Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (9. Band = Hessen, 2): Die geteilte Landgrafschaft Hessen 1582-1618 - Grafschaften Waldeck, Solms, Erbach und Stolberg-Königstein - Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30289#0067
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Einleitung

Die vorliegende Ordnung170 entstand aus Anlass des 1617 neu errichteten Gießener Definitoriums. Lud-
wig V. regelte darin die Besetzung der geistlichen Stellen: Während die Superintendenten vom Landgrafen
oder von seinen geheimen Räten ausgewählt werden sollten, wurden die Auswahl und Prüfung der Pfarr-
amtskandidaten dem Definitorium übertragen, das aus sieben Personen zusammengesetzt war. Daneben
schrieb die Ordnung den Ort der Sitzungen und die Vergütung der Definitoren vor.171
Die Definitoriumsordnung korrespondiert mit dem Kapitel „Bestall- und ersetzung der geistlichen ämb-
ter und diensten“ der Regierungsordnung (Nr. 14a) Landgraf Ludwigs. Diesen Zusammenhang hatte
bereits Wilhelm Diehl erkannt, der ein Exemplar der Definitoriumsordnung von 1617 innerhalb des Akts
der Regierungsordnung im Staatsarchiv Darmstadt fand, das heute nicht mehr dort liegt.172 Weitere Defi-
nitoriumsordnungen für Hessen-Darmstadt wurden 1628 und 1643 erlassen.173

Die Regenten der geteilten Landgrafschaft Hessen

Philipp I.
(1504-1567)

Hessen-Kassel:
Wilhelm IV.
(1532-1592)

Moritz
(1572-1632)

Wilhelm V.
(1602-1637)

Hessen-Marburg:
Ludwig IV.
(1537-1604)
Linie † 1604

Hessen-Rheinfels:
Philipp II.
(1541-1583)
Linie † 1583

Hessen-Darmstadt:
Georg I.
(1547-1596)

Ludwig V.
(1577-1626)

Georg II.
(1605-1661)

146. Zum Darmstädter Definitorium siehe auch Diehl,
Bedeutung.
170 Obwohl der Text am Schluss als „Darmbstadische syno-
dalordnung“ tituliert ist, wird er in der Literatur stets
als Definitoriumsordnung bezeichnet, vgl. Dienst, Gie-
ßen, S. 96f.
171 Diehl, Die alten hessischen Definitorialordnungen,

S. 55; ders., Bedeutung, S. 5f.; ders., Kirchenbehörden,
S. 137f.
172 Diehl, Die alten hessischen Definitorialordnungen,
S. 49.
173 Diehl, Bedeutung, S. 7-43; ders., Die alten hessischen
Definitorialordnungen, S. 45-85, 218-230; Köhler,
Definitorialordnung, S. 5-14.

47
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften