Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0381
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kirchenordnung von 1531.

365

casten diakene to dem anderen örde der schat-
casten, dar inne schölen liggen de hövetstöle unde
hövetsummen, und alle hövet breve und segele
und all ent, wat me nicht bruken dorf to der ver-
benömeden utrichtinge. Dar to schölen se hebben
tein underscheidene slötele.
Vam veerden slötele der almissen casten in
ieweliker kerken steit nagescreven, dar gescreven
is van den iüngesten diakenen der armen.
Int gemeine van allen kerkvedern.
In einem ieweliken caspele schölen de kerk-
vedere verschaffen to der kerken unde eren kerk-
denern unde sus wat van nöden is.
Se schölen alle kerken güdere, alse en van
den twen rades personen unde den 64 einen iewe-
liken sin part to vorsorgende, bevalen wert, so vor-
stan, dat se dar van könen dohn gude rekenschop.
Me mot ehn ock sundergen bevelen alle
güdere in ere caste hörende, dar neine sunderge
vorstendere to vorordent werden. De twe rades-
personen und de 64 schölen etliken van dissen be-
vehlen dit, etliken andern dat etc. Dat alle dink
werde ordentlick utgerichtet und nichts versumet.
Se schölen hebben ein hovetböck aller hovet-
summen und alles dar wat angelegen is. Des
bökes gelik schal ok hebben ein er. r. edder de
twe radespersonen im namen des rades, de twe
schölen ock vor sulk bök antwerden.
Wen etlike hebben 4 iar kerkvedere ge-
weset, so schölen se afftreden und fri sin na ge-
daner rekenscop, dat me andere wedder in ere
stede erwele.
Der armen diakene.
Der armen lude sint twierleie casten, alse
to vorn gesecht is. Wente dar is eine hövet caste
der armen, und dar to de almissen casten in iewe-
liker kerken.
Darumme dat dissen güderen und ock den
armen lüden deste bet mach vorgestanden werden,
wille wi hebben twierlei diakene der armen. Et-
like to underscheide nöme wi de oldesten, der
schölen dre sin ut ieweliken caspele to der hövet
caste, etlike nöme wi de iüngesten, der schölen
negene sin ut iewelikem caspele to den almissen
casten, alse hir na volget.
Diakene der hövet caste der armen, welke sint de oldesten.
Dorch de twe rades personen togeordnet der
casten der armen, und dorch de 64 schölen er-
welet werden dre frame vorstendige borgere, ut
iewelikem caspele, dat sint 15 to der hövet casten
der armen, ut der gemeine edder ut den 100
edder ock ut den 64, wor me wil.

Disse 15 sint oldeste diakene der armen, de
schölen alle iar, wen ere tal vul gekaren is, sick
also verdragen umme de viff ungelike slötele.
Erer dre ut iewelikem caspele schölen spreken:
Godt geve, dat id wol gerade, und werpen dat lodt
edder mestken dar umme, so kricht ein iewelick
caspel einen slötel tom rente orde der hövet casten.
Van den viven.
Disse vive, de de slötele hebben, schölen, alle
sunnavende up eine bestemmede stunde to samende
kamen, dar de hövet caste steit, to denende den
armen, alse na gescreven schal werden van den
iüngesten diakenen, alse ock tovorne gescreven is.
De anderen teine dorven des sunnavendes
nicht kamen, idt were denne, dat me se umme
nötliker sake willen vorderde etc.
Dat överst disse vive mit den slötelen nicht
to sere beswaret werden, so schölen se, wen se
ein iar also gedenet hebben, aftreden unde ganz
fri sin, na gedaner rekenschop, dat de erwelere
vive wedderkesen, na wise alse gesecht is.
Sulke erwelinge schal ock wedder schen, wen
etlike dötlick afgan, edder to rade kamen, edder
sus nicht bliven könen ut witliker nöt, so me
nicht ane beswaringe töven kan mit der erwelinge,
bet dat iar umme kumpt.
Van den teinen.
De anderen tein diaken der armen schölen
hebben 10 slötele ungelick, to dem örde der hövet
casten, dar de hövetstöle edder summen mit den
breven unde segelen liggen.
Sulker hövetsummen und allent, dar wat an
gelegen is, schölen se hebben ein hövetbök, des
bökes gelick schal ock hebben ein erbar radt,
edder de twe rades personen im namen des ganzen
rades, und de twe schölen ock vor sulk bök ant-
werden.
De im denste geweset sint der armen, dre
iar lank, schölen na gedaner rekenschop aftreden
und fri sin, dat denne, alse ock wen sus welke
afgingen, andere mögen wedder erkaren werden,
na aller mate und wise alse tovorn van den viven
gescreven is.
Vau den vefteinen to samende.
Dissen vefteinen diakenen der hövet casten der
armen mot me besundergen bevehlen alle güdere und
hospitalia to erer casten hörende, dar neine sunderge
vorstendere to verordent sint edder werden. Ere twe
rades personen und de 64 schölen etliken van dissen
bevelen dit gud, etliken dat gud edder gelt to
vorsorgende, na lude der versegelinge up sulke
güdere. Edder so in sulken versegelingen miss-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften