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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Sprengler-Ruppenthal, Anneliese [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 1. Teil): Stift Hildesheim, Stadt Hildesheim, Grafschaft Oldenburg und Herrschaft Jever — Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.32954#0106
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Kirchenordnung 1544

christlike sake mit högestem flite gefördert, gelerde,
frome lüde up de predigestöle vorschaffet unde yn
deme syn bisschöplike ampt der ein sülvest edder
tom geringesten dorch tüchtige, frome lüde besettet
hebben, welckör överst nicht geschen. Sunder ys an
öhme unde synem papischen anhange war worden,
dat de prophete Isaia am 56. [10-11] gesecht unde
över alle falsche vormende geistlike geklaget hefft,
seggende: Alle öhre wechter synt blind, se wetten
alle nichtes; stumme hunde synt sie, de nicht straf-
fen können, synt vuel, liggen unde slapen gerne, ydt
synt överst starke hunde van live, de nümmermer
sat werden können. Sü, de herden wetten nenen vor-
stand, eyn yder süt up synen wech, ein yder gyret
vor sick yn synem stande etc.

19 Valentin von Teteleben ließ am 1. August 1538
einen Erlaß ausgehen betr. die kirchlichen Grund-
sätze: ,,Wir Valentin, von Gots gnaden bischoff zu
Hildenßeim, entbiten allen und jeden unsern und
unsers stifts Hildenßeim, geistlichen und weltlichen
undertanen, wes wirden, stants oder wesens die
synd, unsern gruiß, gnad und alles gut und tun euch
zu wissen, das in denn abscheiden jungst zu Augs-
purg [1530] und Regenspurg [1532] gehaltener
reichstege etlich artickel, unsern heiligen christ-
lichen glauben und religion belangen, vorfast, so
durch römische kayserliche majest., unser aller-
gnedichsten herrn, auch churfürsten, fursten und
gemeine stende des hailigen reichs eintrechtlich an-
genomen, bewilliget und beslossen, denselbigen also
biß auf ein gemein und generalconcilium und uf
desselbigen concilii entscheid unverbruchlich zu ge-
leben, welcher römische kays. majest., auch chur-
fursten und fursten und gemeyner stende des heili-
gen reichs ordenung, satzung, wil und meynung,
nochdem disser unser stift Hildenßeim vill jar on
regerenden herrn und bischoffe gestanden, nicht
angezeigt, publicirt und vorkundiget sein mögen,
welches wir in itzigem anfange unser regirungen be-
dacht und haben auß beweglichen ursachen und
gnedigem, treuwen, vätterlichem gemüt, so wir als
euwer rechter herr und hirt zu euch tragen, auch
auß unserm bischofflichen ampt nit underlassen
wollen, dieselbige artickel euch zu gnaden, guttem
und wolfart, darmit auch unser christlich gemut
gegen Gott, gehorsam römischer kayserlicher majest.,
vatterliche sorg jegen euch offentlich gespurt wurde,
durch disse unsere schrift fürtragen, anzeigen, pu-
blicyrn und vorkundigen wollen, darmit ihr wissen
muget, was ihr euch in dissen geferlichen und lesten
zeyten in unsers heiligen christlichem glauben und
religion und höchsten sachen, daran euwer seien heil
und selichkait stedt halten sollet, und sein artickel

Ja, he hefft solck syn ampt nicht allene vor syne
person ganz underwegen gelaten unde dorch andere
nichtes utrichten willen, sunder hedde ock gerne de-
jennen, de darto beropen syn, dat se ytzund don
unde nu twe jar gedan hebben, ut der stadt unde
tom lande henut, yfft he vellichte synen baalitischen
goddesdenst mit solcker wise erholden unde den
leven Christum mit der lere des evangelii wedder-
umme to den kercken henutbringen könde. Bringet
ein mandat över dat ander up, schrifft heftige breve,
drauet mit tokomenden straffen, maket den düvel
mechtich swart unde wolde dem dorch Goddes wort
gestörteden Baal gerne helpen19. Gedenket överst
nicht, dat Godt ym hemmel syt unde, alse de ander
psalm [Ps 2, 4] secht, syner mit solcken narrischen

in bemelten reichstagen beslossen wie folgen. [Die
Überschriften der nun folgenden Artikel, die im
wesentlichen dem Augsburger Reichsabschied von
1530 entnommen sind, lauten:] Von dem hoich-
wirdigen sacrament des altars [vgl. Koch-Senk-
kenberg, Neue und vollständigere Sammlung der
Reichs-Abschiede. 1747, 2. Th., 312, § 38 des Augs-
burger Reichsabschieds 1530]. Von dem ampt der
hailigen meß, der ander artickel [vgl. aaO. § 39]. Von
dem widder- und kindertauf, der drit artickel [vgl.
aaO. § 40]. Von der heiligen firmung und oelung, der
viert artickel [vgl. aaO. § 41]. Von glauben und guten
werken, der funft artickel [vgl. aaO. § 45]. Von bild-
nussen, der sechst artickel [vgl. aaO. § 42]. Von altem
gebrauch und ceremonien der kirchen bey der
administration und handreichung der sacrament,
der sibent artickel [vgl . aaO. § 46]. Vom fryhen willen
der acht artickel [vgl. aaO. § 43]. Von der oberkeit,
der neunt artickel [vgl. aaO. § 44]. Von stiften und
pfrunden, der zehent artickel [vgl. aaO. § 47]. Von
verledigten pfrunden, der elft artickel [vgl. aaO.
312f., § 48]. Von leben und wandel geistlicher per-
sonen, der zwölft artickel [vgl. aaO. 313, § 52]. Von
pfarhern und predigern, der dreyzehnt artickel [vgl.
aaO. § 54f.]. Was die prediger in ihren predigen in-
sonder verhuten, und warzu sie das volk under-
richten sollen, der 14. artickel [vgl. aaO. 313f., § 56].
Von stiften, pharhen und klöstern, der 15. artickel
[vgl. aaO. § 47, 59]. Römische kayserliche majestat
und des heyligen reichs gmein gleid, schirm und
schutz allen den, so dem alten waren christlichen
glauben anhengich, zugesagt, der 16. artickel [vgl.
aaO. 314f., § 60]. Von der truckerey, der 17. artickei
[vgl. aaO. 314, § 58]. Von straff der ubertretter obge-
melter artickel, der lest artickel [vgl. aaO. § 57]. —
Soliche obgeschribene kayserliche majestat, chur-
fürsten, fursten und gemeiner stende des hailigen
reichs satzung, ordnung, gebot und willen, unsern

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