Kirchenordnung von 1531.
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bi geschreven, de den namen gades unnutte an-
nimpt, de schal nicht ungestrafet bliven.
Des geliken bedarve wi ock ehres kresemes
nicht, welken Christus en nicht bevalen heft, dem
se ock mit prechtigen worden unde schriften ane
gades wort und bevel avergelagen hebben, dat
dar dorch de gnade des hilligen geistes werde
gegeven, und theen up sülke ehre utwendige
smeringe, allent wat van der unsichtlicken geist-
licken salvinge geschreven is.
Uns hefft Christus bevalen, dat evangelion
to predigende, unde mit water to döpende, im
namen des vaders, und des söns, und des hilligen
geists. Dat salvent överst, welk mit dem hilligen
geiste unsichtlich schüt, hefft he sick sülvest be-
solden, alse Paulus secht 2. Corinth. 1 etc.
Dat me dudesch dope bi uns.
Dat ander dink nicht van nöden sind tor
döpe, hebben ock alle doctores in den hogen
scholen moten bekennen, alse me schreven mach
lesen im magistro sententiarum lib. 4 dist. 3.
Dat is överst van nöden, dat de lüde mögen
weten, wat me dar handelt mit gade und unsern
heren Jesu Christo, dat dat herte der lüde, de
dat kindeken bringen, und der andern, de dar bi
sind, möge upgehaven werden to gade, wen se
hören aver dem kindeken den namen gades unde
unses heren Jesu Christi anropen, unde den düvel
vorbannen. Item wen se hören dat tröstlicke
evangelion Marci 10 beschreven, dat Christus wil
de kinderken annemen, unde sprickt, dat sülker
kinderken, de ehme werden to gebracht, si dat
rike gades. Item, wen se hören ut den fragen
des presters, wat dat vor ein love si, dar up de
christen werden gedoft, unde welk einen vorbund
se dar mit Christo maken, dar inne se bliven
schölen, unde gefunden werden tom iüngesten
dage, dat se neine andere minschlicke rechticheit
annhemen tor salicheit, ane alleine Christum, in
welkem se döpet sind, to welkem se sick ewich
geswaren und gelavet hebben. Item, wen se tom
lesten hören, dat dat kind gedoft wert im namen
des vaders, und des söns, und des hilligen geists,
alse Christus bevalen heft, darut se gewisse sind,
dat dat kindeken nicht alleine mit water gedoft
is, sonder ock dorch de hillige drevaldicheit sül-
vest, mit dem hilligen geiste.
Dat is recht de döpe Christi, de wi dar be-
geren nach sinem bevehle, wente he döpet mit
dem hilligen geiste, van der tidt an wenn he uns
annimpt bet tom iüngesten dage, denne werdt
ersten unse döpe vulkamen, dat wi nu nicht
darven söken eine andere rechtverdinge, ane
alleine des hilligen geistes, de uns nicht umme
unses vordenstes willen, sünder umme Christus
vordenstes willen (de darümme den dodt geleden
hefft) geschenket is, dat he uns dorch dat evan-
gelion lere unde make hillich unde salich ewich-
liken, alse de leven kindere gades, dorch Jesum
Christum unsen heren.
Darümme dat de lüde mögen weten, alse ge-
secht is, wat me mit bedende und evangelion
lesende, unde fragen bi der döpe, unde in der
döpe handelt, unde ehne nicht vordecket si, is
int erste in desser ordeninge vor gut angesehen,
dat me de kinderken nu vordan düdesch döpen
schal.
Wente ock Christus bevalen hefft, gat hen
und leret alle heiden, unde döpet se im namen
des vaders, unde des sönes, unde des hilligen
geistes.
Darümme wo wol de apostele jöden gebaren
weren, so hebben se doch den heiden nicht mit
jödescher sprake geprediket, dat hedde even so
vele gewest, alse wenn ein den düdeschen leien
wolde latinisch edder palensch predigen, sünder
se hebben leret de greken mit grekischer sprake,
de chaldeier mit ehrer sprake, de walen mit wal-
scher edder latinischer sprake, ane dat de gelerde
in wallande ock wol grekesch künden. Dar to
hadden de apostele ok dorch den hilligen geist
tungen gekregen, dat se könden mit menniger-
leie sprake spreken, to ut to redende dat evangelion
Christi aver de ganze werlt. Mit der sprake, dar
se mede predigeden, dar mede döften se ock, bi
den jöden jödisch, bi den anderen anders, wo
könden anders de lüde ere döpe hebben vorstan ?
und licht doch am vorstande de groteste macht,
wo kame wi düdeschen den darto, dat me uns
gades wort wil in der döpe mit unbekander
sprake vordecken ?
Ock dewile de döpe nichts were ane dat
wort und bevel Christi. Dat wort Christi överst
schal io van uns vorderen den loven, wo schöle
wi löven wen wi idt nicht vorstan, sünder gahn
dar mede umme alse ein nunne mit dem psaltere?
Is idt nicht wedder alle vornunft, dat me de
ungelerden leien latinisch frage, und se möten ant-
werten und weten nicht wor to ? De hir wedder
fechten, don nicht anders, wen dat se meisterlich
bewisen eren motwillen und blintheit wedder alle
vornunft und redelicheit.
Döpen doch ock de leien und frouwen in
nöden nicht latinisch, sünder düdesch, unde nemant
is, de darf seggen, dat sülk unrecht si, so nicht
anders dar anne feilet. Ock alle lerer möten
spreken, dat dat kind recht und ewichlick in
Christum gedöft si, und were wedder godt, so
iemand dat kind noch eins wolde döpen, alse ock
alle man bi den christen lövet, dat sülk kint
salich unde christen si. Worümme schölden denn
de prestere nicht düdesch döpen, de wol beter
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bi geschreven, de den namen gades unnutte an-
nimpt, de schal nicht ungestrafet bliven.
Des geliken bedarve wi ock ehres kresemes
nicht, welken Christus en nicht bevalen heft, dem
se ock mit prechtigen worden unde schriften ane
gades wort und bevel avergelagen hebben, dat
dar dorch de gnade des hilligen geistes werde
gegeven, und theen up sülke ehre utwendige
smeringe, allent wat van der unsichtlicken geist-
licken salvinge geschreven is.
Uns hefft Christus bevalen, dat evangelion
to predigende, unde mit water to döpende, im
namen des vaders, und des söns, und des hilligen
geists. Dat salvent överst, welk mit dem hilligen
geiste unsichtlich schüt, hefft he sick sülvest be-
solden, alse Paulus secht 2. Corinth. 1 etc.
Dat me dudesch dope bi uns.
Dat ander dink nicht van nöden sind tor
döpe, hebben ock alle doctores in den hogen
scholen moten bekennen, alse me schreven mach
lesen im magistro sententiarum lib. 4 dist. 3.
Dat is överst van nöden, dat de lüde mögen
weten, wat me dar handelt mit gade und unsern
heren Jesu Christo, dat dat herte der lüde, de
dat kindeken bringen, und der andern, de dar bi
sind, möge upgehaven werden to gade, wen se
hören aver dem kindeken den namen gades unde
unses heren Jesu Christi anropen, unde den düvel
vorbannen. Item wen se hören dat tröstlicke
evangelion Marci 10 beschreven, dat Christus wil
de kinderken annemen, unde sprickt, dat sülker
kinderken, de ehme werden to gebracht, si dat
rike gades. Item, wen se hören ut den fragen
des presters, wat dat vor ein love si, dar up de
christen werden gedoft, unde welk einen vorbund
se dar mit Christo maken, dar inne se bliven
schölen, unde gefunden werden tom iüngesten
dage, dat se neine andere minschlicke rechticheit
annhemen tor salicheit, ane alleine Christum, in
welkem se döpet sind, to welkem se sick ewich
geswaren und gelavet hebben. Item, wen se tom
lesten hören, dat dat kind gedoft wert im namen
des vaders, und des söns, und des hilligen geists,
alse Christus bevalen heft, darut se gewisse sind,
dat dat kindeken nicht alleine mit water gedoft
is, sonder ock dorch de hillige drevaldicheit sül-
vest, mit dem hilligen geiste.
Dat is recht de döpe Christi, de wi dar be-
geren nach sinem bevehle, wente he döpet mit
dem hilligen geiste, van der tidt an wenn he uns
annimpt bet tom iüngesten dage, denne werdt
ersten unse döpe vulkamen, dat wi nu nicht
darven söken eine andere rechtverdinge, ane
alleine des hilligen geistes, de uns nicht umme
unses vordenstes willen, sünder umme Christus
vordenstes willen (de darümme den dodt geleden
hefft) geschenket is, dat he uns dorch dat evan-
gelion lere unde make hillich unde salich ewich-
liken, alse de leven kindere gades, dorch Jesum
Christum unsen heren.
Darümme dat de lüde mögen weten, alse ge-
secht is, wat me mit bedende und evangelion
lesende, unde fragen bi der döpe, unde in der
döpe handelt, unde ehne nicht vordecket si, is
int erste in desser ordeninge vor gut angesehen,
dat me de kinderken nu vordan düdesch döpen
schal.
Wente ock Christus bevalen hefft, gat hen
und leret alle heiden, unde döpet se im namen
des vaders, unde des sönes, unde des hilligen
geistes.
Darümme wo wol de apostele jöden gebaren
weren, so hebben se doch den heiden nicht mit
jödescher sprake geprediket, dat hedde even so
vele gewest, alse wenn ein den düdeschen leien
wolde latinisch edder palensch predigen, sünder
se hebben leret de greken mit grekischer sprake,
de chaldeier mit ehrer sprake, de walen mit wal-
scher edder latinischer sprake, ane dat de gelerde
in wallande ock wol grekesch künden. Dar to
hadden de apostele ok dorch den hilligen geist
tungen gekregen, dat se könden mit menniger-
leie sprake spreken, to ut to redende dat evangelion
Christi aver de ganze werlt. Mit der sprake, dar
se mede predigeden, dar mede döften se ock, bi
den jöden jödisch, bi den anderen anders, wo
könden anders de lüde ere döpe hebben vorstan ?
und licht doch am vorstande de groteste macht,
wo kame wi düdeschen den darto, dat me uns
gades wort wil in der döpe mit unbekander
sprake vordecken ?
Ock dewile de döpe nichts were ane dat
wort und bevel Christi. Dat wort Christi överst
schal io van uns vorderen den loven, wo schöle
wi löven wen wi idt nicht vorstan, sünder gahn
dar mede umme alse ein nunne mit dem psaltere?
Is idt nicht wedder alle vornunft, dat me de
ungelerden leien latinisch frage, und se möten ant-
werten und weten nicht wor to ? De hir wedder
fechten, don nicht anders, wen dat se meisterlich
bewisen eren motwillen und blintheit wedder alle
vornunft und redelicheit.
Döpen doch ock de leien und frouwen in
nöden nicht latinisch, sünder düdesch, unde nemant
is, de darf seggen, dat sülk unrecht si, so nicht
anders dar anne feilet. Ock alle lerer möten
spreken, dat dat kind recht und ewichlick in
Christum gedöft si, und were wedder godt, so
iemand dat kind noch eins wolde döpen, alse ock
alle man bi den christen lövet, dat sülk kint
salich unde christen si. Worümme schölden denn
de prestere nicht düdesch döpen, de wol beter
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