Kirchenordnung von 1531.
349
so schal de pedagogus mit sinen scholekinderen
dar bereit stan, und mit ehrliker processien vorher
gahn, na gewänheit, und singen: Ut deper not
etc., edder: Midden wi im levende sind etc. Wenn
de wech lanck is, so mach me beide lede singen
edder mehr, so idt van nöden wert sin. To tiden
mach me ock wol latinisch singen dat respon-
sorium : Si bona suscepimus etc. mit dem versche :
Nudus egressus sum de utero matris mee, nudus
revertar illuc, cum repetitione. Dominus dedit etc.,
welck ock wol fin were, dat me idt stedes in
sülker processie sunge, me könde wol einmal up
dem predickstole den leien seggen, wat sülke
latinische wörde bedüden, wente dat volk geit in
sülker processie to wit af van den schölern und
kan en nicht wol eindrechtich helpen singen. Ock
is dit wol best, dat me sülks ock to düden singe
mit dem volke na dem latinischen, doch up düde-
sche wise, wo me dat schickelick maken kan. Un-
billich is idt överst, dat me dar schal gan und
lachen edder waschen; ein ieder bedenke dar
vele lever sin ende un bidde godt dörch Christum,
dat he io ock in Christo van hir scheide etc.
Overst bi dem grave schölen schölere und volk
eindrechtlicken singen: Wi gelöven etc. und Mit
frede und frowde etc.
Van den parnern unde capellanen edder
predicanten.
[Es folgt der entsprechende Abschnitt der
Hamburger Ordnung.]
Vam superattendenten unde sinem
hulpere.
[Es folgt der entsprechende Abschnitt in der
Hamburger Ordnung mit einigen bei der Ham-
burger angegebenen Abweichungen.]
Tall der capellanen ane de vif parners.
Wi hebben mit den parners radt slaget, dat
der predicanten nicht mochten to vele werden
umme veler orsake willen, doch also, dat erer
also vele mochte sin, darmede dat volk mit predi-
kende und mit kranken to besöken genochsam
vorsorget mochte sin. Unde hebben entliken be-
funden , dat dre capellane möten to unser leven
frouwen sin, de ock vorwaren de hilligedages pre-
dike to Sünte Catharinen, dre to Sünte Jacob, de
ock vorwaren de hillige dages predikie to Sünte
Clementen, twe to Sünte Peter, twe to Sünte
Dylgen, twe in dömparre, de ock Sünte Jürgens
kerken schölen vorwaren.
Idt is ock vor nödich angesehen, dat ein
predicker si tom hilligen geist, de ock vorware
dat pockenhuss edder hospitael, de sülvige schal
ock alse ein notknecht gebrucket werden, wor
ein capellan ein, twe, dre edder veer weken tom
högesten werd feilende. Unde ock wor me in der
pestilentie nicht genoch hadde an den anderen
capellanen. Darümme mot he ock in der be-
soldinge den andern capellanen gelick sin, na
gelegenheit, alse idt sick in den hospitalen
schicken wil.
De beiden junkfrauen clöstere unde dat
baginen hus schölen sick dorch ehre vorstendere
predicanten bestellen, alle dewile dar inne welcke
personen sint, de des bedörften, könen se etlicke
capellane baven ehren bestemmeden arbeit to
sülker predicke der junckfrouwen bewegen, dat se
en dar vor wedder redelicke vereringe geven,
alse kledinge etc. Dat were wol de ringeste kost,
unde nütte to vormidende de velheit der predi-
canten. Sünderge predicanten dar hen, de hir
nicht rede predicanten sind , schölen nicht an-
genamen werden ane vulbort des erbaren rades,
der veer und sostich edder van allen parten ehrer
dar to vorordenten, des superattendenten und der
veer pastoren, alse to vorne bewilliget is.
Erwelinge der leerers edder predi-
canten.
Den superattendenten schölen vorschaffen an-
nemen, und so id de nodt fordere, vorlöven ein
erbar radt unde de veer unde sostich, efte van
beiden parten ehre darto vorordente sampt allen
pastoren.
Einen adiutor van den pastoribus schölen er-
welen unde annehmen de veer rades heren, van
dem erbaren rade to den kasten vorordent, sampt
allen kerken vederen, mit rade unde biwesende
des superattendenten und der anderen pastoren.
Einen pastor schölen vorschaffen alle kerk-
vedere ut allen caspelen tosamende mit rade und
hülpe des superattendenten unde der anderen
pastoren. Dar na schal he angenamen werden
van des rades heren, de in dem carspel sülkes
pastors wanen, unde van den veer unde sestigesten
unde van dem superattendenten unde den anderen
pastoren.
Dorch welke die erwelinge unde annehminge
schüth, dorch desülvigen schal ock de vorlövinge
schehen, so sülke swar noth vorville, dar godt
vor si. Unde so etlicke personen nicht könden
edder wolden dar tho kamen, so schal doch
sülkes darümme nicht vorhindert werden. Hebben
se wat redelickes dar wedder, so schölen se idt
iegenwerdich wedder spreken, de anderen under-
richten unde sick van den anderen underrichten
laten, dat gades werk unvorhindert blive.
Ein iewelick parner vorschaffe sick gelerde
cappellane, de schal he mit wetende unde rade
des superattendenten unde sines adiutors unde
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so schal de pedagogus mit sinen scholekinderen
dar bereit stan, und mit ehrliker processien vorher
gahn, na gewänheit, und singen: Ut deper not
etc., edder: Midden wi im levende sind etc. Wenn
de wech lanck is, so mach me beide lede singen
edder mehr, so idt van nöden wert sin. To tiden
mach me ock wol latinisch singen dat respon-
sorium : Si bona suscepimus etc. mit dem versche :
Nudus egressus sum de utero matris mee, nudus
revertar illuc, cum repetitione. Dominus dedit etc.,
welck ock wol fin were, dat me idt stedes in
sülker processie sunge, me könde wol einmal up
dem predickstole den leien seggen, wat sülke
latinische wörde bedüden, wente dat volk geit in
sülker processie to wit af van den schölern und
kan en nicht wol eindrechtich helpen singen. Ock
is dit wol best, dat me sülks ock to düden singe
mit dem volke na dem latinischen, doch up düde-
sche wise, wo me dat schickelick maken kan. Un-
billich is idt överst, dat me dar schal gan und
lachen edder waschen; ein ieder bedenke dar
vele lever sin ende un bidde godt dörch Christum,
dat he io ock in Christo van hir scheide etc.
Overst bi dem grave schölen schölere und volk
eindrechtlicken singen: Wi gelöven etc. und Mit
frede und frowde etc.
Van den parnern unde capellanen edder
predicanten.
[Es folgt der entsprechende Abschnitt der
Hamburger Ordnung.]
Vam superattendenten unde sinem
hulpere.
[Es folgt der entsprechende Abschnitt in der
Hamburger Ordnung mit einigen bei der Ham-
burger angegebenen Abweichungen.]
Tall der capellanen ane de vif parners.
Wi hebben mit den parners radt slaget, dat
der predicanten nicht mochten to vele werden
umme veler orsake willen, doch also, dat erer
also vele mochte sin, darmede dat volk mit predi-
kende und mit kranken to besöken genochsam
vorsorget mochte sin. Unde hebben entliken be-
funden , dat dre capellane möten to unser leven
frouwen sin, de ock vorwaren de hilligedages pre-
dike to Sünte Catharinen, dre to Sünte Jacob, de
ock vorwaren de hillige dages predikie to Sünte
Clementen, twe to Sünte Peter, twe to Sünte
Dylgen, twe in dömparre, de ock Sünte Jürgens
kerken schölen vorwaren.
Idt is ock vor nödich angesehen, dat ein
predicker si tom hilligen geist, de ock vorware
dat pockenhuss edder hospitael, de sülvige schal
ock alse ein notknecht gebrucket werden, wor
ein capellan ein, twe, dre edder veer weken tom
högesten werd feilende. Unde ock wor me in der
pestilentie nicht genoch hadde an den anderen
capellanen. Darümme mot he ock in der be-
soldinge den andern capellanen gelick sin, na
gelegenheit, alse idt sick in den hospitalen
schicken wil.
De beiden junkfrauen clöstere unde dat
baginen hus schölen sick dorch ehre vorstendere
predicanten bestellen, alle dewile dar inne welcke
personen sint, de des bedörften, könen se etlicke
capellane baven ehren bestemmeden arbeit to
sülker predicke der junckfrouwen bewegen, dat se
en dar vor wedder redelicke vereringe geven,
alse kledinge etc. Dat were wol de ringeste kost,
unde nütte to vormidende de velheit der predi-
canten. Sünderge predicanten dar hen, de hir
nicht rede predicanten sind , schölen nicht an-
genamen werden ane vulbort des erbaren rades,
der veer und sostich edder van allen parten ehrer
dar to vorordenten, des superattendenten und der
veer pastoren, alse to vorne bewilliget is.
Erwelinge der leerers edder predi-
canten.
Den superattendenten schölen vorschaffen an-
nemen, und so id de nodt fordere, vorlöven ein
erbar radt unde de veer unde sostich, efte van
beiden parten ehre darto vorordente sampt allen
pastoren.
Einen adiutor van den pastoribus schölen er-
welen unde annehmen de veer rades heren, van
dem erbaren rade to den kasten vorordent, sampt
allen kerken vederen, mit rade unde biwesende
des superattendenten und der anderen pastoren.
Einen pastor schölen vorschaffen alle kerk-
vedere ut allen caspelen tosamende mit rade und
hülpe des superattendenten unde der anderen
pastoren. Dar na schal he angenamen werden
van des rades heren, de in dem carspel sülkes
pastors wanen, unde van den veer unde sestigesten
unde van dem superattendenten unde den anderen
pastoren.
Dorch welke die erwelinge unde annehminge
schüth, dorch desülvigen schal ock de vorlövinge
schehen, so sülke swar noth vorville, dar godt
vor si. Unde so etlicke personen nicht könden
edder wolden dar tho kamen, so schal doch
sülkes darümme nicht vorhindert werden. Hebben
se wat redelickes dar wedder, so schölen se idt
iegenwerdich wedder spreken, de anderen under-
richten unde sick van den anderen underrichten
laten, dat gades werk unvorhindert blive.
Ein iewelick parner vorschaffe sick gelerde
cappellane, de schal he mit wetende unde rade
des superattendenten unde sines adiutors unde