Kirchenordnung 1543
bevalen hefft und alse de leven apostele geleret
und gedöfft hebben, welck klar is uth der
apostelen geschichten edder actis apostolorum,
alse ock unse leve Here Jhesus Christus sülvest
van Johannes gedöfft is in dem Jordan. Dar
hebben wy jo eine herrlike und götlike döpe,
tröstlick thor ewigen salicheit, de kan nen myn-
sche anders edder beter maken.
SACRAMENT] Item der papen offermisse, dar
se offeren vor de levendigen und doden, ere
seelmissen, ere vegevüresmissen mit eres scho-
lastici canon scholen de Christen nicht mehr
hebben, wente se sind ein gruwel vor Gade wed-
der dat insettent und bevehl unses Heren Jhesu
Christi van synem aventmale. Men schal ock
nicht mehr achten des antichristes vorboth, dar-
mede he uns nu ersten in dissen lesten tyden
vorbaden hefft den kelck des Heren tho drin-
kende 16b, welcken uns Christus ingesettet, beva-
len und gegeven hefft, welcken ock (dat wunder is)
des pawestes recht nicht alleine den leyen gifft,
sundern ock gebüt 16c. Sunder wy willen nicht an-
ders dat hillige sacramente gebruken, denn alse
Christus ingesettet und bevalen hefft und alse
de leven apostele darvan geleret und de hillige
kercke, de leve bruth Christi, dat is, de rechten
Christene, de yd van den apostelen geleret und
entfangen hebben, darvan geholden hebben. Pau-
lus alse ein van den apostelen schrifft vam be-
vehel Christi des sacramentes halven klar 1. Cor.
11 [23]: Ick hebbe id vam Heren entfangen,
dat ick ju gegeven edder geleret hebbe. Ane
twyvel lycht Christo grot an dissem sacramente,
dewile he id gegeven hefft in syner högesten
not in der nacht, do he verraden ward, dat wy
tho synem aventmale edder to synem dissche
scholen vaken, so vaken, alse wy willen, ethen
im sacramente syn lyff und drinken im sacra-
mente syn blut und gedenken syner darby, dat
is, alse Paulus uthlecht: vorkündigen den dod des
Heren bet thom jüngsten dage [1. Kor 11,26],
prediken, hören, singen, danken Gade, dat Chri-
stus syn lyff vor uns in den dod gegeven und
16b Conc. Constantiense, Sess. XIII. (15. 6. 1415),
Denzinger 626.
syn blut daruth gegaten hefft, tho vergevinge
unser sunden und gahn tho huss und vorkün-
digen und leren solckes ock unsen kinderen und
unsem gesinde. Wenn de rechte gebruck des
sacraments were gebleven und weren nicht
papenmissen darvan gemaket und were nicht
dartho gekamen dat düvelsche verbot des kel-
ckes Christi, so were mit dem rechten gebruke
des sacramentes dat rechte evangelion Christi
gebleven, dat Christus syn lyff vor uns in den
dod gegeven, uns vom dode tho erreddende und
syn bluth vor uns uthgegaten hefft thor vorge-
vinge unser sunde. Wol dat gelövet, de is er-
redet vam dode, los van synen sunden, ein kind
Gades, ewich salich. Dar hebben wy jo ma Christi
insettinge und bevehele ein herrlick und göttlick
sacramente, dar wy unses gelovens vermanet
werden, dat unse gelove gesterket werde, dar
wy (so wy geloven) getröstet werden thor ewi-
gen salicheit. Dat kan nen mynsche edder engel
anders edder beter maken. Men schal nicht
anders van dissem sacramente leren edder leren
laten, holden und gebruken edder holden und
gebruken laten, denn alse Christus sülvest ge-
lert, gebaden, ingesettet, bevalen und geholden
hefft in synem lesten aventmale in der nacht,
do he verraden ward und gaff sick vor uns
darhen in den dod. Vormaledyet sy, de wat
anders darmede wil maken, he werd doch nichts
uthrichten denn allein gadeslesteringe etc.
BEDEN UND ANROPEN] Thom verden scho-
len de predicanten ock vlitich leren und dat
volk underrichten van dem gebede, dat se sick
gewenen, anthoropende mit rechtem geloven den
hemmelschen Vader im namen Christi in allen
nöden lyves und der seelen. Christenlüde völen
alle tydt solcke noth und ropen Got an vor sick
und vor andere umme hülpe und erreddinge.
De nicht kindere Gades sind dorch den geloven an
Christum, de könen Got den Vader nicht anropen,
wente se gelöven nicht, dat Got ere leve Vader
is in Christo. Se könen nicht beden und beden
ock nicht, efft se wol vele mundplapperen und
16c Decr. Grat. III., dist. II., c. 12; Friedberg I,
S. 1318.
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bevalen hefft und alse de leven apostele geleret
und gedöfft hebben, welck klar is uth der
apostelen geschichten edder actis apostolorum,
alse ock unse leve Here Jhesus Christus sülvest
van Johannes gedöfft is in dem Jordan. Dar
hebben wy jo eine herrlike und götlike döpe,
tröstlick thor ewigen salicheit, de kan nen myn-
sche anders edder beter maken.
SACRAMENT] Item der papen offermisse, dar
se offeren vor de levendigen und doden, ere
seelmissen, ere vegevüresmissen mit eres scho-
lastici canon scholen de Christen nicht mehr
hebben, wente se sind ein gruwel vor Gade wed-
der dat insettent und bevehl unses Heren Jhesu
Christi van synem aventmale. Men schal ock
nicht mehr achten des antichristes vorboth, dar-
mede he uns nu ersten in dissen lesten tyden
vorbaden hefft den kelck des Heren tho drin-
kende 16b, welcken uns Christus ingesettet, beva-
len und gegeven hefft, welcken ock (dat wunder is)
des pawestes recht nicht alleine den leyen gifft,
sundern ock gebüt 16c. Sunder wy willen nicht an-
ders dat hillige sacramente gebruken, denn alse
Christus ingesettet und bevalen hefft und alse
de leven apostele darvan geleret und de hillige
kercke, de leve bruth Christi, dat is, de rechten
Christene, de yd van den apostelen geleret und
entfangen hebben, darvan geholden hebben. Pau-
lus alse ein van den apostelen schrifft vam be-
vehel Christi des sacramentes halven klar 1. Cor.
11 [23]: Ick hebbe id vam Heren entfangen,
dat ick ju gegeven edder geleret hebbe. Ane
twyvel lycht Christo grot an dissem sacramente,
dewile he id gegeven hefft in syner högesten
not in der nacht, do he verraden ward, dat wy
tho synem aventmale edder to synem dissche
scholen vaken, so vaken, alse wy willen, ethen
im sacramente syn lyff und drinken im sacra-
mente syn blut und gedenken syner darby, dat
is, alse Paulus uthlecht: vorkündigen den dod des
Heren bet thom jüngsten dage [1. Kor 11,26],
prediken, hören, singen, danken Gade, dat Chri-
stus syn lyff vor uns in den dod gegeven und
16b Conc. Constantiense, Sess. XIII. (15. 6. 1415),
Denzinger 626.
syn blut daruth gegaten hefft, tho vergevinge
unser sunden und gahn tho huss und vorkün-
digen und leren solckes ock unsen kinderen und
unsem gesinde. Wenn de rechte gebruck des
sacraments were gebleven und weren nicht
papenmissen darvan gemaket und were nicht
dartho gekamen dat düvelsche verbot des kel-
ckes Christi, so were mit dem rechten gebruke
des sacramentes dat rechte evangelion Christi
gebleven, dat Christus syn lyff vor uns in den
dod gegeven, uns vom dode tho erreddende und
syn bluth vor uns uthgegaten hefft thor vorge-
vinge unser sunde. Wol dat gelövet, de is er-
redet vam dode, los van synen sunden, ein kind
Gades, ewich salich. Dar hebben wy jo ma Christi
insettinge und bevehele ein herrlick und göttlick
sacramente, dar wy unses gelovens vermanet
werden, dat unse gelove gesterket werde, dar
wy (so wy geloven) getröstet werden thor ewi-
gen salicheit. Dat kan nen mynsche edder engel
anders edder beter maken. Men schal nicht
anders van dissem sacramente leren edder leren
laten, holden und gebruken edder holden und
gebruken laten, denn alse Christus sülvest ge-
lert, gebaden, ingesettet, bevalen und geholden
hefft in synem lesten aventmale in der nacht,
do he verraden ward und gaff sick vor uns
darhen in den dod. Vormaledyet sy, de wat
anders darmede wil maken, he werd doch nichts
uthrichten denn allein gadeslesteringe etc.
BEDEN UND ANROPEN] Thom verden scho-
len de predicanten ock vlitich leren und dat
volk underrichten van dem gebede, dat se sick
gewenen, anthoropende mit rechtem geloven den
hemmelschen Vader im namen Christi in allen
nöden lyves und der seelen. Christenlüde völen
alle tydt solcke noth und ropen Got an vor sick
und vor andere umme hülpe und erreddinge.
De nicht kindere Gades sind dorch den geloven an
Christum, de könen Got den Vader nicht anropen,
wente se gelöven nicht, dat Got ere leve Vader
is in Christo. Se könen nicht beden und beden
ock nicht, efft se wol vele mundplapperen und
16c Decr. Grat. III., dist. II., c. 12; Friedberg I,
S. 1318.
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