Kirchendienerordnung 1537
[8.] Ordenung wilcher masse hinfür die | Visitatores,
Pfarher, vnnd yre helffer | Diacon, vnd alle Kirchenndiener ver- | ordnet gehandt-
habt, vnd im fal, so yrer | einer ader mehr vntuglich, lessig | ader vngeschickt j be-
funden, jabgesatzt werden sollen
[Wappen Philipps1]
1537 2
[1] Irstlich3 setzen und ordnen wir in
Gottes namen sechs superintendenten.
Einen zu Marpurg, dieser zeit Magistrum Ada-
mum, einen zu Cassel, dieser zeit Joannem Fon-
tium4, einen zu Alßfeld, itzunt D. Tielemannum
Schnabel, einen zu Rotenberg, dieser zeit Magi-
strum Georgium Möller, einen zu Darmstat oder
in der graveschaft, itzunt Bernhardum Weigerß-
heim5, zu sant Gewer, dieser zeit M. Gerhardum
Eugenium6.
Dieselben sollen uffsehen haben uff alle pfar-
hern und kirchendiener, sie seien was stands sie
wollen, in aller herschaft des furstentumbs zu
Hessen, wie hernach gemeldt wird.
[2] Und nachverzeichnet soll iglichs
superintendenten bezirk sein7.
Ein superintendens zu Cassel soll haben in sei--
ner aufsehung und visitation die ampt Cassel,
Grebenstein, Immenhausen, Zapfenburg, Trindel-
burg, Feckernhagen, Giselwerden, Schönberg,
Geißmar, Liebenaue, Ziernberg, Schartenberg,
Wolfhagen, Hasungen, Gudenßperg, Velßperg,
Homberg, Burcken und was darin, darumb und
daran leigt, das under die herschaft zu Hessen ge-
hört. Der superintendens zu Rotenberg soll in sei-
1 Wappen wie in der vorigen Ordnung, vgl. S. 82.
2 Originaldruck: StA Marburg XI A 396.
Abdrucke: HLO I, 100-105; Richter I, 281-286.
Druckvorlage: Originaldruck.
Bibliographie: Ph.A.F.Walther Nr. 1429. 1. Suppl.
Nr. 920; Dommer 93; Quellen II, 345 a.
3 Die Ordnung übernimmt in ihren ersten Abschnitten
ausführlich Teile der Kirchendienerordnung 1531,
vgl. S. 71 ff.
ner uffsehung und visitation haben Rotenberg,
Herßfeldt, Vach, Sünnthra, Schmalkalden, Friede-
waldt, Bercka, Spangenberg, Liechtenau, Reichen-
bach, Cappel, Eschwege mit dem gericht Beilstein,
Melsungen, Allendorf, Ludwigstein, Witzenhausen,
Gleichen und was darin und daran leigt. Der
superintendens zu Marpurg soll in seiner uffsehung
und visitation haben Marpurg, Blankenstein, Dre-
dorf, Gießen, Königsberg, Staufenberg, Allendorf
uff der Lombe, Kirchein, Wetter, Schönstein,
Hessenstein, Rauschenberg, Franckenberg, Wol-
ckesdorf, Battenberg, Rosental, Biedencop und
was in der land art drumb und dran leigt und in
das fürstentumb zu Hessen gehört. Der super-
intendens zu Alßfeldt soll haben in seiner uffsehung
und visitation Alßfeldt, Homberg uff der Ome,
Grunberg, Ulrichstein, Schotten, Nidda, Storn-
felß, Ziegenhain, Burgkgemünden, Nauenkyrchen,
Schwartzenborn, Treisa und was drumb und dran
leigt und in das fürstentumb zu Hessen gehört.
Der superintendens in der Niderngraveschaft soll
haben in seiner uffsehung und visitation die ganze
Niderngraveschaft, Dietz, Eller, und was darzu
gehört, und Homberg fur der höhe und Crönberg.
Der superintendens in unser obern graveschaft
Catzenelnbogen soll dieselbige oberngraveschaft
und die herschaft zu Epstein in seiner uffsehung
und visitation haben.
4 Johannes Fontius, Magister, als Superintendent in
Kassel 1536-1538, Nachfolger des Johannes a Cam-
pis; vgl. Hütteroth, Die althessischen Pfarrer I,
88.
5 Zu Bernhard Weigersheim vgl. S. 71 Anm. 6.
6 Zu Gerhard Eugenius (Ungefug) vgl. S. 71 Anm. 7.
7 Die Festlegung der Ämter und der Superintenden-
turbezirke schon in der Kirchendienerordnung 1531,
zu Änderungen gegenüber dieser Ordnung vgl. S. 19.
92
[8.] Ordenung wilcher masse hinfür die | Visitatores,
Pfarher, vnnd yre helffer | Diacon, vnd alle Kirchenndiener ver- | ordnet gehandt-
habt, vnd im fal, so yrer | einer ader mehr vntuglich, lessig | ader vngeschickt j be-
funden, jabgesatzt werden sollen
[Wappen Philipps1]
1537 2
[1] Irstlich3 setzen und ordnen wir in
Gottes namen sechs superintendenten.
Einen zu Marpurg, dieser zeit Magistrum Ada-
mum, einen zu Cassel, dieser zeit Joannem Fon-
tium4, einen zu Alßfeld, itzunt D. Tielemannum
Schnabel, einen zu Rotenberg, dieser zeit Magi-
strum Georgium Möller, einen zu Darmstat oder
in der graveschaft, itzunt Bernhardum Weigerß-
heim5, zu sant Gewer, dieser zeit M. Gerhardum
Eugenium6.
Dieselben sollen uffsehen haben uff alle pfar-
hern und kirchendiener, sie seien was stands sie
wollen, in aller herschaft des furstentumbs zu
Hessen, wie hernach gemeldt wird.
[2] Und nachverzeichnet soll iglichs
superintendenten bezirk sein7.
Ein superintendens zu Cassel soll haben in sei--
ner aufsehung und visitation die ampt Cassel,
Grebenstein, Immenhausen, Zapfenburg, Trindel-
burg, Feckernhagen, Giselwerden, Schönberg,
Geißmar, Liebenaue, Ziernberg, Schartenberg,
Wolfhagen, Hasungen, Gudenßperg, Velßperg,
Homberg, Burcken und was darin, darumb und
daran leigt, das under die herschaft zu Hessen ge-
hört. Der superintendens zu Rotenberg soll in sei-
1 Wappen wie in der vorigen Ordnung, vgl. S. 82.
2 Originaldruck: StA Marburg XI A 396.
Abdrucke: HLO I, 100-105; Richter I, 281-286.
Druckvorlage: Originaldruck.
Bibliographie: Ph.A.F.Walther Nr. 1429. 1. Suppl.
Nr. 920; Dommer 93; Quellen II, 345 a.
3 Die Ordnung übernimmt in ihren ersten Abschnitten
ausführlich Teile der Kirchendienerordnung 1531,
vgl. S. 71 ff.
ner uffsehung und visitation haben Rotenberg,
Herßfeldt, Vach, Sünnthra, Schmalkalden, Friede-
waldt, Bercka, Spangenberg, Liechtenau, Reichen-
bach, Cappel, Eschwege mit dem gericht Beilstein,
Melsungen, Allendorf, Ludwigstein, Witzenhausen,
Gleichen und was darin und daran leigt. Der
superintendens zu Marpurg soll in seiner uffsehung
und visitation haben Marpurg, Blankenstein, Dre-
dorf, Gießen, Königsberg, Staufenberg, Allendorf
uff der Lombe, Kirchein, Wetter, Schönstein,
Hessenstein, Rauschenberg, Franckenberg, Wol-
ckesdorf, Battenberg, Rosental, Biedencop und
was in der land art drumb und dran leigt und in
das fürstentumb zu Hessen gehört. Der super-
intendens zu Alßfeldt soll haben in seiner uffsehung
und visitation Alßfeldt, Homberg uff der Ome,
Grunberg, Ulrichstein, Schotten, Nidda, Storn-
felß, Ziegenhain, Burgkgemünden, Nauenkyrchen,
Schwartzenborn, Treisa und was drumb und dran
leigt und in das fürstentumb zu Hessen gehört.
Der superintendens in der Niderngraveschaft soll
haben in seiner uffsehung und visitation die ganze
Niderngraveschaft, Dietz, Eller, und was darzu
gehört, und Homberg fur der höhe und Crönberg.
Der superintendens in unser obern graveschaft
Catzenelnbogen soll dieselbige oberngraveschaft
und die herschaft zu Epstein in seiner uffsehung
und visitation haben.
4 Johannes Fontius, Magister, als Superintendent in
Kassel 1536-1538, Nachfolger des Johannes a Cam-
pis; vgl. Hütteroth, Die althessischen Pfarrer I,
88.
5 Zu Bernhard Weigersheim vgl. S. 71 Anm. 6.
6 Zu Gerhard Eugenius (Ungefug) vgl. S. 71 Anm. 7.
7 Die Festlegung der Ämter und der Superintenden-
turbezirke schon in der Kirchendienerordnung 1531,
zu Änderungen gegenüber dieser Ordnung vgl. S. 19.
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