Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sprengler-Ruppenthal, Anneliese [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 1. Teil): Stift Hildesheim, Stadt Hildesheim, Grafschaft Oldenburg und Herrschaft Jever — Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1980

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32954#0151
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Stadt Hildesheim

angeföret syn, so möten de rectores flit vörwenden,
dat se jo lenger, jo wider yn öhren studiis geföret
unde gebracht unde öhn etlike autores mer denn
vorhen vorgelesen werden.
De prima classe.
De erste hupe, darinne de alphabetarii unde
Donatisten ock den Catonem exponeren leren,
hören, blifft, alse darboven angetogen ys, allene,
dat by solcken kindern, dat se fortkomen, flit
geschee.
De altera classe.
Düsse hupe schal yn der grammatica unde orto-
gravia, dat se wol schriven leren, wol geövet werden.
Namiddage schal me öhn Fabulas Aesopi unde
darna Paedologiam Mosellani lesen. Wenn se dar-
inne genoch geövet, lese me öhne darna Colloquia
Erasmi.
Vor allen dingen möten vormiddage de knaben
angeholden werden, nomina unde verba ut dem
Aesopo to declineren unde to conjugeren, desgeliken
constructionem unde syntaxin to driven, dewile am
sülven vele gelegen ys.
De ordeninge der stunde hefft me den rectoribus
unde paedagogis neven dem superintendenten
heimgegeven na gelegenheit.
De tertia classe.
Düsse hupe schal namiddage ym Terentio wol
geövet werden unde darna yn den besten Fabulis
Plauti. Up de aventstunde schal de rector einen
guden autorem synes gefallens erwelen unde lesen
laten.
Vormiddage schöllen se gemelden Terentium unde
Plautum sülvest to exponeren unde jümmer latin
to redende angeholden werden.
Vgl. oben Anm. 42.
56 In diesem Kapitel fast wörtliche Ubereinstimmung

De quarta classe.
Düssem hupen schal me exponeren namiddage
Metamorphosin Ovidii, up den avent Ofßcia Cice-
ronis edder Famüiares Epistolas eiusdem.
Vormiddage schöllen se repetitionem in Vergüio
hebben unde constructiones, declinationes, figuras
orationis antotögen wetten edder leren. Ock ratio-
nem condendorum versuum hören, dat se solcke
fyne künste ock leren mögen.
Wat me süs wider unde mer yn düssen locis unde
classibus lesen unde don schal, ys darboven genoch-
sam angetekent.
De quinta classe.
Düsse hupe schal in Dialecticis unde Rhetoricis
Phiiippi, rudimentis mathematices, item rudimentis
graecarum unde hebraicarum literarum55 geövet
unde institueret werden, wo solckes geschickede
rectores unde paedagogi wol to ordenen wetten.
Sünderlike övinge yn der schole56.
Ydt synt underwilen lectiones, de dre classes wol
togelick hören können. Yn desulven werden sick de
rectores, dat de classes darna geordent werden, wol
recht schicken.
Van der sankstunde hebbe wy unse meninge vor-
hen angetekent.
De Donatisten schal me alle dage vormiddage,
den Middeweken unde Sonnavent utgenomen, ynt
gemene yn der grammatica, etimologia, syntaxi
unde prosodia seer flitich öven unde vortdriven.
Knaben, de to schriven denen, schöllen alle weken
carmina unde epistelen schriven, alse darboven an-
getekent ys, unde jümmerdar latin reden.
Vam morgen- unde vespergesange hefft me dar-
boven ock unse meninge gehöret57.
Wo wy ock yn der schole den Middeweken to der
repetition, carmina unde epistelen unde namiddage
mit dem entsprechenden in Wolfenbüttel 1543
(Sehling VI, 1, 75).
57 Vgl. oben S. 848 ff.

876
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften