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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0526
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510

Hamburg mit Landgebiet.

Christlick is idt vele lever und ein gut werk
und gades deenst, dat de heren und frouwen und
naberschup und andere frame lude helpen sulckem
valle weren mit dem eeliken stande, dat megede,
de bi uns lange in truwen und ehren gedenet
hebben, ton ehren mogen werden dorch uns ge-
hulpen. To anderem unnutten und schedelikem
gades denste hebben wi sus lange her gerne mit
beiden handen gegeven etc.
Dat ock neen unerlick levent kame manck
unse prediker, so hebbe wi idt gerne, dat se
eelick werden, welke de willen. Wi weten wol,
dat duvels leren, 1. Thim. 4, sulck vorbaden
hebben, und nicht gades wort. De frucht hefft
idt wol utgewiset. Idt is ock wedder de lere
Pauli, 1. Thim. 3, Ti. 1. Darumme wille wi
ock nicht liden, dat ock andere, de bi uns prestere
sint gewest, und willen bi uns in unser stadt
wanen, huren bi sick holden, idt is wedder godt
und wedder alle recht.
Vam wiende.
Water, vur, lichte, krudere und avet und
der gelicken wille wi nicht meer wien laten,
wente sulcke creaturen sint van gade [gud] ge-
schapen, ein juwelick to sinem bruke, Gen. 1,
Ecclesiastici 39, und sint van gade gewiet und
gehilliget den lovigen, 1. Thim. 4. Darumme
bedarven se unser hilliginge und wiginge nicht.
Darvan is eine underrichtinge mit velen
worden ut der hilligen schrift geschreven in der
brunswikeschen ordeninge. Unse pastoren hebben
genoch to schaffende an erem bevalen ernstlikem
arbeide2).
Van misdederen to besokende.
Prestere schallme nicht allene laten gaen to
den misdederen, wen se schollen utgevoret werden,
sunder ock vakene dewile se sitten, se tolerende
und mit en to redende, dat se mogen kamen to
der erkantenisse des evangelii, dat is jo ein werk
der barmherticheit, dat Christus wert erkennen
tom jungesten dage, und wenn etliken god gnade
geve, dat se oren loven ernstliken bekenden und
beden umme dat sacramente, so schallme en dat
einen dach edder twe to vorne nicht weren, alse
in velen orden geschudt. In welken me overst
sulck ernst nicht dorch de bekentenisse des

1) Lübeck hat hier weiter: ;„Alse se gades dener
sind gewest, so hebbe se sick ock mit sulker frucht wol
bewiset, wi swigen der unlidelicke lesteringe, de ehrer
vele driven wedder dat klare evangelion Christi.“
2) Lübeck liest weiter: ,,dat se nicht de lude
narren dorven mit sulcken saken“.

lovens market, de motme gade bevelen und doen
sus bi en watme kan.
Van den kinderen, de im huse ge -
dopet sint.
Wenn ein kind in der noth dorch andere ge-
dopet is, so schallme doch darna dat kind, so idt
levendich blifft, to dem predicanten in de karcken
bringen, mit vadderen dar to gebeden, to einer
tuchnisse dem kinde, wann idt upwasset, dat de
predicante moge horen, efft dat kind recht ge-
dopet si. Bevindet he idt so, so mach he idt nicht
noch eins dopen, wente dat were wedder Christus
bevel, und were ock ein unlovich stucke. De
erste dope gelt ewich. Sunder he schal mit gades
worde de anderen, de dat kind bringen, bestedigen,
dat se loven, dat dat kind si warraftich gedopet
mit der water dope, de uns Christus bevalen hefft,
mit bevele, dat de vadderen sulckes scholen ge-
denken und tilge sin, und lesen dar aver mit den
frouwen und vadderen den loven, dat vader unse.
Dar na lese he dat evangelium Marci van den
kinderen und bede dat leste dopebet: De almech-
tige god etc. Overst de ander dope, dar me
secht: Si tu non es baptizatus etc., horet allene
up de kindere, dar me nicht van wet, sunder
twivelt, effte se gedoft sint edder nicht. Hir
in schollen de pastores seen, dat de sake recht
to ga.
Van dem kinderdopende na gewonheit
bi uns.
Etliker wegen thut me de kinder in der
dope dorch dat water, welk im decreto wert ge-
nomet Immersio, dar ut klar is, dat me wandages
gemenlick, wen nicht andere noth vor ville, so
plach to dopende. Bi etliken overst schudt
sulcke vorsopinge ein mael in dem namen des
vaders und des sons und des hilligen geestes.
Bi etliken dre mael in dem sulvigen namen, dat
gelt alles recht und like vele, alse ock im decreto
steit de conseratione dist. 4 de trina. Overst
schir aver ganse dudesche land, ock hir bi unse
naberschup to Lubeck und anders wor, dopet me
de nakeden kindere, also dat me en dat water
mit vuller hand aver dat hovet und den ruggen
flux entlank dremal aver gut mit dussen worden:
Ick dope di in dem namen des vaders und des
sons und des hilligen geestes, alse van der kinder
dope klar ut de schrift beschreven is in der
brunswikeschen ordeninge. Sulcke wise erschinet
ock, dat se gewest is wandages ut den worden
Augustini, de ock im decreto staen, de consecra-
tione dist. 4. Prima igitur, dar steit so: Ante-
quam vos toto corpore tingeremus, wowol me sulck
 
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