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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Arend, Sabine [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (9. Band = Hessen, 2): Die geteilte Landgrafschaft Hessen 1582-1618 - Grafschaften Waldeck, Solms, Erbach und Stolberg-Königstein - Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30289#0307
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15. Kirchenordnung 1556

tem glauben auffnehmen | Q2r | und nicht zweiffeln,
Du wöllest allwege mit deiner Götlichen handt ob
inen halten, sie zu schützen für allem argem und
führen und leyten zu allem gutem und deinen hey-
ligen geyst nimmer von inen nehmen, durch unsern
herrn Jesum Christum, Ameny.
Darnach soll der Pastor inen die hend aufflegen und
sagen:
O Herre Jesu Christe, Gottes Sohn, Der du ge-
sprochen hast, So wir, die doch arg seind, konnen
unsern kindern gute gaben geben, wieviel mehr
wirdt der vatter den heyligen geyst geben denen, die
in darumb bitten327. Und so zwen auff erden eyn-
trechtiglich etwas bitten, das wirdt inen von mei-
nem hymlischen vatter gegeben werden328. Wir bit-
ten dich, sterck diese kinder mit deinem heyligen
geyst, das sie in gehorsam deinesc Evangelii bleiben
und wider den Teuffel und eygen fleyschlich verder-
ben streitten mögen unnd den heyligen geyst nicht
betrüben, Auch deine heylige Kirchen mit keyner
ergernus verletzen, sondern das yhr leben zu deinem
lobe, inen zur seligkeyt und andern zur besserung
diene, Wie du gebotten hast und uns zugesagt,
ddurch unsern herrn Jesum Christumd, Amen.
Der Almechtige Got und vatter unsers herrn Jesu
Christi, der euch durch seine gnad vermittelst dem
sacrament der heyligen Tauff zu seinem Reich be-
ruffen und nun von new an durch sein götlich Wort
erweckt | Q2v | hat, der wölle mit gnaden in euch be-

stettigen, was er durch seinen heyligen geyst inn
euch angefangen hat. Und nachdem ir selbst durch
ewer eygen mündtlich bekentnus begeret, der hey-
ligen Christenheyt zugerechnet [zu] werden, So
neme ich euch an im namen unsers hern Jesu Christi
und anstat der heyligen Christlichen kirchen zur ge-
meynschafft der gnad und hulde Gottes, unsers
hymlischen vatters, zur gemeynschafft des bluts
Jesu Christi, seines lieben Sohns, unnd zur gemeyn-
schafft des heyligen geystes, das yhr inn der heyli-
gen Christenheyt und under der gemeynschafft der
heyligen vermittelst dem wahren Christlichen glau-
ben allhie auff erden mit den Kindern Gottes teyl
unnd gemeynschafft haben möget am heyligen
Evangelio, an der Absolution, an den heyligen Sa-
cramenten, am Gebet und an allem, so durch Gottes
Wort den gleubigen zugelassen wirt, und hernach-
mals am unvergengklichen erbe und unaußsprechli-
cher freude des ewigen lebens, Amen.
Unser herr Jesus Christus wölle euch durch seinen
heyligen geyst und durch das Wort seiner gnade für
allem unglauben und yrthumb behüten und gnad
verleihen, das yhr täglich im glauben, hoffnung und
liebe329 zunehmen und wachsen möget, Das ir
wie fruchtbare reben an dem lebendigen wein-
stock330, Jesu Christo, erfunden und auß der ge-
meynschafft seiner außerwelten Schäflein nymmer-
mehr verstossen werdet331, Amen.
Darauff soll man singen: Wol dem, der inn Got-
tes forchten stehet etc.332 | Q3r |

eVon den Schulen

Dieweil auch die schulen nicht alleyn der Kirchenn,
sondern auch des gemeynen nutzen Seminaria sein,
darin man leut, zum Kirchenampt unnd Regiment
dienlich, aufferziehen muß, So ist von nötten,

c B: deines heyligen.
d-d Fehlt B.
e B: Das 15. capitel.
f Fehlt B.
g-g B: Unndt damit man duchtige fulcra scholarum an den
ludimagistris habe, so sollenn erstlich die schuldiener,

auchf dieselbigen mit fleis zuerhalten. Darumb sol-
len die Pfarrherrn Die Eltern, ire kinder zur schul zu
ziehen, mit fleiß vermanen. gUnd damit die Jugent
inn Gottes Wort, guten Sitten und Künsten recht-

327 Lk 11,13.
328 Mt 18,19.
329 1Kor 13,13.
330 Joh 15,1-8.
331 Vgl Joh 10,1-30.
332 Luther, Wohl dem, der in Gottes Furcht steht, AWA 4,
Nr. 7.

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