19. Einigung zwischen dem Rat und den Prädikanten wegen der Versorgung der Witwen und Kinder
19. Einigung zwischen dem Rat und den Prädikanten
wegen der Versorgung der Witwen und Kindera
26. März 1550
Der stadt Goslar und derselben hern predicantenn
Anno 1550, denn 26. Martii, hat sich eyn erbar radt
der stadt Goslar myt yren predicantenn, bals nemb-
lich: hern Johan Schulthen1, Micheln Volume-
tius2, Friedrichen Stichell3, Magistro Mauritio
Muntzer4, Georgen Sonneborn5, Henningo Ostero-
de6, Andreas Wildtman7, Georgio Maynen8 und
Henningo Grovenb9, vereyniget und vertragenn
nemblich und also:
Als sich nach dem willenn des almechtigenn bege-
benn, das yhmantz aus vorberurttenn hernn predi-
cantenn todtshalbenn verfallenn wurde, als dan sol
gleich woll seyner nachgelassenenn widtfrauwenn
und kynderenn des verstorbenn hern predicanten
die verordente besoldung in dem quartal, darynnen
derselbige verstorbenn, und eyn halb jar darnach
folgenn, auch berurte zeit uber in der behausung
oder wonung gelassenn werdenn. Hiernkegenn sol-
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Goslar B 4554
(4934).
b-b Erg. am Rand.
c-c Erg. am Rand.
1 Johann Schulten (Schulze) war von 1528 bis 1563 Pfar-
rer an der Jakobikirche. Vgl. Gidion, Geschichte St.
Jakobi, S. 97; Pastoren der Landeskirchen 1, S. 338.
2 Michael Volumetius war zunächst Präzeptor der vom
Superintendenten Johannes Amandus gegründeten Rats-
schule in Goslar, bevor er 1544 die Pfarrstelle der Fran-
kenberger Kirche erhielt. Er war mit Anton Corvinus
befreundet, mit dem er 1529 zu Luther nach Wittenberg
reiste. † 1568. Vgl. Pastoren der Landeskirchen 1, S. 336;
Gidion, Geschichte des Ratsgymnasiums, S. 22f.
3 Friedrich Stichel, † 1553, Pfarrer an der Kirche St. Ste-
phani. Vgl. Pastoren der Landeskirchen 1, S. 342; Has-
selbring, Stephanikirche, S. 102.
4 Mauritius Müntzer (Monetarius), † 1552, Kaplan der
Marktkirche und Pfarrer an St. Thomas, Inhaber eines
Kanonikats am Stift St. Simon und Judas in Goslar. Vgl.
Pastoren der Landeskirchen 1, S. 340.
5 Georg (Johann) Sonnenborn, * aus Goslar, † 1571, ist in
Pastoren der Landeskirchen 1, S. 341 erst für die Zeit
nach 1553 als Kaplan der Marktkirche und Prediger am
lenn und wollen die hern predicanttenn sambt und
besundern die verschaffung widderumb thun10 las-
senn, das des verstorbenen stadt11 myt predigen,
singen und anders, in aller massenn, wie der ver-
sturben gethann, aufs vleissigste und treuligste ver-
hegen12 und verwalltenn lassenn, alles getreulich
und ungeferlich etc.
cDes zu mehrer wisseheit13 und steter, vehster hal-
tung haben wyr, der radt, vakenhant14 unser stadt
seiner wolwissen, unten aufs spatium dieses brieves
heissen trucken. Actum anno etc., die quibus supra.c
Radespersonen: Johannes Reckenn und Cosmas
Grevemeyer.
Johannes Westfal15 subscripsit
Spital zum Hl. Kreuz überliefert. Davor bekleidete er
das Pfarramt in Wiedelah (Hildesheim), s. ebd. 2, S. 504.
6 Henning Osterodt (Osterodanus), † 1575, zunächst Ka-
plan an der Marktkirche, nach 1553 dann an St. Ste-
phani. Vgl. Pastoren der Landeskirchen 1, S. 342; Has-
selbring, Stephanikirche, S. 102.
7 Ein Andreas Wild(t)mann ist in den Pfarrerbüchern
nicht verzeichnet.
8 Georg Meino, † 1577, Pfarrer an St. Jakobi. Vgl. Pasto-
ren der Landeskirchen 1, S. 338; Gidion, Geschichte St.
Jakobi, S. 97.
9 Henning Groven (Grofen) ist in Pastoren der Landeskir-
chen 1, S. 337 als Pfarrer der Frankenberger Kirche
(Nachmittagsprediger) verzeichnet (dort jedoch erst ab
1560).
10 Vorsorge treffen, s. Grimm, DWb 25, Sp. 1054f.
11 Stelle.
12 Versehen, s. Grimm, DWb 25, Sp. 546.
13 Gewißheit.
14 Mehrfach genannt.
15 In Cordes, Schriftwesen, S. 20 und 117 ist Johann
Westfal (* in Goslar) von 1546 bis 1572 als Sekretär der
Stadt verzeichnet. 1573 ist er dann Mitglied des Rates;
als solcher findet er noch 1580 Erwähnung.
301
19. Einigung zwischen dem Rat und den Prädikanten
wegen der Versorgung der Witwen und Kindera
26. März 1550
Der stadt Goslar und derselben hern predicantenn
Anno 1550, denn 26. Martii, hat sich eyn erbar radt
der stadt Goslar myt yren predicantenn, bals nemb-
lich: hern Johan Schulthen1, Micheln Volume-
tius2, Friedrichen Stichell3, Magistro Mauritio
Muntzer4, Georgen Sonneborn5, Henningo Ostero-
de6, Andreas Wildtman7, Georgio Maynen8 und
Henningo Grovenb9, vereyniget und vertragenn
nemblich und also:
Als sich nach dem willenn des almechtigenn bege-
benn, das yhmantz aus vorberurttenn hernn predi-
cantenn todtshalbenn verfallenn wurde, als dan sol
gleich woll seyner nachgelassenenn widtfrauwenn
und kynderenn des verstorbenn hern predicanten
die verordente besoldung in dem quartal, darynnen
derselbige verstorbenn, und eyn halb jar darnach
folgenn, auch berurte zeit uber in der behausung
oder wonung gelassenn werdenn. Hiernkegenn sol-
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Goslar B 4554
(4934).
b-b Erg. am Rand.
c-c Erg. am Rand.
1 Johann Schulten (Schulze) war von 1528 bis 1563 Pfar-
rer an der Jakobikirche. Vgl. Gidion, Geschichte St.
Jakobi, S. 97; Pastoren der Landeskirchen 1, S. 338.
2 Michael Volumetius war zunächst Präzeptor der vom
Superintendenten Johannes Amandus gegründeten Rats-
schule in Goslar, bevor er 1544 die Pfarrstelle der Fran-
kenberger Kirche erhielt. Er war mit Anton Corvinus
befreundet, mit dem er 1529 zu Luther nach Wittenberg
reiste. † 1568. Vgl. Pastoren der Landeskirchen 1, S. 336;
Gidion, Geschichte des Ratsgymnasiums, S. 22f.
3 Friedrich Stichel, † 1553, Pfarrer an der Kirche St. Ste-
phani. Vgl. Pastoren der Landeskirchen 1, S. 342; Has-
selbring, Stephanikirche, S. 102.
4 Mauritius Müntzer (Monetarius), † 1552, Kaplan der
Marktkirche und Pfarrer an St. Thomas, Inhaber eines
Kanonikats am Stift St. Simon und Judas in Goslar. Vgl.
Pastoren der Landeskirchen 1, S. 340.
5 Georg (Johann) Sonnenborn, * aus Goslar, † 1571, ist in
Pastoren der Landeskirchen 1, S. 341 erst für die Zeit
nach 1553 als Kaplan der Marktkirche und Prediger am
lenn und wollen die hern predicanttenn sambt und
besundern die verschaffung widderumb thun10 las-
senn, das des verstorbenen stadt11 myt predigen,
singen und anders, in aller massenn, wie der ver-
sturben gethann, aufs vleissigste und treuligste ver-
hegen12 und verwalltenn lassenn, alles getreulich
und ungeferlich etc.
cDes zu mehrer wisseheit13 und steter, vehster hal-
tung haben wyr, der radt, vakenhant14 unser stadt
seiner wolwissen, unten aufs spatium dieses brieves
heissen trucken. Actum anno etc., die quibus supra.c
Radespersonen: Johannes Reckenn und Cosmas
Grevemeyer.
Johannes Westfal15 subscripsit
Spital zum Hl. Kreuz überliefert. Davor bekleidete er
das Pfarramt in Wiedelah (Hildesheim), s. ebd. 2, S. 504.
6 Henning Osterodt (Osterodanus), † 1575, zunächst Ka-
plan an der Marktkirche, nach 1553 dann an St. Ste-
phani. Vgl. Pastoren der Landeskirchen 1, S. 342; Has-
selbring, Stephanikirche, S. 102.
7 Ein Andreas Wild(t)mann ist in den Pfarrerbüchern
nicht verzeichnet.
8 Georg Meino, † 1577, Pfarrer an St. Jakobi. Vgl. Pasto-
ren der Landeskirchen 1, S. 338; Gidion, Geschichte St.
Jakobi, S. 97.
9 Henning Groven (Grofen) ist in Pastoren der Landeskir-
chen 1, S. 337 als Pfarrer der Frankenberger Kirche
(Nachmittagsprediger) verzeichnet (dort jedoch erst ab
1560).
10 Vorsorge treffen, s. Grimm, DWb 25, Sp. 1054f.
11 Stelle.
12 Versehen, s. Grimm, DWb 25, Sp. 546.
13 Gewißheit.
14 Mehrfach genannt.
15 In Cordes, Schriftwesen, S. 20 und 117 ist Johann
Westfal (* in Goslar) von 1546 bis 1572 als Sekretär der
Stadt verzeichnet. 1573 ist er dann Mitglied des Rates;
als solcher findet er noch 1580 Erwähnung.
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