Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

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Hamburg mit Landgebiet.

bekennen im jungesten dage, alse beschreven
steit Matth. 25: Ick bin hungerich, dorstich, naket,
ane herberge, gevangen geweset etc. Overst wen
wi also de unsen vorsorgen und doen wat gudes,
wor wi konen, so bliven doch denne noch vele
armen hemelike und apenhare unvorsorget, be-
sundergen in so grote einer stadt. Wente vele
sint, de sick nicht keren an sulcke not der
armen, und etliken wert idt to vele. Darumme
is van noden, dat wi ein gemene gudt to-
samende bringen to sulker not der armen. Ock
tobelonende unse deenste in der ordeninge be-
grepen. To sulcken saken nicht willen helpen,
is unchristlick, mishelpen und willen vorhinderen
is ock duvelsch, und hefft nenen guden schin
ock vor der werldt.
Is ock neen gudt teken der salicheit, wen
uns godt averflodich so vele gudes towerpet, und
wi sint wedder umme so vorhardet, dat wi uns
nicht keren an einen nakeden armen. Ja mit
einem helre kone wi en wol affwisen. Item wi
trachten gans nicht up de notrofft des witliken
husarmen, up arme megede, dat se nicht to
schanden werden etc. Sulck were wol de rechte
gades deenst, dar wi to geven scholden. God-
loses gadedenstes, to welcken wi den vulen
buken unsen vorforenen mit beiden henden ge-
geven hebben, hebbe wi leider, ach leider alto
vele gehadt. Dusse meninge sprekt Johannes
1. Joh. 3 mit dussen worden: Wenn jemand
dusser werld guder hefft, und sut sinen broder
nottrofftich sin und slut sin herte vor em to,
wo kan de leve gades bi em bliven. Mine
kindere, latet uns nicht leven mit worden, noch
mit der tungen, sunder mit der daet und war-
heit. Ach, dat wi uns doch vorstunden up den
handel und kopenschop, welke uns Christus vor-
lecht Luce 6. Gevet so wert ju gegeven, eine
vulle gedruckede geschuddede und averflodige
mate wert me in juwen schodt geven, wente
even mit der mate, dar gi mede meten, wertme
ju wedder meten.
Sulcke meninge, und wo und weme me geven
schall ock welcke frame, redelike, christlike manne
de diaken wesen scholen, is ut der hilligen
scrifft in der brunswikeschen ordeninge beschreven.
Dat wi averst ock schickelik mit dusser groten
saken umme gaen, mote wi twierleie kasten
hebben, alse schatkasten und der armen kasten,
na dusser navolgende wise.
Ordeninge der casten der armen.
In einer juwelken parkarcken schal staen vor
de armen eine caste apenbar, dar in schollen
kamen alle willige offere, de me stedes des ganses
jares, des hilligen dages edder warkeldages dar

in will geven. Dar to schollen de predicanten
dat volk vakene vlitich vormanen, dat se ere
milde und barmhertige hand strecken to dusser
kasten, welck unse predicanten to donde schul-
dich sint, und konnen solck ock wol doen ane
alle vordechtnisse, de wile se dar nichtes darvan
krigen edder begeren, sunder laten sick benogen
an ohrem solde. Buckpredikent wille wi nicht
meer hebben, dat me averst prediket den armen
to gude, is ein deenst unses heren Jesu Christi,
alse to vorne gesecht is. Darumme ock, wen
dat volk in eneme carspelle trach wert to sulckem
gades deenste, und geven nicht alse in anderen
carspellen, so schollen de diakene, de idt wol
weten, wen se des sonnavendes utnehmen, den
predicanten anseggen, dat volk christlick to-
vormanende. Hantwerkes lude schollen hir to
helpen mit penningen, mit schillingeren, edder wat
einen gudwilligen godt int herte sendet, so wert
dusser sake sere gehulpen, ane jemandes schaden,
ja mit grotem framen des gevers, nicht allene na
der seelen, sunder ock na dem live edder lif-
licke neringe to der noge mit guder conscientien.
Dusse caste kan ock sere wol dar to denen, wen
ein rike man wat grotes wolde vor den armot
geven, dat nemant scholde weten, sunder godt
alleine. Alse Christus secht Matth. 6. Wen du
allmissen giffst, so lat dine luchter hand nicht
weten, wat de rechtere deit, up dat dine al-
missen vorborgen sin, und din vader, de int vor-
borgen sut, wert idt di apenbar vorgelden. Wo-
wol Christus dar nicht vorbudt, dat werk to be-
seen to latende, sunder wil leren, dat in unsen
guden werken, van gade bevalen, unse herte alleine
up godt see, so will doch stedes in unsen apen-
baren werken, wen se wat grot an toseende
sint, unse minschlike dreck, dat is de idele ere
und vorroem mede anhacken, alse de dreck am
rade, den we doch wol konde dar van entberen.
Idt were fin, datme in dusse caste offerde,
wen me den doden navolget hefft. Item wen me
de brudt in de karcken voret, alse in der brun-
swikeschen ordeninge steit. Item, dar in schalme
stecken, ock watmen mit der bede sammelt etc.
Ut dussen casten ut allen parkercken
schallme des sonnavendes tosamende dragen to
hulpe der utdelinge, de denne dorch de diakene
der armodt schut. Wat averst meer dar to und
anderen not der armen horet, schall alle ge-
namen werden ut der veften gemenen casten der
armen, welcke schall staen up einem gelegenem
orde, dar in der armen diakene schollen to-
samende dregen der armen schadt na dusser wise.
Dar in schollen horen alle dusse gudere und
inkamen, alle hospitalle mit ohren tobehoringen.
Nomlick de grote hillige geist, sunte Ilseben hus,
dat pocken hus, alle bruderschuppe edder gilden