Andreas Knopken. Leipzig 1896; v. Brevern, Kurze Nachrichten über den Beginn der
Reformation in Livland, im Archiv für die Geschichte Liv-, Est- und Kurlands. Reval 1861.
Bd. 8, S. 47; Dsirne, in Dorpater Zeitschrift für Theologie und Kirche. 1859. I, S. 239;
Zahlreiche Aufsätze in der „Baltischen Monatsschrift“, in den Sitzungsberichten der Gesellschaft
für Geschichts- und Alterthumskunde der Ostseeprovinzen Russlands. 1889 ff., und in den Mit-
theilungen aus der livländischen Geschichte. Siehe auch die Litteratur zu den Städten.
Archive: Stadtarchiv Riga; Stadtarchiv Reval; Stadtarchiv Dorpat; Kurl. Landesarchiv
zu Mitau; Stadtbibliothek Riga; Staatsarchiv zu Königsberg.
Livland stand unter der Herrschaft des Deutschen Ordens. Die Säkularisation Preussens
hatte dieses Ordensgebiet nicht berührt; der Landmeister von Livland, Walter von Plettenberg,
blieb der alten Kirche ergeben. Neben dem Orden regierten die Würdenträger der alten Kirche,
der Erzbischof von Riga und die Bischöfe von Dorpat und Ösel, Kurland und Reval. (Zur
Kirchenprovinz von Riga gehörten übrigens auch die preussischen Bisthümer.) Wenn es gelang,
in Riga einen protestantischen Erzbischof zu gewinnen, so war dies auch von unschätzbarer
Bedeutung für Livland und die preussische Landeskirche. Dieser Erfolg wurde dadurch erreicht,
dass Herzog Albrecht seinem Bruder Wilhelm zunächst die Coadjutur cum iure succedendi ver-
schaffte (vgl. Karge, in Balt. Monatsschr. 61, 117 ff.).
Wilhelm übernahm später, nach dem Tode des Erzbischofs, das Erzbisthum und be-
förderte die Reformation im Erzbisthum. Vgl. den Brief Erzbischofs Wilhelm von Riga, Mark-
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