25b. Stellungnahme des Rates zu den Gravamina des Ministeriums
Senatus:
1. Der dancksagung sey ohne noth.
2. Und hetten das scriptum viellmahll durchge-
lesen, auch auff teutsch transferiret38, das sie deßen
inhaltt woll und zwar nicht anders, dan auß itziger
resolution zuvernehmen, verstanden, auch secun-
dum literam nicht anders verstehen konnen.
3. Zu weitter verandtwortung zuverstatten weh-
re widder der wittheit schluß. Da sie aber uff die
puncten darauff erklerung begeret, sie sich resolvie-
ren wolten, kontec solchs nun in continenti gesche-|
hen und angehöret werden.
Ministerium bittet abermals abtritt:
D. Pezelius39 repetieret nochmals nomine totius mi-
nisterii vörige dancksagung, sagt noch, man hatte
ihr scriptum nicht recht verstanden, erpieten sich zu
ferner erklerung, und bittet noch, ihnen fernere ver-
andtwortung zugunnen und ihnen den schimpff
nicht zubeweisen, das sie uffs radthauß samptlich
erfurdert und doch nicht genugsamb gehöret etc.,
sonsten wolten sie vor Gott, und vor wehme sichs
geburet, protestiert haben.
D. Pierius40:
Er hette etwas anzuzeigen, welchs theils ihme
selbst, theils das samptliche ministerium anginge,
alse:
c Gestr.: nun.
d Gestr.: bitte.
38 Eine Ausfertigung des Schreibens der Mitglieder des
Ministeriums in lateinischer Sprache (Gravamina mi-
nisterii Bremensis proposita et exhibita visitatoribus, ut
ea ad senatum referant) findet sich in StaatsA Bremen
2-T.2.a.1.
Vor erst: Dieweill er auß des raths erklerung ver-
standen, das der rath allein die potestatem vocandi
et dimittendi ministros ecclesiae, etiam inscio | et
non approbante ministerio anhero vocieret, mit ver-
meldung, wan er solchs gewust, das er dan lieber
wolte, das er keinen fueß anhero in Bremen gesat-
zett hette, solte ihme auch noch anitzo leidt sein.
Nomine ministerii sagt er: Dieweill dem ministerio
zum hochsten beschwerlich, das man ihnen derge-
stalt etwas in den bardt werffen41 und hernacher sie
zu ferner verandtwortung nicht kommen laßen sol-
te, so bete er auch, das ihnen sich zu verandtworten
gegunnet werden mochte.
H. Johan Capito42:
Seine vocatio sey auch authoritate publica ge-
schehen, und sey er mit bewilligung des raths, des
carspels und ehrwurdigen ministerii angenommen.
Bittet gleicher gestalt, das des ministerii ferner ver-
andtwortung möchte gehöret werden. |
Senatus:
Man wolle es der wittheit referieren, und was sie
sich alßdan uff died beschehene bitt alß auch D. Pie-
rii frage erkleren wurde, das ministerium widerumb
wißen laßen.
Actum die et anno etc., quibus supra etc.
39 Zu ihm vgl. Nr. 20, Anm. 2.
40 Zu ihm vgl. Nr. 25a, Anm. 75.
41 Jemandem gelegentlich einen Vorwurf machen oder ihn
tadeln, s. Wander, Sprichwörter-Lexicon, Bart Nr. 68.
42 Zu ihm s. Nr. 21, Anm. 21.
607
Senatus:
1. Der dancksagung sey ohne noth.
2. Und hetten das scriptum viellmahll durchge-
lesen, auch auff teutsch transferiret38, das sie deßen
inhaltt woll und zwar nicht anders, dan auß itziger
resolution zuvernehmen, verstanden, auch secun-
dum literam nicht anders verstehen konnen.
3. Zu weitter verandtwortung zuverstatten weh-
re widder der wittheit schluß. Da sie aber uff die
puncten darauff erklerung begeret, sie sich resolvie-
ren wolten, kontec solchs nun in continenti gesche-|
hen und angehöret werden.
Ministerium bittet abermals abtritt:
D. Pezelius39 repetieret nochmals nomine totius mi-
nisterii vörige dancksagung, sagt noch, man hatte
ihr scriptum nicht recht verstanden, erpieten sich zu
ferner erklerung, und bittet noch, ihnen fernere ver-
andtwortung zugunnen und ihnen den schimpff
nicht zubeweisen, das sie uffs radthauß samptlich
erfurdert und doch nicht genugsamb gehöret etc.,
sonsten wolten sie vor Gott, und vor wehme sichs
geburet, protestiert haben.
D. Pierius40:
Er hette etwas anzuzeigen, welchs theils ihme
selbst, theils das samptliche ministerium anginge,
alse:
c Gestr.: nun.
d Gestr.: bitte.
38 Eine Ausfertigung des Schreibens der Mitglieder des
Ministeriums in lateinischer Sprache (Gravamina mi-
nisterii Bremensis proposita et exhibita visitatoribus, ut
ea ad senatum referant) findet sich in StaatsA Bremen
2-T.2.a.1.
Vor erst: Dieweill er auß des raths erklerung ver-
standen, das der rath allein die potestatem vocandi
et dimittendi ministros ecclesiae, etiam inscio | et
non approbante ministerio anhero vocieret, mit ver-
meldung, wan er solchs gewust, das er dan lieber
wolte, das er keinen fueß anhero in Bremen gesat-
zett hette, solte ihme auch noch anitzo leidt sein.
Nomine ministerii sagt er: Dieweill dem ministerio
zum hochsten beschwerlich, das man ihnen derge-
stalt etwas in den bardt werffen41 und hernacher sie
zu ferner verandtwortung nicht kommen laßen sol-
te, so bete er auch, das ihnen sich zu verandtworten
gegunnet werden mochte.
H. Johan Capito42:
Seine vocatio sey auch authoritate publica ge-
schehen, und sey er mit bewilligung des raths, des
carspels und ehrwurdigen ministerii angenommen.
Bittet gleicher gestalt, das des ministerii ferner ver-
andtwortung möchte gehöret werden. |
Senatus:
Man wolle es der wittheit referieren, und was sie
sich alßdan uff died beschehene bitt alß auch D. Pie-
rii frage erkleren wurde, das ministerium widerumb
wißen laßen.
Actum die et anno etc., quibus supra etc.
39 Zu ihm vgl. Nr. 20, Anm. 2.
40 Zu ihm vgl. Nr. 25a, Anm. 75.
41 Jemandem gelegentlich einen Vorwurf machen oder ihn
tadeln, s. Wander, Sprichwörter-Lexicon, Bart Nr. 68.
42 Zu ihm s. Nr. 21, Anm. 21.
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