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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (8. Band = Hessen, 1. Hälfte): Die gemeinsamen Ordnungen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1965

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https://doi.org/10.11588/diglit.30457#0090
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Kirchendienerordnung 1531

ten lassen will, ist er ein taufprediger oder selbst tau-
fer, dieweil dan derselb das predigampt und dinst
der kirchen mißbraucht hat, in dem daß er solichs
unberuffen angenomen und sich selbst understan-
den hat, soll er des furstentumbs und m.g.h. ge-
piets ewiglich bei peen des haubts nicht widerzu-
komen verwiesen werden, bissolang er sich bekert
und, wie obgemelt, in angesicht der kirchen bues
tuet. Alsdan soll man ihne, wie obgemelt, wider
uffnemen. Ist es aber ein getaufter, der nicht pre-
digt oder gepredigt hat, der auch nicht fur sich
selbst versamlung gemacht hat, dweil er sich dan
der christlichen gemeine enteußert, soll er auch
under der zeitlichen gemeine nicht geduldet, son-
der mit ihme geschafft werden, alle sein haus, hof,

acker und wiesen und ander liegend guter zu ver-
kaufen und sollen in dem fall nicht anders gehal-
ten werden dan wie die juden, die nicht erbguter
im furstentumb aber lande haben sollen.
Werden aber derselben weib und kinder wider-
umb in unser gemeine treten, so sollen sie auch
wiederumb darein genomen und ihnen alsdan
erbguter im lande zu haben vergonnet werden.
Wirdet aber einer oder meher des lands verwie-
sen, und kumpt dann wider, helt seine eid nicht,
den soll man vor weltlich oberkeit stellen und ge-
deien lassen, was recht ist.
[8] Item es soll ein visitacion, dweil der hoch von
noten ist, vor Michaelis17 geschehen.

17 29. September.

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