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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0403
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Kirchenordnung für Bergedorf von 1544.

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In der misse schall desse ordenunge
gehalden werden.
Die pastor mit gewöntlichen missgewande
edder klederen angetagen, schall anfencklich up dem
voth vor dem altare nedder knien unde sein gebeth
tho gott dahn, wenn he up steith, schall he mit einem
duideschen psalmo, edder ahn den festen mit einem
lateinischen introitu de trinitate edder spiritu
sancto (so he huilpe hefft, de ock singen konnen)
anheven unde singen. Darna schall dat kyrie
eleison unde darup van dem pastore dat gloria
in excelsis deo latinisch edder duidesch gesungen
werden. Darup folgende schall de gesanck: alleine
gott in der hohe si ehr etc. angehaven werden,
darna schall die prester die collecta duidesch lesen
in gewontlichem tono, wen darup amen geant-
wertt, schall he die epistel duidesch nha dem volke
gewenth beschedenlich mit luider stemme lesen.
Wen die epistel gelesen, schall ein duidesch
psalm gesungen werden. Wo ock de pastor dartho
huilpe hedde, unde wolde ahn etlichen sonndagen
unde festen sonderliche guide sequentien singen,
schall ehme unverbaden sinn. Hirnha schall dat
gewontliche evangelium up dem predigestole ersten
vorgelesen, unde darnha uthgelecht werden, doch
mit vorgehenden gemeinen bede, dat gott die here
dorch sin worth unss erluichten, einen rechten waren
geloven geven, darinne gnediglich erholden, unde
sine gnade verlehnen wolle, unse leventh in gades-
fruchten recht darnha tho schickende.
In der predige schollen die pastorn nenne
impertinentia edder withluifftige, sunder denstliche
unde nutte lehre uth den evangelien dem volcke up
dat aller eintfoldigeste antagen, unde na verklaringe
des evangelii scholen se stedes in allen predigen
uth dem catechismo ordentlich ein edder twehn
praecepta, petition, articull edder puncta1) mith
kortten unde wolverfateden worden, de dat volk
leren unde beholden kann, verkleren.
Wen die predige geendiget, schölen stedes
die schlichten worde des ganzen catechismi, als
sie in den catechismi-bökeren vervathet, dem volcke
van worde tho worde reciteret werden, dat idt
desulvigen also mit der tidt vathen und buthen lehren
muige. Ock schall in gelicher mathe de forma
van der bicht dem volcke reciteret edder gesecht
werden, dat sie also deste bether tho bichten ge-
wanen. Darna schall dat volck thom gemeinen
bede vormahnet werden vohr alle stende unde
anliggende noth tho biddende.
Wen nhu alles up dem predigestole be-
schlaten, schall men singen dat vader unse edder
den geloven.

1) I. 2 liest hier: eine oder twe gebade, bede, oder
des gelovens artikell.

Wen desse sanck geendiget, schall sick die
pastor vor dem altare tho dem volcke keren unde
de duidesche exhortation vom sacramente uth dem
boke vohrlesen, alse de tho Hamborgh gelesen
werth.
In den festdagen, so idt de tidt liden will,
mögen die pastor na der exhortation edder vor-
manunge ock die praefation singen mit dem sanctus
latein edder duidesch. Up den sondagen averst
schölen sie dat vader unse alsebalde na der ex-
hortation singen unde anheven vor dem altare, unde
wenn amen darup geanthworth, scholen sie die
worth des heren van seinem lichamme unde blode
(verba consecrationis ehemals genohmet) duidesch,
alss sie in den catechismi bökeren vortekenth stahn,
singen.
Wen weinich communicanten sin, unde vohr
dem altar sitten konnen, so schall die pastor die
worth vam lichamme Christi singen unde den-
sulvigen communicanten alsobalde den liff Christi
vorreiken. Wenn dat geschehen is, schall he de
worde vam kelke ock singen, unde also balde dat
blodt unsers heren Jesu Christi ehnn verreikenen,
unde nichtes schal dartwischen gesungen oder up
den orgelen gespelet werden, sondern des heren
institution unde werck schall anhe jenniger senge
vormenginge geholden werden.
So averst mehr communicanten werhen, alss
die thogelike up dem altare vorhe sitten kunden,
so schöllen die worde Christi van sinem live unde
blode (verba consecrationis genohmet) nha einander
wech gesungen werden.
Wen nhu alle die worth Christi gesungen,
alss denne schall den communicanten nha einander
beide parth des sacramentes verreketh werden.
So balde averst die wordere van dem kelcke
geendiget, schall dem volke angehaven werden:
Jesus Christus unser heiland, edder: gott sei ge-
laveth und gebenedieth, idt magh ock, so idt de tidt
will liden, dat agnus dei duidesch gesungen werden,
alse: o lam gottes unschuldigh; wen die communi-
cation geschehen unde de sanck geendiget, schall
der pastor de duideschen collecten van der danck-
sagung des entfangenen sacramentes in oberem
tono lesen, welckere in den sangh und catechismi
bökeren vertekenth is.
Wen die collecta geendeth, schall sick die
pastor mit dem angesichte nha dem volke keren
unde de benediction in ohrem tono aver sie singen,
also: die here segene ju unde behöde ju, de
here erluichte sin angesichte aver ju, unde si ju
gnedigh; die here erheve sin angesichte aver ju
unde geve ju frede, amen. Darup schall men da
pacem duidesch singen mit dem ganzen volcke.
Wohr desse gesenge tho lange edder tho korth
fallen konden, werden die pastorn nha gelegen -
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