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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0237
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Prozessus visitationis von 1552.

221

Es sollen auch die begrebnissen ausser den
stetten an gelegen orte vorleget und mit kleinen
mauren, delen, planken oder sonst erlich umzogen
und vorwart werden.
Wider diejennigen aber, was standes sie
weren, furstliche underthanen, so sich wider die
visitation im ganzen oder zum theile die in ihren
guetern zu gestatten legen, oder sonst sich nicht
weisen lassen wolten, sollen die visitatorn nach
vormuge ihres bevels mit anrufunge der amtleute,
gericht und uberkeiten des orts zu vollziehung
ihres amts vortzufaren gewalt und macht haben.
Und die visitation soll zu Gustrow angefangen
werden, und soll zu solchem werk unser amtman
daselbst samt Joachim Krausen vorordent werden.
Von dar sollen die visitatorn nach Malchin
vorrucken und Christoffer Hanen zu sich vor-
schreiben.
Zu Warn soll Jeronimuss und Achim Wange-
line darbei sein.
Zu Neuenbrandenburg, Fridelandt. und Wol-
degk Heinrich Haue, Otto Blanckenborch und
Licentiat Assmuss Beheme.

Zu Robell der vogt zum Wredenhagen und
Clauss Below.
Zu Plawe Achim Weltzin und Andreas Vlotow.
Zu Parchim Hans von Bulow zur Mernitz.
Zu Boitzenburg Achim Lützow zu Pritzier.
Zu Schwerin an herzog Ulrichen zu schreiben,
dass S. L. jemand darzu vorordenen wolle.
Zur Wissmer Achim Negendanck und Berndt
PIesse.
Zu Gadebusch Hartich von Bulow.
Zu Grewessmulen Achim Negendanck.
Zu Buckow Chuerdt und Otto von der Luhe.
Zu Rostock Chuerdt von der Luhe und Lutke
Basseuitze, und die ausrichtung aldar soll des
closters zu Dobberan vorweser thuen.
Was sunst mehr in dieser visitation notig und
vorzunehmen sein will, ist in der negstgedruckten
ordenung, so wir ihnen mitgegeben, vorfasset.
Darnach sich die visitatoren weiter zu richten
werden wissen. Zu urkund mit unserm uff-
gedrucktem pitschier vorsiegelt und geben zu
Gustrow am sonnabend nach Martini anno etc.
[15]52.

30. Processus visitationis. 1552.
Aus dem St.-A. Schwerin, Kirchen-Visitation, Gen. 1552/72. Vgl. oben S. 136.]

Erstlich werden die rete in den stedten samt
den pastorn schriftlich vorwarnet und inen kunt
gethan, uf welchen tag man bei inen sein und
die visitation furnehmen will, damit sie sich mitler
zeit mit den vorzeichnissen und registern aller
einkunft der kirchen, der geistlichen lehen,
calande bruderschaften, gilden, hospitaln und was
mehr zur kirchen gehorig gefasset machen und
das sonderlich die patroni der kirchen, der lehn
und die kirchgesworen uff bestimte zeit zur stett
oder einheimisch gefunden werden; auch werden
die amtleute aus den nehisten emtern und den
zugeordenten lantsassen verschreiben. Alles ver-
mog und inhalt der instruction.
Zum andern, wen nu die visitatorn ankommen,
bescheiden sie den radt ufs radthaus, zeigen da
an, mit was bevehl und instruction sie von unserm
g. f. und h. abgefertigt.
Mit erholdung, wie solche visitation uf ge-
haltenen landtagen, item in der huldung gesucht
und beschlossen, darum auch jedermann diesen
werk so viel desto mher gewogen und hulf und
volge thuen gevliessen sein soll.
Zu dem, das nichts anders, denn gots ehr,
der menschen ewige selickeit und auch zeitliche
wolfart dieser land und furstenthum damit gesucht
wirt etc. Den darzu werden die kirchen besucht,
uff das sie mit rechtschaffenen lehrern, die den
leuten gottes seligmachendes wort rein und un-

vorfelschet furtragen mogen, versorget werden.
Item, das in schulen die jugent zu gots erkent-
nuss und zu guten kunsten und tugenden uferzogen
werden, damit die notige lehre auch uf die
nachkommen moge rein und unvorfelscht gebrucht
werden.
Zum dritten, dieweil aber solche personen,
so in solchem amt, den kirchen und schulen
dienen, von notwegen auch mussen erneret und
underhalten werden, so ist zugleich unsers g. f.
und h. befehl, das sich die visitatorn erkunden
sollen aller inkunft der kirchen, den solche wollen
s. f. g. bei den kirchen in alwege erhalten haben
und nicht gestaten, das sie den kirchen entwandt
noch von den personen, so der kirchen nicht
dienen mit leren und studieren, ingehabt oder ge-
braucht werden, sondern zu solchen besoldungen
der kirchendiener und schuldiener, item zu er-
haltung der beu, so den kirchen zugehorig, sollen
sie hinfurder, wie billich, gebraucht werden. Und
was ubrig ist, soll uff stipendia armer studenten,
so in kunftigen zeiten den kirchen dienen mogen,
item zu underhaltung armer leut in hospitaln ge-
wandt werden.
Derhalben fordern die visitatorn die vorzeich-
nis und register solcher einkunft und ermanen
den radt bei den pflichten, damit er u. g. f. und
h. verwant, hierin treu und nicht seumich zu sein.
So viel im solch register von der kirchen
 
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