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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0363
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Kirchenordnung von 1531.

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edder thom höchsten twe stunde, edder wo vele
vor gut werd angesehn, des dages in de schole gaen,
de ander tidt schölen se over lesen. Item den
öldern denen, und leren hussholden und tosehen.
Van sülken iunkfrauen, de gades wort ge-
vatet hebben, werden nütlike, geschickede, fro-
like, fruntlicke, gehörsame, gades fruchtende, nicht
bilövische und egenkopsche hussmoderen, de ere
volk in tüchten könen regeren, und de kindere
in gehörsame, ehren unde gades früchten uptehen,
unde de kindere vordan werden ehre kindere ock
so uptehen, und so vordan kindes kind. Schal
överst wat dar mank nicht wol geraden, dat mot
me gade regeren laten, wi schölen dat unse dohn,
alse uns godt bevalen hefft. O wo böse were idt,
wen me sülke gude orsake vor de unwetende
iöget nicht vorderde.
So överst ein borger ganz arm wer, und
wolde sine dochter ock gerne leren laten de bidde
de kerkvedere, de to der scholen hören, dat se
umme gades willen vor sine dochter dat scholelon
wollen ut der gemeinen kasten vorsorgen, unde
bevelen sine dochter den scholemeisters edder
scholemeisterinnen.
Vam singende und lesende der scholern
in allen parkerken.
Vele, der de gelert sind, möten bekennen,
dat id ene thor leren, und tor memorien, gehulpen
hefft, dat se in der iögent mosten singen psalme
unde etlicke antiphen unde responsoria etc., welk
ock plach mit guder meticheit gewontlick sin in
klenen steden, unde ock in groten, alse noch
dar me nicht singet horas canonicas, unde ander
dinck des mehr, und is dat ock vordrotlick is
geworden den presteren, unde bevahlen den
drunkenen chorschöleren.
Darümme wille wi sülke nütticheit unsen
kinderen ock hebben, dat se avend unde morgen
singen unde lesen alle dage, welk me plecht to
nömende vesper und metten. Und de tovorne so
gelert hebben schölen unsen kinderen dat ock
nit vorgünnen, se schölen de brügge nicht up-
werken, wen frame lüde over dat water willen
navolgen. Wat en gehulpen hefft, werd andern
ock helpen, und schal eme dorch gades gnade
mehr noch helpen. Dewile idt metich, schal und
schicklick geholden werden, dem andern studio
unschedlick und unvorhinderlick. Dar to ock
nene antiphen, responsorium, edder wat anders
schal gesungen edder gelesen werden, idt si denne
alleine ut der hilligen scrift, und nach der hilligen
scrift meininge. Darup schal sehen de schole-
meister, dat idt nicht anders togha.
Ock schal eme beter vlit vorgewendet
werden, dat de kinder dat latin, dat se singen

und lesen, leren vorstan. Mit sülker wise werden
se gewanet tor hilligen scrift schir mit spelen.
Alle singent düdesch und latinisch, wo ge-
secht, schall ut der hilligen scrift sin, edder mit
gades klarem worde, und dem christlicken loven
beweret. Alse Paulus singen leret Ephes. 5, alse
ock de olden christen doctores gesungen hebben,
und singen laten, do me van salve regina unde
andern unchristlicken sengen nicht wüste. Ja me
hedde se ock nicht liden können, de wile de
hillige scrift noch so sere nicht under der bank
lach, und de christen love bi den doctoren und
bi velen andern noch sine kraft hadde, nach
gades worde unde dem evangelio Jesu Christi,
wat ane dat edder dar baven werd vorgenamen,
dat hefft sinen gewissen feil, so wol bi den olden
wandages, alse nu bi uns.
So schal överst dat singent unde lesent ge-
holden werden in allen parkercken van den
pedagogen mit ehren kinderen, mit hülpe des
kosters.
Alle werkeldages des avend es unde morgens,
up stunde, unde na lude, alse to vorene in der
schole beschrivinge gesecht is, na desser wise.
Des morgens schölen twe iungen up einer
sündergen stede im chore anheven eine antiphen,
und balde na dem anhevende schölen twee ander
iungen, ock up einer sündergen stede, anheven
einen psalm, van den, de me nömet de metten
psalme, na dem tono der antiphen. Den sülvigen
psalm, unde noch einen edder twe dar to, dar
na se lanck edder kort sind, schal me up beiden
choren versch umme versch latinisch mit dem
gloria patri ut singen. Dar to einen octonarium
ut dem psalme beati qui sunt integri in via etc.
mit dem gloria patri, unde dar up de antiphen.
De psalme schölen nicht avergerümpelt werden,
sünder fin syllabatim pronunciert, mit einem
guden medio, unde dat up deme anderen chore
nicht werde dat ander versch angehaven, ehr dat
vorneste ute is. lagen werd io nene not sin, me
nehme deste weiniger psalme und singe de sülvigen
recht. Overst dat unbeschedelicke und festlicke
Monneke slepent, lavet ock nemand, de vorstand
hefft. Geleerde gesellen werden sick wol hier
inne schicken mit den kindern.
Balde na der antiphen schal ein iunge bereit
sin vor dem pulmete, dar me idt wol hören kan,
unde lesen eine latinische lection ut dem nien
testamente, ses edder achte regen lanck, nicht
vele dar na idt de sententie liden wil. De lectie
schal gelesen werden mit sülkem tono, alse me
plecht to lesen in der metten. Dat ende överst
alse men plach enden, wen me lass eine pro-
phetien also, sol, sol, sol, la, sol, fa, fa. Jube
domine, edder tu autem domine, darven se nit
seggen, sünder schölen anheven mit dem titel des
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