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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0063
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Visitationsankündigung 1588

De iussu et voluntate reverendi domini nostri prae-
positi iuratis nostris hoc indicabitur a me Ludolpho
Hamstero, pastore ecclesiae Oderquardanae 7 etc.

Dut hebbe ich, Johannes Petri, pastor zu Frei-
borch 8, den 20. Aprilis empfangen und solches ihrer
erwe. bevelich nach den erbaren kirchschwaren an-
gemeltet und sich darnach zu richten etc.

Ego Daniel Laurentii, pastor in Hamelw[örden] 9,
mandato reverendi praepositi satisfaciam.
Reverendissimi ac nobilitate generis clarissimi do-
mini praepositi mandato praesenti ego Ludolphus Ol-
berus indignus pastor in Drochtersen 10 satisfaciam.

Ego Martinus Vuernicke, apud Asell pastor 11,... 12
noster reverendus praepositus... 12 quamprimum
apud iuratos expediam.

II, 154 (Visitationsprotokoll von 1581); E. G. Wol-
ters, Kirchenvisitation, 110 (Visitationsprotokoll
von 1588); Sparnecht, 14; Ph. Meyer, Pasto-
ren II, 390. I, 50. - Die Visitation fand am 21. Mai
1588 statt; vgl. Wolters, aaO. 110.

7 Ludolf Hamsterus, 1. Pastor zu Öderquart, er-
scheint sonst als „Ludolf Havemeister“. Er war zu
Otterndorf ordiniert. Vgl. E. G. Wolters, Kirchen-
visitation, 105 (Visitationsprotokoll von 1588);
Ph. Meyer, Pastoren II, 222. — Zu den kirch-
lichen Verhältnissen in Öderquart vgl. auch
J. H. Pratje, Herzogthümer Bremen und Verden
II, 152ff. (Visitationsprotokoll von 1581). - Die
Visitation fand am 19. Mai 1588 statt; vgl. Wol-
ters, aaO. 105.

8 Im Visitationsprotokoll von 1588 ist Freiburg als
Visitationsort nicht aufgeführt. Ein Johannes Peter -
sen als Pastor von Freiburg um 1615 wird genannt
bei Ph. Meyer, Pastoren I, 295. — Zu den kirch-
lichen Verhältnissen in Freiburg vgl. J. H.
Pratje, Herzogthümer Bremenund Verden ll, 151 f.
(Visitationsprotokoll von 1581).

9 Daniel Laurentius aus Hamburg, dort auch ordi-
niert, 1567-1618 Pastor in Hamelwörden; vgl. J. H.
Pratje, Herzogthümer Bremen und Verden II, 150
(Visitationsprotokoll von 1581); E. G. Wolters,
Kirchenvisitation, 113 (Visitationsprotokoll von
1588); Sparnecht, 11; Ph. Meyer, Pastoren I,
403. — Die Visitation in Hamelwörden fand am

22. Mai 1588 statt; vgl. Wolters, aaO. 113.

10 Ludolph Olbers aus Celle, geboren 1522, ordiniert
in Celle, 1552 Prediger zu Wahrendorf bei Grifhorn,
1559-1603 1. Pastor in Drochtersen, † 1603; vgl.
J. H. Pratje, Herzogthümer Bremen und Verden
II, 150 (Visitationsprotokoll von 1581); E. G. Wol-
ters, Kirchenvisitation, 115 (Visitationsprotokoll
von 1588); Sparnecht, 9; Ph. Meyer, Pastoren
I, 211. - Die Visitation in Drochtersen fand am

23. Mai 1588 statt; vgl. Wolters, aaO. 115.

11 Martin Warnecke, geboren 1519 in Landesberg

Am 22.Aprilis ist d[er bo]te 12 Berdt Meier widder-
gekommen und referiret, das er an allen hirin spe-
cificirten kirchen seinen bevehlig außgerichtet,
ausserhalb dessen, wie er zu Butzflete angelanget
und dem pastori 13 diß behandigt, habe er nach ver-
lesung dieses zerreisschen und verbrennen wollen,
wo er nicht von ern Vincentio, dem gewesenem pa-
storn zu Herssevelde 14, daran were gehindert wor-
den, unangesehen, das er hirbei den boten zu schla-
gende gedreuet mit diesen worten: die kirche ge-
horete nicht dem herrn tumbprobste, sondern
dem kirchspiele zu 15.

Haec retulit in praesentia
Reneri Knoeps.

B. Gogreve.

(Altmark), früher Hofprediger in Pilmworden, 1552
bis 1601 1.Pastor in Assel, † 1601; vgl. J.H.Pratje,
Herzogthümer Bremen und Verden II, 147 (Visita-
tionsprotokoll von 1581); E. G.Wolters, Kirchen-
visitation, 117 (Visitationsprotokoll von 1588);
Sparnecht, 7; Ph. Meyer, Pastoren I, 35. - Die
Visitation fand am 23. Mai 1588 statt; vgl. Wol-
ters, aaO. 117. 12 Druckvorlage schadhaft.

13 Pastor zu Bützfleth war 1583-1591 Heinrich Mitzen-
dorf (Missendorf), geboren in Krempe, von der Ge-
meinde ohne Recht abgesetzt, 1603 Pastor in Horst
(Stormarn), † 1624; vgl. Ph. Meyer, Pastoren I,148.

14 Über Pastor Vincentius ließ sich nichts ermitteln.

15 Das ius praesentationis zu Bützfleth hatte früher
der Propst des St. Georgsklosters in Stade; dem
Dompropst kamen Institution und Kollation zu.
Aber schon ein altes Register (W. v. Hodenberg,
Geschichtsquellen I, 75) bemerkt zu Bützfleth: Paro-
chiani vero iam non agnoscunt collatorem neque
patronum. - Dementsprechend hatten die Kirch-
geschworenen schon bei der Visitation von 1581 ge-
äußert, sie wüßten von keinem Lehnsherrn; die Kir-
che sei vom Kirchspiel gestiftet. Der damalige Pastor
Ernst Heise hatte geäußert, er sei von seinen Juraten
und Kirchspielsleuten berufen und angenommen, ein
Dokument über die Kollation habe er weder nach-
gesucht noch empfangen. Vgl. J. H. Pratje, Her-
zogthümer Bremen und Verden II, 149. — Bei der
Visitation von 1588 wurden die Juraten von Bütz-
fleth mit ihrem Pastor am 23. Mai nach Assel zur
Rechnung beschieden. Sie erschienen auch, wandten
aber wieder ein, daß sie dem Dompropst an ihrem
Ort keine Gerechtigkeit zugestehen könnten; seit
hundert Jahren und noch länger hätten sie die Rech-
nung nur dem Kirchspiel vorgelegt. Dagegen ließ der
Dompropst berichten, er habe in alten und neuen
Registern den Nachweis gefunden, daß sie auch
früher, und sogar noch 1572 (!) und 1581 ein Register
ihres Kircheneinkommens tibergeben hätten. Die
Bützflether wollten sich aber nicht belehren lassen.

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