Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

Hamburger Kirchenordnung von 1529.

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mit ohren tobehoringen und clenoden, der schar-
karcken broderschup, de broderschup to Herveste-
hude , nottroftige sarke vor de armen dorch den
e. radt und der elenden broderschup effte serck-
huse und allent, wat den armen gegeven wert in
testamenten und anderen vriwilligen gaven, ock liff-
gedinge, de da gemaket werden, wo wontlick.
De predikere schollen vam predickstole frunt-
lick vormanen, ock mogen der armen diakene bi
etliken wol fruntlick anrogen , so etlike suslange
her hedden gelt gegeven vor etlike missen, vigilien,
waslichte. Item wat den monneken gegeven is
an brode, vlesche, molte, liebten etc., dat se nu
sulckes christlick wolden anwenden tom rechten
gades deenste, dat is to nutticheit der armen
und in dusse caste.
Willme luden laten na eines affgange, welck
doch nicht van noden is, so schall dat gewuntlike
gelt der schatkasten tokamen, welck me den vor-
stenderen der schatkasten schal, wen de tosamende
sin, vorantworden, doch dat den luderen ere
drankgelt nicht affgebraken werde, und de koster
schall dat gelt inmanen, und den vorstenderen der
schatkasten leveren. De schatkasten vorstender
averst schallme umme dat ludent anreden to
vorne, de wile se ock der karken vorstender sint.
Alle hospitale schollen vorsorget werden dorch
de diakene der armen, ane dat hospital sancti
Georgii, dar inne de utsetteschen werden vor-
sorget dorch den e. radt, darumme schollen de
diakene eren hospitalen vlitich vorstaen, dat den
armen dar inne nicht werde umme der casten
willen affgebraken.
Vor geldt schall sick nemandt meer in de
hospitale kopen, idt si denne, dat idt werde er-
kennet, dat idt em nodt si, dat me em sulcke
inkopinge gunne, und neme an alle sin gudt,
alse hir na wert geschreven werden. Darumme
schall idt mit den proveners, de ere neringe
soken, dem hospital tom besten geholden werden
wo wontlik.
Men mot noch ein sunderich grot hospital
anrichten to besorgende de rechten nottroftigen
armen etc. Dar inne motme ock affsundergen
eine woninge mit velen kameren, dar me vur
kan inne hebben, allene tobrukende vor de not
der, de mit pestilentie bevallen, efftme en konde
helpen, dat ock andere dorch se nicht vor-
giftiget werden. Dar richteme an beddelagere
und schaffe tor tidt deenste dar to etc. Dat io
sulcke lude vorsorgent hebben welcke alle lude vor-
miden, so wert god wedder in unsen noden vor
uns sorgende. Welcke de fruntschop edder heren
und frowen hebben de vormogen sint, schollen
billick und christlick van en hulpe krigen, dat
de gemene caste nicht besweret werde, wo nicht,
so schallme se doch nicht vorsumen. Willen

andere nicht doen, wat christlick is, so schollen
darumme de diakene nicht vorsumelick sin.
Wat in dat hospital wert gegeven van framen
herten, schall angenamen werden van den diaken
der armen und horen ock in dusse kaste.
Wat ock in den erff testamenten, edder sust
in dusser stadt an lakenen, brode, botteren, spende,
gelde, scho und des geliken, ock in barem gelde
to behoff der armen jarlikes to gevende ge-
stiftet is, behort sick billick, dat de testamentarii
tor tidt vor de testamente redende, sulckes jar-
likes den diakenen der armen averantwerden und
bevelen, up dat sulck den rechten armen truwelick
gedelet werde, und de bekanden armen den anderen
to nenem vorfange sin.
De wile me averst in de gemenen kasten
nicht bringen kan sulke erftestamente, de bi den
slechten bliven, effte ewigen testamentarien to
besorgende ere armen und nottroftigen, alse se
vor gade und den luden bekannt willen sin, be-
valen. Des geliken ock nicht de leenware der
patronen, de der borger und borgeschen sint, ock
nicht de lenware, de to vorne expireret was und
dem capittel incorporeret, edder romesch wedder
de patronen impetreret, de nu alle schollen to
ohren rechten erfpatronen wedder kamen und
ewich bliven, tovorsorgende etlike studenten im
studio edder to anderen christliken saken und
notrofft der armen, welck se wol na ohrer ut
gades worden underrichteden conscientien doen
werdende. So sulcke testamentes erven und
patronen van den inkamenden vakene edder alle
jar vele edder ringe to der ehre gades der ge-
menen armot tokeren wolde, edder den ganzen
corpus mit den inkamenden, so idt gescheen konde,
ane nadeel der rechten erven, dat alle schall vrig
to erem willen staen. Sulk alle scholde ock
kamen in dusse gemene kaste der armen.
De lene averst und provenen, de van fursten
effte dem adel to lene gaen, schollen in sodaner
werde, wo se in erer ersten stiftinge na inholde
ohrer fundatien geweset sint, den patronen heim
stellet werden, efft se ock wolden to sulckem
guden werke und rechtem gades deenste helpen
mit dem gude, dat or vorolderen ut guder
meninge to gades deenste gegeven hebben, und
is leider ein ander deenst dar ut gewurden,
alse me in der brunswikeschen ordeninge mach
lesen van der missen und anderem gelt deenste
und buckdeenste nicht gades deenste.
Ein e. radt averst besunderich und ock de
vorstender der kasten besunderich scholen be-
schreven hebben sulcke testamente und lene, de
de borger bi sick hebben, alse gesecht is, dat
se nicht umme kamen, sunder dem e. rade de
patronen und testamentarien vam hovetstole konen
bescheit geven, wen se dar to gevordert werden.