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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band: Niedersachsen ; 2. Hälfte): Die welfischen Lande: Halbbd. 2, Die Fürstentümer Calenberg-Göttingen und Grubenhagen mit den Städten Göttingen, Northeim, Hannover, Hameln und Einbeck. Die Grafschaften Hoya und Diepholz. Anhang: Das freie Reichsstift Loccum — Tübingen, 1957

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https://doi.org/10.11588/diglit.30041#0154
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Calenberg-Göttingen

sprach: Ruff!, und ich sprach: Was sol ich
ruffen? Da sprach sie: Das alles fleisch gras ist
und alle seine schone wie die blume des feldes,
und wenn das gras dorret, so felt die blume abe.
Also ist das volk wie gras, wenn sie der athem
des Herrn anwehet. Jdoch wie das gras dorret
und die blume reiset68, so bleibt doch das wort
unsers Gotts in ewigkeit. Weiter ruffet die stim
also: Steig auf einen hohen berg, Sion, die du
gute mehre bringest, erhebe deine stim mit kref-
ten, du verkunderin Hierusalem, erhebe sie ohn
furcht und sage den stedten Juda: Nemet war,
euer Gott, nemet war, der Herr, der almechtig,
wird komen mit macht und mit seinem arm
herschen. Nemet war, er bringt seinen schatz
mit ihm, und seine thaten faren fur ihm her.
Dis spricht der Herr, unser Gott.
Responsorium68a.
Heut ist uns vom himel der warhaftige fried
hernidergestiegen. Heut haben die himel der
ganzen welt frid geregiret.
Verß.
Preis sey Gott in der höhe, und auf erden
fried prediget den menschen eins guten willens.
Die dritte lection aus dem ersten capitel
Johanms [l]68b.
Im anfang war das wort, und das wort war
bey Gott, und Gott war das wort etc.
Responsorium [Joh 1, 14].
Das wort ist fleisch worden und hat in uns
gewonet, welchs preis wir gesehen haben, gleich
wie ein eingeboren vom Vater, vol gnad und
warheit.

68 = abfällt, welkt.
68a Vgl. das Responsorium auch im Brev. Rom.
In Nativ. Domini. Ad Matutinum (P. Hiem.
391).
68b Im Brev. Rom. (In Nativ. Domini. Ad Matu-
tinum; P. Hiem. 400) bildet diese Perikope
die neunte Lektion.

Verß.
Im anfang war das wort, und das wort war
bey Gott, und Gott war das wort,
Ehre sey dem Vater und dem Son und dem
heiligen Geiste.
Hirauf volgt das Te Deum, item das capitel
aus dem neuen testament, das Benedictus und
volgende collecta.
O almechtiger Gott, der du mit deinem waren
liechte die nacht unsers herzen erleuchtet hast,
verleihe uns, die wir dieses liechtes kraft auf
erden verstehen, gnediglich, in deinem reiche
dasselbige teilhaftig zu werden, durch Jesum
Christum, deinen lieben Son, unsern Herrn. Amen.
Darnach volgt die meß.
Von der metten auf die Ostern.
Erstlich singt man gewönlicherweise Deus in
adiutorium69 etc. mit seiner antwort und Gloria
etc., darnach das invitatorium.
Haleluja, haleluja, haleluja!
Auf das invitatorium das Venite, wie droben70
beschriben ist.
Nach dem Venite volgende antiphen: Ich bin,
der ich bin etc.
Auf die antiphen volgen drey psalmen, der
erst: Ich danke dem Herrn von ganzem herzen
etc., Psal. 9, der ander: Gott, wir haben mit
unsern oren gehort, Psal. 44, der dritte: Gott, gib
dein gerichte dem köninge, Psal. 72.
Antiphen70a.
Ich bin, der ich bin, und mein rath ist nicht
mit den gotlosen, sonder am gesetz des Herrn
habe ich mein wolgefallen.
69 Vgl. oben S. 789, Anm. 68 u. S. 791, Anm. 73.
79 Vgl. oben S. 834 f.
70a Vgl. die Antiphon auch im Brev. Rom. Do-
minica Resurrectionis. Ad Matutinum (P.
Vern. 498).

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