Grafschaft Ostfriesland
15.
Alle kopen, verkoepen unde tuisscherie 38 sy einem
jederen up dat hogeste verbaden.
22.
Nemand sal angenaemen worden ahne examina-
tion und undersoekinge des h. rectoers.
16.
Lögen unde bedriegerie soll ernstlick gestraffet
worden.
17.
Nemand sall sick understaen to spoelen dan allene
up de bestemmede oerlofdagen, doch nicht umme
geld noch umme geldes werde.
23.
Nemand sal sick wedder synen meister sturrich 42
und vrefelick upleggen 43 noch ock synen oldern un-
gehorsam syn.
24.
In der scholen kamende, sal ein jeder syn plaetze
innemen unde besitten in stillicheit.
18.
Nemand sal ander luide tuenen 39 bestigen 40 ofte
beklimmen noch enige schade andoen.
19.
Nemand sol ahne weten unde willen syner olderen
na verlövinge 41 ut der schoelen spoelen gaen.
20.
Ein jeder sal mit synen condiscipulis, waerdorch
he beter unde geleerder kan worden, geholden syn
to spoelen.
21.
So jemant van der oevericheit, prediger, oldesten,
scholarchen, scholmeisteren, eerliche borgeren und
matronen den schölern bejegent, dem sal ein jeder
behoerliche ehre bewysen.
38 = Tauscherei; vgl. Schiller und Lübben IV, 633.
39 = Zäune; vgl. Doornkaat Koolman III, 446;
Schiller und Lübben IV, 630.
40 = besteigen; vgl. Schiller und Lübben I, 290;
Lasch und Borchling 1,252.
41 = Beurlaubung, Entlassung; vgl. Lasch und
Borchling 1,871 (vorlöven).
42 = störrisch, widerspenstig; vgl. Doornkaat Kool-
man III, 355f.; Schiller und Lübben IV, 452.
43 = auflehnen; vgl. Schiller und Lübben V, 116f.
44 = ob; vgl. oben S. 73, Anm. 45.
45 Am 16. April 1596 erschienen die deutschen und
französischen Schulmeister und Schulmeisterinnen
vor dem Kirchenrat, um sich nach Bekenntnis,
christlichem Wandel und Lehrbefähigung überprüfen
zu lassen, sich auf die Schulordnung zu verpfiichten
und in ihrem Dienst aufs neue bestätigt zu werden.
Auch „M. Jaecques, fransoische schoelmeister opt
Falderen in de Golden Penne“ (vermutlich identisch
mit dem oben S. 515, Anm. 6 genannten Mr. Jakob)
kam, erklärte sich „sacrosancte voer Godt“ mit der
Lehre der Emder Kirche einig, versprach, zur Kom-
munion zu kommen, an der teilzunehmen er eine
Ordnung vor den duitschen schulen.
Nadem der jungen jöget vele unde vor dese tyt
nicht wal van einer sekeren tal der duytschen scho-
len kan gestatueret und gesloten werden, is vor goet
angesehen, dat men einen jederen, he sy man oder
frouwe, so schole to holden duchtich, folgender ge-
stalt up ein versoeck will fry laten.
Erstlick sollen alle dejenige, so nu schole holden
oder folgents holden willen, ehre namen den predi-
canten und scholarchen overgeven.
2. De sollen vor allen dingen erkündigen, efte 44
se mit der lehre deser kercken enich und lidtmaten
derselven syn.
3. De se dan also befonden, sollen folgents under-
socht werden, efte se to solcken denst düchtich oder
nicht 45.
Zeitlang verhindert gewesen sei, unterwarf sich der
Ordnung und gelobte mit Handschlag an Eidesstatt,
sich danach zu richten, worauf ihm gestattet wurde,
seinen Dienst weiterhin zu versehen. Den Schulmei-
ster „Bernardus Bonnensis by der Oesterpoerte“, der
sich im Gottesdienstbesuch nicht fleißig genug er-
wiesen und in vier Jahren nur einmal kommuniziert
hatte, auch nicht gut im Schreiben befunden wurde,
ließ man nur „condicionaliter“ zu, „nemptlich dat
he sick im iver tom gadesdenst soll beteren, und dat
men in der visitation syn leren und hand soll pro-
beren, und folgents na gelegentheit mit ehm hande-
len. Darop he dan oeck nach der ordenung deßen
soxmner over is continuert worden.“ Weiter werden
namentlich aufgeführt: Bartholomaeus Munsterus,
Jo. Lyndenius, Jo. Gerardi opt Appelmarckt (Nach-
folger des in der Schulordnung von 1582 genannten
Wolter; vgl. oben S. 514 f. mit Anm. 4), Lambertus
Mensonis, Claes Lenarts, Beno Wcken (Ucken),Wil-
helmus Rumpes, Wybke Abels, sodann die Frauen:
Geeßke Schulten, Tryne Johans, Grete Willems,
Renßke Backers, Trynken Dircks, Anna Hansen und
Grete Hindricks, Neeltien Ottens und Mechtelt
524
15.
Alle kopen, verkoepen unde tuisscherie 38 sy einem
jederen up dat hogeste verbaden.
22.
Nemand sal angenaemen worden ahne examina-
tion und undersoekinge des h. rectoers.
16.
Lögen unde bedriegerie soll ernstlick gestraffet
worden.
17.
Nemand sall sick understaen to spoelen dan allene
up de bestemmede oerlofdagen, doch nicht umme
geld noch umme geldes werde.
23.
Nemand sal sick wedder synen meister sturrich 42
und vrefelick upleggen 43 noch ock synen oldern un-
gehorsam syn.
24.
In der scholen kamende, sal ein jeder syn plaetze
innemen unde besitten in stillicheit.
18.
Nemand sal ander luide tuenen 39 bestigen 40 ofte
beklimmen noch enige schade andoen.
19.
Nemand sol ahne weten unde willen syner olderen
na verlövinge 41 ut der schoelen spoelen gaen.
20.
Ein jeder sal mit synen condiscipulis, waerdorch
he beter unde geleerder kan worden, geholden syn
to spoelen.
21.
So jemant van der oevericheit, prediger, oldesten,
scholarchen, scholmeisteren, eerliche borgeren und
matronen den schölern bejegent, dem sal ein jeder
behoerliche ehre bewysen.
38 = Tauscherei; vgl. Schiller und Lübben IV, 633.
39 = Zäune; vgl. Doornkaat Koolman III, 446;
Schiller und Lübben IV, 630.
40 = besteigen; vgl. Schiller und Lübben I, 290;
Lasch und Borchling 1,252.
41 = Beurlaubung, Entlassung; vgl. Lasch und
Borchling 1,871 (vorlöven).
42 = störrisch, widerspenstig; vgl. Doornkaat Kool-
man III, 355f.; Schiller und Lübben IV, 452.
43 = auflehnen; vgl. Schiller und Lübben V, 116f.
44 = ob; vgl. oben S. 73, Anm. 45.
45 Am 16. April 1596 erschienen die deutschen und
französischen Schulmeister und Schulmeisterinnen
vor dem Kirchenrat, um sich nach Bekenntnis,
christlichem Wandel und Lehrbefähigung überprüfen
zu lassen, sich auf die Schulordnung zu verpfiichten
und in ihrem Dienst aufs neue bestätigt zu werden.
Auch „M. Jaecques, fransoische schoelmeister opt
Falderen in de Golden Penne“ (vermutlich identisch
mit dem oben S. 515, Anm. 6 genannten Mr. Jakob)
kam, erklärte sich „sacrosancte voer Godt“ mit der
Lehre der Emder Kirche einig, versprach, zur Kom-
munion zu kommen, an der teilzunehmen er eine
Ordnung vor den duitschen schulen.
Nadem der jungen jöget vele unde vor dese tyt
nicht wal van einer sekeren tal der duytschen scho-
len kan gestatueret und gesloten werden, is vor goet
angesehen, dat men einen jederen, he sy man oder
frouwe, so schole to holden duchtich, folgender ge-
stalt up ein versoeck will fry laten.
Erstlick sollen alle dejenige, so nu schole holden
oder folgents holden willen, ehre namen den predi-
canten und scholarchen overgeven.
2. De sollen vor allen dingen erkündigen, efte 44
se mit der lehre deser kercken enich und lidtmaten
derselven syn.
3. De se dan also befonden, sollen folgents under-
socht werden, efte se to solcken denst düchtich oder
nicht 45.
Zeitlang verhindert gewesen sei, unterwarf sich der
Ordnung und gelobte mit Handschlag an Eidesstatt,
sich danach zu richten, worauf ihm gestattet wurde,
seinen Dienst weiterhin zu versehen. Den Schulmei-
ster „Bernardus Bonnensis by der Oesterpoerte“, der
sich im Gottesdienstbesuch nicht fleißig genug er-
wiesen und in vier Jahren nur einmal kommuniziert
hatte, auch nicht gut im Schreiben befunden wurde,
ließ man nur „condicionaliter“ zu, „nemptlich dat
he sick im iver tom gadesdenst soll beteren, und dat
men in der visitation syn leren und hand soll pro-
beren, und folgents na gelegentheit mit ehm hande-
len. Darop he dan oeck nach der ordenung deßen
soxmner over is continuert worden.“ Weiter werden
namentlich aufgeführt: Bartholomaeus Munsterus,
Jo. Lyndenius, Jo. Gerardi opt Appelmarckt (Nach-
folger des in der Schulordnung von 1582 genannten
Wolter; vgl. oben S. 514 f. mit Anm. 4), Lambertus
Mensonis, Claes Lenarts, Beno Wcken (Ucken),Wil-
helmus Rumpes, Wybke Abels, sodann die Frauen:
Geeßke Schulten, Tryne Johans, Grete Willems,
Renßke Backers, Trynken Dircks, Anna Hansen und
Grete Hindricks, Neeltien Ottens und Mechtelt
524