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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0383
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Kirchenordnung von 1531.

367

De diakene overs van beiden casten edder
ock kerkvedere, de des iares afgaen, schölen nicht
dar bi sin, wen me andere wedder in ere stede
erwelet, sunder se schölen ganz fri sin, ock disser
möie.
Der diakenen edder casten hövetböke und
andere ere scrifte, gescreven mit vulbört der dia-
kenen , den sulke bescrevene sake bevalen is,
schölen allenthalven ganzen geloven hebben, gelick
alse were dat sulveste vor gerichte und rade, mit
borgeren, breven, segelen unde handscriften be-
vestiget.
Den wat bevalen is, de schölen hebben register
böke, dar ordentlich inne sta inname unde ut-
gave van den güdern en bevalen, dat se wol unde
klar könen redenschop dohn.
Wen ein slötel vorlaren wert, so schal me
balde dat slodt laten anders maken , dat de vor-
laren e slötel nicht köne dat slodt upsluten.
De diakene beider hövet casten schölen van
allen hövetstölen iarlikes gemeine schot geven,
dat gemeine gut to erholdende. Wil ein er. radt
sulkes nalaten eine tidtlank, vor de armen unde
andere ordeninge to erholdende, so lange de
casten riker werden, dat sta to sinem wolgevallen.
Macht overs sulks to vörderende und to hörende
schal ein er. radt hebben. Id sint wol güdere,
umme gades willen gegeven, overst de wile se
sint under der overicheit, de se ock möt be-
schermen und disse ordeninge in werde holden,
so is idt billich, dat se ock hir van alse van
anderen güderen werde erkant, alse Paulus leret
Roma. 13. Unde Christus hefft sulvest den tins
grossen vor sick unde vor Petrum gegeven, alse
gescreven steit Math. 17. De overicheit schal dat
ere hebben tom gemeinen besten, wil se wat na-
geven, alse ein erbar radt dede to Hamborch, de
so gut alse dusent mark gaf in der armen caste,
dat sta bi er, alse gesecht is.
Twe mall des iares schölen alle diakene bei
der casten de oldesten und de iungesten, tosamende
kamen, bi erer hövet casten, sampt den veer rades
personen, to beratslagende, so wat van nöden
wurde sin, der saken der casten tom besten etc.
Ein mael umme trent Michaelis. Tom andern,
vor Letare edder midvasten, ehr se gemeine reken-
schop dohn, dar ok vormanet schal werden de
rekenschop recht unde klar to dohnde, und so
denne wat mehr wert sin van nöden to handelende.
So denne ringe saken weren vor dem erbarn
rade to handelende, so se andrapen de scatcaste,
schal me se bevehlen erer twen rades personen
und erer viff kerkvedern. So overst de saken
andrapen der armen caste, schal me se bevehlen
erer twen rades personen unde viven van den
oldesten diakenen der armen, dem erbarn rade
vor to dregende.

Were de sake sere wichtich, so schick me to
dem erbarn rade de 4 rades personen unde de
oldesten diakene der casten der armen, mit
einem edder twen kerkvedern, de me dar to mit
hebben wil.
Overst mit dem hupen ane nöt so hen to
lopende vor den er. radt, were io ein ungeschicket
dink.
Alle dink in unsen christliken ampten schölen
io christlick unde ordentlick togaen, alse Paulus
leret 1. Cor. 14.
Des iares umme trent letare up einen bestem
meden dach, schölen alle diakene beider casten,
van allem dat einem ieweliken bevalen is, ganze
vulle rekenschop don, den veer radespersonen im
namen des ganzen rades und den 64, und beslut
der rekenschop lofwerdich laten bescriven und
dem erbarn rade approberen, dat me sulke des
erbaren rades approbatie, des negesten sundages,
up allen predickstölen afkündige umme verdecht-
nisse to vormidende, und dat dar dorch milde
herten gereizet werden, to disser saken ere milde
hand ut to streckende, wen de lüde hören, dat
de sake so richtich togeit.
Wenn alle rekenschop also geschehn is unde
alle noth utgerichtet, sulke castenampte bedrapende,
so schal allent, wat over is in den beiden casten,
an den örden , dar er hövetsummen und breve
unde segele liggen, verwaret werden, tor buwet
unde anderer not, ock to stüre, so pestilentie
queme. Besundergen were id gud, dat me ut
beiden casten brot korne verschaffede, und des de
velheit in gudem vorrade hedde, in einem, twe
edder dre korn hüseren, de me ut beiden casten
dar to moste holden, dorch diakene, den idt de
anderen diakene wurden eindrechtichlick be-
vehlende, sulke mosten io verstendige unde flitige
lüde sin. Sulk scholde me up dohn in der tidt
der nöth, unde den notroftigen tostaden vor einen
redeliken pennink. Dar van me ock möchte na
erkanden noth vorlehnen edder ock vergeven.
Van den 64.
Im valle, dat de 64 afgingen, so schal alle
erwelinge und slichtes allent, wat in disser orde-
ninge den 64 togescreven is, kamen to allen kerk-
vederen und allen oldesten diakenen der armen,
de mögen ock wol to sick tehn, so se willen, van
den iüngesten diakenen, so vele en belevet, doch
sampt den veer rades personen, na mate unde wise
alse tovorn gescreven is.
Van erflehnen.
De sake van den erflehnen steit also. Wat
me in der güde van der frünschop unde de des
 
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