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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (9. Band = Hessen, 2): Die geteilte Landgrafschaft Hessen 1582-1618 - Grafschaften Waldeck, Solms, Erbach und Stolberg-Königstein - Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30289#0257
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15. Kirchenordnung 1556

eHierauff soll gesprochen werden nachvolgende ver-
manung zum Volck:
Auff diese wort wöllen wir dem Herrn Christo
auch diß Kindlein befelhen, das er es in seinen gna-
denbunt auffnehmen wölle und uns gnediglich er-
hören unnd aller diser dinge gewehren, darumb wir
yetzt seinen heyligen Namen angeruffen haben, das
es durch den waren Christlichen glauben unnd ver-
mittelst dem Hochwirdigsten Sacrament der heyli-
gen Tauffe inn die heylige Christenheyt trette unnd
bestendiglich biß an das ende darin volnharre53, das
es am tage der zukunfft unsers Herrn Jesu Christi,
mit dem hochzeitkleydt angezogen, unter den auß-
erweleten kindern Gottes erfunden werdece.
fSprechtg eyn Vatterunser54:
Vatter unser, der du bist im hymel, etc.
Volgents singe der Pfarherr, Gevattern und umb-
stendere mit gebogen knien: | C2r |
Nun bitten wir den heyligen Geyst55 etc., Alleyn
das erste gesetzlin56.
hDarnach lasse der Priester das kindlin durch die
Gevattern nennen:
N., entsagstu dem bösen geyst?
Antwort: Ja.
Und seinem gantzeni reich mit allem seinem raht
und eingeben?
Antwort: Ja.
Versagstu auch deiner selbs in allem, was auß
fleysch und blut jwidder Gottes willenj kompt?
Antwort: Ja.

c-c Fehlt B.
f-f Dieser Abschnitt stammt aus Hefentregers Agende,
fol. 18v-19v.
g B: Sprecht hierauff.
h-h Dieser Abschnitt ähnelt der brandenburg-nürnbergi-
schen Kirchenordnung von 1533, Sehling, EKO XI,
S. 180; Osiander, Gesamtausgabe 5, S. 132.
i Fehlt B.
j-j Fehlt B.
k-k B: den vatter, allmechtigenn schöpfer.
l-l B: der empfangen ist vom heyligen geiste, geborn von
der jungfrawen Maria, gelitten unter Pontio Pilato.

Darnach frage er: Glaubest du inn Gott, kden al-
mechtigen Vatter, den Schöpffer desk hymels und
der erden?
Antwort: Ich gleub.
Gleubest du an Jesum Christ, seinen eyngebornen
Sohn, unsern herrn, lvom heyligen geyst empfangen,
Von Maria, der Jungkfrawen, gebornl, gecreutziget,
gestorben und begrabenm, am dritten tage auffer-
standen von den todten, auffgefahren geyn hymel,
sitzend zur ngerechten des vatters, und eynen
zukünfftigen Richter der lebendigen und der to-
dten?n
Antwort: Ich gleub. | C2v |
Gleubest du an den heyligen Geyst, Eyn heylige,
Christliche Kirchen, Gemeynschafft der heyligen,
vergebung der sünden, aufferstehung des fleysches
unnd darnach eyn ewigs leben?
Antwort: Ich gleube57.
Nach dieser Confession Neme der Priester das
Kindt von dem Gevattern und spreche:
N., Wiltu getaufft sein?
Antwort: Jah.
Volgents Sol der Priester mit der handt das wasser
schöpffen und das heupt des Kindlins dreimal damit
begiessen, sagendt: Ich Teuffe dich In dem Namen
Gottes des Vatters, Des Sohns und des heyligen
Geystesf

m B: begraben, nidergefahren zur helle.
n-n B: rechten Gottes, des allmechtigen vatters, von dannen
er kommen wirdt, zue richten die lebendigen und die tod-
ten?

53 Verharre, aushalte, Grimm, DWb 26, Sp. 575.
54 Mt 6,9-13.
55 Luther, Nun bitten wir den Heiligen Geist, AWA 4,
Nr. 19.
56 Die erste Strophe.
57 Apostolisches Glaubensbekenntnis, BSLK S. 21.

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