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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0513
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Hamburger Kirchenordnung von 1529.

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averdratich tor leer werden, und deste frischer
des andern dages wedder hen an kamen. Doch
dat sulcke tid doch meer nutte si, schall men
den jungen materie upgeven to makende epistolen
edder carmina, und de in der anderen weken in
tobringende etc. Ock baven alle ding, de jo
dar to holden, dat se latin reden und sick
nicht wennen, to koken latine, so fro alse moge-
lick is.
Des sonnavendes den gansen dach aver up
genomede stunden bet to der vesper schalme
en leren vorstaen den catechismum, dat is christ-
like underrichtinge der tein gebade, des lovens,
des vader unses, der sacramente etc. Den vor-
stendigen averst, wat ut dem nigen testamente
edder lichten psalmen edder proverbiis Salomonis,
doch nicht swares na orem vorstande, Mattheum
grammatice, twe epistolen tom Timotheo, de erste
Johannis etc.
Hillige dages avent wert in den ceremonien
beschreven.
Darumme is ock gedacht up de scholegesellen
edder personen, de sulcken arbeit scholen ut-
richten, und wowol meer personen nodt weren,
datme wol twe sengers in juwelcke parkarcke be-
dorfte. Doch is vor gudt angeseen, men soven
to hebbende, dat wi se desto bet in der schole
to arbeide mogen bringen und desto beth vor
ohren arbeid und kunstbrukinge vorsolden. De
koster in der karcken schall einen psalm edder
twe up einem chore den kinderen singen helpen,
Dat andere alle kan de pedagogus edder kinder-
mester des carspels allene mit den kinderen fin
utrichten. De soven personen sint:
de overste magister edder rector,
de subrector,
de cantor,
j Peter,
de pedagogus edder kindermeister J Nicolawese,
to Sunte I Katrinen,
l Jacob.
De averste magister edder rector, wowol ge-
leret, mot doch nicht vordraten sin mit den
kinderen ringe ding to ovende, dar mede he
nicht gedencke, sine kunst to bewisende, sunder
den ungelerden kinderen to helpende. Wente
upt erste werthme mit dussen ungelerden kinderen
alle classes edder loca nicht konnen anrichten.
Idt mot doch mit gelerden luden werden an-
gefangen , datme in einem halven jar sulck eine
kostlike frucht der scholen, dat meste part vor
ogene see, to beteringe unde ehren dusser guden
stadt. Na dusser wise moten ock gesinnet sin
und sick schicken to den jungen de anderen
gesellen edder scholpersonen , ein juwelick na
sinem gelage.

Den rectorem schollen vorschaffen unde an-
nemen ein e. radt unde de diakenen dorch ohre
vorordenten allenthalven, sampt dem superatten-
denten und sinem adiutore und demsulvigen, so
idt nodt wert sin, ock orloff geven. Jedoch
to rechter tidt, ein half jar to vorne, wen me
de schole visiteret.
Den subrectorem und cantorem schall sick
de rector allene vorschaffen, doch nicht annemen
allene, sunder veer radtmanne van dem rade dar
to gevoget und veer der oldesten diaken ut den
veer karspelen mit dem superattendenten und
adiutore schollen de beide, so se gelehrt genoch
sin, annemen sampt dem rectore und bevelen, dat
se dem rectori gehorsam sin etc. Dorch desulvigen
schall en ock, wen idt nodt is, vorloff werden
gegeven, ein half jar to vorne.
De veer pedagoges edder kindermester schall
de rector vorschaffen unde allene dem superatten-
denten und sinem adjutor overantworden, to
richtende, effte se to sulckem ampte duchtich
sint. Wente de erste van den veeren umme der
scholekunst willen vor de jungen to brukende,
mot meer geleret sin alse de anderen dre, und
de veerde darf nicht so gelert sin, mot doch
gelikewol geschicket sin, dat he mit den kinderen
wol kan umme gaen, und dat he ock de kindere
in der karcken to lesende und singende kan
holden, jo so wol alse de andern dre. Na sulckem
richte des superattendenten und sines adjutors
schall de scholemester macht hebben, allene de
pedagogos antonemende. Darumme schal he ock
dar vor antworden, so de pedagogi edder kinder-
mester vorsumelick wurden edder straflick. Dussen
schall ock de rector, wen id eine nodt duncket,
vorloff geven ein verndel jars to vorne.
Dusse rector mit allen scholgesellen, so se
sick motwillich vorbreken wedder dat wertlike
swert, so schollen se under der strafe des e. rades
sin, alse de borger, na stadtrechte, de wile se
sint in unsem deenste und bi uns wanen.
Dewile averst ungodlick und ock unbillick
were, se to unsem arbeide to vorderende und
nicht vorsorgen mit lone und redeliker nottrofft,
und angeseen dat kledinge, neringe und allerlei
sulcker scholpersonen bederff hir ser dur is, wen
me wil rekenschop maken upt ganse jar van
sulcken luden, de alles moten setten up den
reden penninck etc., doch dat se in krankheiden
edder ander liffliken noden edder suss, wan se
dat ganse jar aver bi uns nach orer kunst swaren
arbeidt hebben gedaen, nicht darven klagen, dat
eine deenstmaget mer vorovert des jars, wen
se etc. is ore soldt na redeliker und erliker eins
juwelcken nottrofft, na kunst und arbeide, also
vorslagen und kann nicht wol geringer sin:
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Sehling, Kirchenordnungen. V.
 
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