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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (8. Band = Hessen, 1. Hälfte): Die gemeinsamen Ordnungen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1965

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https://doi.org/10.11588/diglit.30457#0022
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II. Das hessische Landgrafenhaus und seine Politik

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Jg. 1938/1939, 1939. - F. Uhlhorn, Die hessische Politik im nordwestdeutschen Raume und die Erwerbung der
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der Reformation, VHKH W 17, 1, 1933.

Der erste hessische Landgraf, Heinrich I. das Kind von Hessen1, ist als Sohn Heinrichs II.,
Herzogs von Lothringen und Brabant2, und Sophia von Thüringen3 ein Sproß der hohen Herrscher-
häuser von Brabant und Thüringen4. Die Selbständigkeit seiner Herrschaft in Hessen erwirkt Heinrich
durch Verzicht auf sein mütterliches Erbe Thüringen5 einerseits und auf seine Erbrechte an Brabant6
andererseits.
Mit Heinrich tritt das hessische Landgrafenhaus ein Erbe an, dessen Existenz im höchsten Maße
bedroht ist7. Härtester und erbittertster Gegner des neu zur Selbständigkeit aufgestiegenen Territoriums
ist der Lehnsherr der hessischen Landgrafen, das Erzstift Mainz, das auf der Grundlage seiner Besit-
zungen in Hessen, im Eichsfeld und in Thüringen eine großräumige geistlich-weltliche Machtstellung
aufbauen will8.

1 RegH Nr. 1. 499.
2 Knetsch, Taf. II Nr. XII, 24 und Taf. IV Nr. XIII, 1.
3 Vgl. S. 4.
4 Sein Wappen ist das seines mütterlichen Hauses, vgl. J. Chr. C. Hoffmeister.
5 Vgl. S. 4.
6 C. Knetsch, Taf. IV Nr. III, 1.
7 Zum folgenden vgl. vor allem Uhlhorn und L. Zimmermann, Territorialstaat 1.
8 P. Schulz 65.

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