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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0379
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Kirchenordnung von 1531

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gelio unses heren Jesu Christi. Wi könen nicht
liden, dat hir van sulkem gelde unde gude ein
godtlose lerer scholde geholden werden. Wi willen
nicht hebben in desser guden stadt, dat, wat ge-
leret werde, witlick und apenbar wedder gades
wort und den rechten christenen loven, id si
dorch predikent edder dorch latinische lectien
edder anders. Wi könen ock nicht liden, dat ein
scholde ingesettet werden to sülkem gelde ane
sulken arbeit des wordes, alse gesecht is. Wente
sulk were wedder godt und wedder alle billicheit
und were ein trotz wedder den framen und salicheit
desser guden stadt. Dem superattendenten wille
wi to hülpe geven einen adiutor, alse to vorne
unse ordeninge vormeldet, de wol mer schal don
alse de secundarius lector, mit predikende und
mit latinischen lectien to lesende, und he mach
wol billich secundarius lector et predicator post
primum heten. Van den andern vorgenömeden
deneren is nicht van nöden hir mehr to seggende.
Alle beginen hüsere in unser stadt schölen
angenamen unde ehrlick erholden werden van
twen rades personen, de der schat casten to ge-
egent sint und van viff kerkvederen ut iewelikem
caspele einen, de des iares de slötele der casten
nicht hebben, de sunderich dar to verordenen
schölen de kerkvedere alle sament. Overst na
dem afgange der juncfrouwen schal de helfte des
gudes und hüsern to desser schat casten geegent
werden, de andere helfte to der kemerie, tom ge-
meinen besten. So mögen denn beide parte der
hüsere erholden edder sus mit eindracht dar mede
maken, wat nütte is.
Ock wat overblift na der rekenschop unde
aller utrichtinge van den beiden junkfrowen
clösteren, schal ock, alse belevet is, in desse caste.
Den iunckfrouwen, de dat closter in ehren ver-
laten, schal me geven van des closters gelde edder
güderen, alse belevet is in der articulen. Overst
na der iuncfrowen afgange schölen de clöstere
mit alle eren güderen und inkamende vallen, de
helfte in desse schat caste, de andere helfte an
de kemerie. Disse beiden parte mögen denne
maken van den gebuweten na eindracht wat nütte
is etc.
Van den beiden mönneke clösteren is to vor-
ne gesecht in disser ordeninge, de geven disser
schat casten nicht to schaffende.
Vtrichtinge ut disser schatcasten.
De kerkvedere edder diakene der schatcasten
schölen alle verndel iares andel des bestemmeden
soldes geven ane vertoch allen predicanten und
kerkendeneren in iewelikem caspele. De kerk-
vedere eines ieweliken caspels schölen sülks den
deneren in erer kerken tidtlick vorschaffen.

Se schölen ock ere kerken buwen und dar
in verschaffen, wat van nöden is, ock psaltere
unde einen antiphonarium und latinische und düde-
sche biblien vor de schölere to singende und to
lesende etc.
Se schölen ock den predicanten und andern
kerkendeneren bequeme wöninge holden, alse to
vorn gesecht is in desser ordeninge.
Van den iunkfrowen scholen is ock to vor-
ne gesecht. Overst de latinische schole hefft eine
sünderge ordeninge unde vorsorginge.
Nödich buwent in den kerken und wöningen,
na der ordeninge, schölen de kerkvedere in erer
kerken unde erer kerken to behörich, flitich ver-
sorgen. Andere buwent dat so witlick nicht van
nöden wert angesehen, unde wolde doch vele
kosten, schölen se nicht vornemen, ane belevinge
unde vulbört der veer rades personen und der
64 edder erer dar to verordenten.
Van den scrifmeisteren is ock to vorne ge-
secht in disser ordeninge.
Darumme möt ock disse schatcaste gedehlet
sin mit twierleie slötelen, an einem orde schölen
liggen de hövet summen, breve und segele, am
anderen orde de renten unde alle andere tidtlike
invalle, dar van me de solde unde buwent und
alles, wat gesecht is, utrichten schal.
So me overst ut disser schatcasten nicht kan
to kamen to sülker utgave unde utrichtinge, ehr
denne de lene unde andere güdere hir in vallen,
so schal der armen hövetcaste to böten, so lange
idt beter wert, dat io also der ordeninge unde
den verordenten densten unde deneren nicht werde
afgebraken etc.
Ere ummelöpere unde baden schölen sin de
cöstere in eren kerken, könen se överst den
sülvigen scriver bruken, de bi der armen hövet
caste is, gud, wo nicht, so besolden se einen
anderen.
Van den veer rades personen.
De wile dit gödtlicke ampt gelt unde gut
andrept unde vele schaffendes in disser guden stadt,
so kan und schal id ock nicht bestaen, ane des
erbarn rades vulbort, bevehl unde bekreftinge,
alse idt ock rede tom dehle, godt si gelavet, mit
bevele des erbarn rades, im werke geit. Darumme
schölen de 64 den erbarn rad bidden umme veer
nömede rades personen, den casten to hülpe unde
vordere. Welke im namen des rades den dia-
kenen mögen behülplick sin, so des van nöden
wurde sin, in saken de casten edder dit amt an-
drepende. Und schölen sin ein oge des rades,
dat alle dink recht utgerichtet werde iegen de
armen und iegen alles, nach lude der ordeninge.
Innemen edder utgeven darven se nicht, noch
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