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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0547
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Hamburger Kirchenordnung von 1529.

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de hefft gewisse dat ewige levent. Up sulcken
loven und to sulcker salicheit werde wi ock ge-
dofft, dar scholle wi stedes inne bliven, so blive
wi in Christo und Christus in uns. So ete wi
stedes ane underlat geistlick mit dem loven dat
liff Christi und drinken sin blodt, dat is, wi
werden Christo ingelivet, dat wi eins mit em
werden, dar mede dat wi loven, dat he sin liff
vor uns in den dot gegeven hefft, und sin blot
vor uns am crutze vorgaten, dar up vorlate wi
uns tor salicheit, wedder alle valsche lere, alle
sunde, anvechtinge und not. Ut welcher wol-
daet Christi wi ock leren, welcke love und gedult
wi oven scholen jegen unsen nogesten, ock jegen
unse viande, wat wolde wi meer?
Doch dat wi nicht vorgeten edder trach
wurden, alse wi leider werden, to sulckem loven
der minschwerdinge und dodes Christi, hefft he uns
ock eine besunderge gedechtnisse edder vorkundige
sines dodes, so vakene wi willen, bevalen, dat
wi ock im utwendigen sacramente der vornuft
vorborgen, allene dem loven ut dem worde
Christi bekant, eten schollen und drinken sin
liff und blodt, dat wi jo nicht twivelen scholen,
sin dot und blotvorgetinge am crutze si unse
gewisse salicheit. Dar van scholle wi singen,
lesen, prediken, horen, alse wi in der misse doen
und namals ock dar van reden und mank einander
vorkundigen, uns to troste und velen tor salicheit
nach dem bevel Christi: Solches doet to miner
gedechtnisse.
We nu werdich wil eten und drinken dit
sacramente, de schall twe ding doen, he schall
loven, wat Christus secht, und doen, wat he ge-
budt; he secht: Dit is min liff, dat vor ju
gegeven wert, dit is min blodt, dat vor ju ut-
gegoten wert to vorgevinge der sunden. Sulck
schole gi loven. He gebudt averst: Nemet hen
und etet, drinket alle dar ut und gedenket
miner. Sulck scholen gi doen na siner gnaden
und bevel. Amen.
Dat simbolum Nicenum1).
Dit is das symbolum Nicenum, dat is, dat
de christene tosamende gesettet hebben im con-
cilio Niceno ut der hilligen schrift wedder de
Arrianer und ander ketterie. Dut schalme
versch umme versch singen. De prester averst
schal anheven.
Ick love in einen godt, almechtigen vader,
maker hemmels und der erden, aller sichtliken
dink und unsichtliken. Ick love ock in den
einigen heren Jesum Christum, eingebaren sone
gades und van dem vader gebaren vor aller tid.

1) Die Überschrift fehlt in Lübeck.

God van gade, licht van lichte, ware god van
warem gade, gebaren, nicht gemaket, eins wesen-
des mit dem vader, dorch welken alle dink ge-
maket sint. De um uns minschen willen und
um unser salicheit gestegen is ut dem hemmel,
und is vlesch gewurden van dem hilgen geeste
ut Marien der junkfrouwen und is minsch ge-
wurden. Ock gekruciget vor uns under Pontio
Pilato, gestorven und begraven, und is upgestanden
des drudden dages nach den schriften, und is
upgestegen to hemmel. Sit to der rechter hand
des vaders und wert wedder kamen mit her-
licheit, to richten de levendigen und de doden.
Sines rikes wert neen ende. Ick love ock in
den hilgen geist, de ein here is und ein levent-
maker, de van dem vader und van dem sone ut-
geit, de mit dem vader und mit dem sone gelik
wert angebedet und gelik geeret. De gespraken
hefft dorch de propheten. Ick luve men eine ge-
mene apostolische christenheit. Ick bekenne men
eine dope to vorgevinge der sunden und werde
up de wedderupstandinge der doden und up dat
levent der tokamenden werld. Amen.
Van den gemenen kasten und diaken
edder vorstenderen der kasten.
To belonende de karcken deenste und ander
in der ordeninge begrepen und tovorsorgende
unse armen lude, mote wi hebben gemene kasten,
wente dat de arbeidere eres loves wert sin,
und dat wi den armen, de sick sulves nicht be-
sorgen konnen, helpen schollen, bringet ock mit
sick de vornuft edder naturlike recht bi allen
minschen, wen idt ock heidene sint, und uns
christenen is idt ock sunderlick, mit gotlikem, in
der schrift beschrevenem rechte bevalen, welck
ock dat hillige evangelion unses heren Jesu Christi
mit sick bringet, so idt anders bi uns is alse
eine frucht des rechten lovens.
Ein juwelick is schuldich, de sinen tovor-
sorgende, so he kann mit sinem gude edder
arbeide. Dat nicht dat gemene gudt der armen
besweret werde, alse Paulus secht van den
weddewen 1. Tim. 5. Dar to scholle wi ock
geven und woldaet bewisen ane vordrot jder-
manne, de wile wi de tidt hebben und konnen,
allermeist den, de sick bekeren to gade und mit
uns leff hebben dat evangelion Christi, alse Paulus
leret Gal. 6. Mit anderen werken, de godt nicht
gebaden edder bevalen hefft, machstu wol eine
huchelie anrichten und einen erdichteden gades
deenst, allene hir mede bewisestu, dat du christene
bist Christo to eren und to deenste, alse Christus
sulvest secht Joh. 13. Darbi wert jdermann
kennende, dat gi mine jungeren sin, so gi
mank einander leve hebben. Und he wert ock

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