Agende 1574
Joan. 6. [40]: Das ist der wille des, der mich. ge-
sandt hat, daß, wer den sohne siehet und gleubet an
ihn, hab das ewige leben, und ich werde ihn am
jüngsten tage auferwecken.
Joan. 8. [51]: Warlich, warlich ich sage euch, so
jemand mein wort wird halten, der wird den tod
nicht sehen ewiglich.
Joann. 11. [25f.]: Ich bin die auferstehung und
das leben, wer an mich gleubt, der wird leben, ob er
gleich stürbe. Und wer da lebt und gleubt an mich,
der wird nimmermehr sterben.
1. Timoth. 1. [15]: Das ist je gewißlich war und
ein teuer werdes wort, daß Jesus Christus kommen
ist in die welt, die sünder selig zu machen.
Rom. 4 [25]: Jesus Christus ist dahin gegeben für
unsere sünde und auferstanden umb unserer gerech-
tigkeit willen.
Rom. 5. [8-10]: Darumb preiset Gott seine liebe
gegen uns, daß Christus für uns gestorben ist, da wir
noch sünder waren, so werden wir ja viel mehr durch
ihn behalten werden für dem zorn, nachdem wir
durch sein blut gerecht worden seind; denn so wir
Gott versünet seind durch den tod seines sohns, da
wir noch feinde waren, viel mehr werden wir selig
werden durch sein leben, so wir ihme versünet seind.
Rom. 14 [7f.]: Unser keiner lebt ihm selber und
keiner stirbt ihm selber. Leben wir, so leben wir dem
Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn, dar-
umb wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.
Philipp. 1. [21. 23]: Christus ist mein leben und
sterben ist mein gewinne. Ich hab lust, abzuscheiden
und bei Christo zu sein.
Gebet, einem kranken sterbenden men-
schen fürzusprechen35
O Herr Jesu Christe, alle, die in dich getauft
seind, die seind in deinen tod getauft. Ich bin in dich
getauft, darumb bin ich auch in deinen tod getauft,
will mit deiner liülf frölich und gern sterben, der
hoffnung, wie ich cleiner triibsal teilhaftig sei, ich
solt auch deiner herrligkeit teilhaftig werden. O
35 Johann Odenbach, Ein Trostbüchlein für die Ster-
henden, an die hochgeborne Fürstin Frau Elisabeth,
Pfalzgräfin bei Rhein, 1530 (vgl. L. Klein aaO.
S. 170). Benutzte Ausgabe 1532, Bl. B 4.
Herr Jesu Christe, du hast am kreuz gebeten: Vater,
verzeihe ihnen, also Herr, verzeihe ich allen, die wi-
der mich gehandelt haben, auf daß du mir alle meine
sünde verzeihest. O Herr Jesu Christe, du hast am
kreuz gerufen: Mein Gott, mein Gott, wie hastu mich
verlassen? Herr, verlaß mich nicht in meinen tods
nöten. O Plerre, du hast am kreuz gesprochen: Vater,
in deine hende befehle ich meinen Geist, also Herre,
jetzund befehle ich meine arme seele in deine hende.
Amen.
Ein ander gebet36
O Herre Jesu Christe, ich bitte dich durch deine
giite und barmherzigkeit, du wöliest meine seele
sterken auf den fernen weg, der mir fürstehet in ein
unbekant land. Ich gleub, daß du umb meinetwillen
gestorben, mir meine sünde aus deiner gnaden ver-
ziehen, und daß mir das ewig leben zugesagt ist.
Dieses meines glaubens (o Herr) soltu ein zeuge sein
und alle deine auserwehleten, dies soll auch mein
letzter wille sein, in solchem glauben, o Herr, auf
dein lauter barmherzigkeit zu sterben. Und ob ich
durch schmerzen, unvemunft oder andere anfech-
tung würde oder wolt abfallen, o Herr, so laß mich
im unglauben und gottslesterung nicht stecken,
sondern sterke und mehre meinen glauben, daß mir
sünd, teufel und helle nicht schaden. Du bist sterker
und gewaltiger dann die alle, darauf verlasse ich
mich, Herr, laß mich nicht zuschanden werden.
Ein ander gebet37
O mein Gott, mein Herr und mein vater, jetzun-
der beweise meiner armen seele, daß sie innen werde,
daß du seiest mein fels, burg, schild, turn, hort,
schutz, zuversicht, hülf, zufLucht, schirm und güte,
daß ich in diesen großen nöten für meinen feinden
durch dein göttlich gnade, hülf und beistand behal-
ten werde. Herr, auf dich trauwe ich, laß mich nim-
mer zuschanden werden. In deine hende befehl ich
meinen geist, Herr du treuwer Gott, erlöse mich.
Amen.
36 Odenbach aaO. Bl. B 4f.
37 Odenbach aaO. Bl. B 7f.
448
Joan. 6. [40]: Das ist der wille des, der mich. ge-
sandt hat, daß, wer den sohne siehet und gleubet an
ihn, hab das ewige leben, und ich werde ihn am
jüngsten tage auferwecken.
Joan. 8. [51]: Warlich, warlich ich sage euch, so
jemand mein wort wird halten, der wird den tod
nicht sehen ewiglich.
Joann. 11. [25f.]: Ich bin die auferstehung und
das leben, wer an mich gleubt, der wird leben, ob er
gleich stürbe. Und wer da lebt und gleubt an mich,
der wird nimmermehr sterben.
1. Timoth. 1. [15]: Das ist je gewißlich war und
ein teuer werdes wort, daß Jesus Christus kommen
ist in die welt, die sünder selig zu machen.
Rom. 4 [25]: Jesus Christus ist dahin gegeben für
unsere sünde und auferstanden umb unserer gerech-
tigkeit willen.
Rom. 5. [8-10]: Darumb preiset Gott seine liebe
gegen uns, daß Christus für uns gestorben ist, da wir
noch sünder waren, so werden wir ja viel mehr durch
ihn behalten werden für dem zorn, nachdem wir
durch sein blut gerecht worden seind; denn so wir
Gott versünet seind durch den tod seines sohns, da
wir noch feinde waren, viel mehr werden wir selig
werden durch sein leben, so wir ihme versünet seind.
Rom. 14 [7f.]: Unser keiner lebt ihm selber und
keiner stirbt ihm selber. Leben wir, so leben wir dem
Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn, dar-
umb wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.
Philipp. 1. [21. 23]: Christus ist mein leben und
sterben ist mein gewinne. Ich hab lust, abzuscheiden
und bei Christo zu sein.
Gebet, einem kranken sterbenden men-
schen fürzusprechen35
O Herr Jesu Christe, alle, die in dich getauft
seind, die seind in deinen tod getauft. Ich bin in dich
getauft, darumb bin ich auch in deinen tod getauft,
will mit deiner liülf frölich und gern sterben, der
hoffnung, wie ich cleiner triibsal teilhaftig sei, ich
solt auch deiner herrligkeit teilhaftig werden. O
35 Johann Odenbach, Ein Trostbüchlein für die Ster-
henden, an die hochgeborne Fürstin Frau Elisabeth,
Pfalzgräfin bei Rhein, 1530 (vgl. L. Klein aaO.
S. 170). Benutzte Ausgabe 1532, Bl. B 4.
Herr Jesu Christe, du hast am kreuz gebeten: Vater,
verzeihe ihnen, also Herr, verzeihe ich allen, die wi-
der mich gehandelt haben, auf daß du mir alle meine
sünde verzeihest. O Herr Jesu Christe, du hast am
kreuz gerufen: Mein Gott, mein Gott, wie hastu mich
verlassen? Herr, verlaß mich nicht in meinen tods
nöten. O Plerre, du hast am kreuz gesprochen: Vater,
in deine hende befehle ich meinen Geist, also Herre,
jetzund befehle ich meine arme seele in deine hende.
Amen.
Ein ander gebet36
O Herre Jesu Christe, ich bitte dich durch deine
giite und barmherzigkeit, du wöliest meine seele
sterken auf den fernen weg, der mir fürstehet in ein
unbekant land. Ich gleub, daß du umb meinetwillen
gestorben, mir meine sünde aus deiner gnaden ver-
ziehen, und daß mir das ewig leben zugesagt ist.
Dieses meines glaubens (o Herr) soltu ein zeuge sein
und alle deine auserwehleten, dies soll auch mein
letzter wille sein, in solchem glauben, o Herr, auf
dein lauter barmherzigkeit zu sterben. Und ob ich
durch schmerzen, unvemunft oder andere anfech-
tung würde oder wolt abfallen, o Herr, so laß mich
im unglauben und gottslesterung nicht stecken,
sondern sterke und mehre meinen glauben, daß mir
sünd, teufel und helle nicht schaden. Du bist sterker
und gewaltiger dann die alle, darauf verlasse ich
mich, Herr, laß mich nicht zuschanden werden.
Ein ander gebet37
O mein Gott, mein Herr und mein vater, jetzun-
der beweise meiner armen seele, daß sie innen werde,
daß du seiest mein fels, burg, schild, turn, hort,
schutz, zuversicht, hülf, zufLucht, schirm und güte,
daß ich in diesen großen nöten für meinen feinden
durch dein göttlich gnade, hülf und beistand behal-
ten werde. Herr, auf dich trauwe ich, laß mich nim-
mer zuschanden werden. In deine hende befehl ich
meinen geist, Herr du treuwer Gott, erlöse mich.
Amen.
36 Odenbach aaO. Bl. B 4f.
37 Odenbach aaO. Bl. B 7f.
448