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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0534
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518

Hamburg mit Landgebiet.

ock de eine dem anderen denen, alse se nicht
mit den sulvigen, sunder doch mit guden werken,
een juwelick na siner vocation edder beropinge,
alse em godt mit sinem worde bevalen hefft, allene
gade to den ehren, dat wi uns up sulck gudt
levent, welckes wi voren schollen, nicht vorlaten,
sunder de love in Christum bi uns jo reine blive.
Item dat wi ock liden umme des evangelions
willen, alse se, doch juwelick, alse em godt ein
crutze upleckt. Sulcke exempel der barmherticheit
gades in Christo und der christliken leve sint uns
in den hilligen vorgelecht. De logen legenden
averst und de logen predikere hebben uns van
den hilligen vorsoners gemaket, gelick, effte wi
dorch oren vordenst van unsen sunden werden
geloset, und in allen noden gehulpen to ervende
dat ewige levent, dat wi nu de hilligen in Christus
stede willen setten, und lesen van en gemeenlick
in den collecten wedder den christenen loven:
Ejus meritis et intercessionibus adiuvemur, edder
ad vitam perveniamus eternam, edder a peccatis
omnibus eruamur etc. Wor blifft hir denne
Christus? Ja int leste, wen me dem vordeenste
der hilligen de vorsoninge to gelecht hefft, so
henget me daran per dominum nostrum Jesum
Christum, dat me Christo so den namen late,
gelick, efft me sick wolde holden na der lere
Christi, dar he secht: Allent, wat gi bidden den
vader in minem namen, dat schal ja sin.
Neen leve christen, wultu di holden na der
lere Christi, so rope den vader an, nicht up din
edder der hilligen vordenst, und lat idt ock nicht
na umme diner unwerdicheit willen, sunder allene
im namen Christi, up sin vordenst und werdicheit
und gewisse tosage, und lat alle ander namen und
vordeenst edder werdicheit da buten, alse ock de
olden sondages collecten sulcke anropinge anteken.
Me mack averst der hilligen im gebede wol
denken, darumme dat se sint exempel der barm-
herticheit gades, wo gesecht, mit dusser und ge-
liker wise: Leve vader, erbarme di aver mi arme
sunder und help mi umme Christus willen, alse
du di vorbarmet hefst aver den scheker im crutze,
aver apenbare sundere und gemene frouwen, darme
van lest im evangelio (dat sint ock hilligen ge-
worden werlick nicht ut ohrem verdeenste) alse
du gehulpen hefst in noden Davidi, dinen
apostelen, etc. Also gedachten ock wandages de
olden im gebede der erzvedere, welcken godt to-
gesecht hadde sine barmherticheit und eren
kinderen, darmede se gade nicht vorhelden dat
vordeenst edder vorbiddent der erzvedere, sunder
sine egene tosage en togesecht, welckerer se
en darmede vormaneden und sprecken: Gedenke
here des Abrahams, des Isaakes und des Jakobs,
welcken du togesecht hefst und geschwaren to
gevende dat land etc.

Thom lesten hebben se ock gans unchristlick
geleret de hilligen anropen und bidden van en
alle nottrofft lives und der selen, gelick, efft se
godt weren, alse me mack seen im hortulo anime
und anderen bedeboken edder plappenbokeren.
Ja sechstu, wen me will vor einen fursten gan,
so motme ersten de negesten rede besoken, so
ock im hemmele. Antwort: We heft id di ge-
secht, dat idt im hemmel also to geit? God
horet allerwegen, wor steit sulck horent gescreven
van den hilligen? Also secht de scrift: Audi
clamorem meum domine, domine exaudi
orationem meam etc. Non sancte Petre etc.
Van den engeln lese wi, dat se bi uns sint,
nicht van den hilligen, de van dussem levende
affgescheden sint. Ja, sechstu, horen se idt nicht,
so seen se doch alle dink im speigel der hilligen
drevaldicheit, dardorch weten se, dat wi se an-
ropen und bidden. Machstu doch wol seggen
wedder gades wort, wat du wult, im hemmel is
nemant, den du anropen schalt und bidden, sunder
allene godt. Lat godt godt bliven, und de hilligen
ock hilligen bliven, make van ohne nenen godt,
du deist en nenen deenst dar anne. Wat hebben
se vor dem speigel der hilligen drevaldicheit mit
diner affgoderie to schaffende. Make wi ock
van gade und Christo neinen fursten edder richter,
deme ick, wen ick ein christene bin, darf vor-
sonere toschicken, he hefft mi sulvest meer leeff,
wen alle, de me to em schicken konde, wo to-
vorne gesecht.
Hir vallen her nicht de lovigen, sunder de
disputerer, de alle godlike sake, dem loven to-
kamende, mit minschlicker wisheit und vornufft
afmeten und spreken: De hilligen, do se up erden
leveden, beden dorch de leve vor de anderen,
averst na dussem levende bidden se noch vele
meer vor uns, wen wi idt en mit unsem bede
anseggen, de wile ohre leve na dussem levende
nicht uphoret, sunder vele mer vullenkamen is.
Antwordt: Wi wolden gerne ein mal horen, dat
sulcke lude wat gewisses rededen ut gades worde,
und nicht ut minschliken danken wedder gades
wort. Sulcke consequentien edder navolgingen
werden van den blinden grot geachtet und staen
doch up der pilzmouwen. Wente na dersulvigen
wise mochte me ock besluten, dat de hilligen
vele meer liden im hemmele, alse se leden up
erden. Also, de hilligen, do se up erden leveden,
leden dorch de leve van anderen und anderen
to gude. Averst na dussem levende liden se
noch vele meer etc. Sechstu in gennem levende
is neen vorvolgere, so gedenke, dat du dat ock
nicht redest, wen du sechst van dem vorbede der
hilligen, dat dat ander part, dar se vor bidden,
im hemmel si, sunder up erden. Item me mochte
ock mit demsulvigen rechte also seggen: De
 
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