Solms
Beschließlich, nachdem in der alten |32v | undj
reinen christlichen kirchen ein hochlöblicherk und
christlicher gebrauch geweßen, das nach geendten
predigten alle zuhörer zum tisch des herren sich ver-
füget und des heiligen abendmalsl sich theillhaftig
gemacht haben, so wollen wir auch deßen unsere un-
derthanem gedrewlich erinnert und vermanet haben.
nMit dießem ernsten befelchn, das hinfort kein
person, dieo in unser obrigkeitp wohnen oder sich
zum heußlich lebenq begeben wollen, ehelich einge-
leitet noch zu gevattern zugelaßen werden sollen,
die nichtr die lehr des catechismi36, wie daselbe im
churfurstenthumb Heidelberg und [andern]s refor-
mirten kirchen geübt und getrieben wird, gefast
undtt ofentlich bekandt und vor der christlichen ge-
mein vom wort zu wort erzehlet, auch durch den
ubrauch der heiligen sacramenteu bezeuget haben,
das sie ein gliedt unser christlichen gemein und kir-
chen seyen,
Befehlen hirufv unsern pharn, beampten, schul-
teißenw und underthanen uber dießer ordtnung, de-
ren verbeßerung wir uns vorbehaltten habenx, | 33r |
mit dreuem ernst und fleiß zu halten und die hannd-
zuhaben, auch dieselbige jedes jahr vier mal, nem-
lich uff S. Steffanstag37, ostern und pfingstmontag
wie auch den nechsten sondag nach Michaelis38 von
der cantzel durch den pfarherr jedes orts mit ernn-
stem eiffer zu verlesen, derselben allerdings iny kir-
j Fehlt B.
k B: loblicher.
l B: abendmals Christi.
m B: underthane hiemitt.
n-n Fehlt B.
o B: so.
p B: herrschafft.
q B: wesen.
r B: nicht zuvor.
s Fehlt A, ergänzt aus B.
t B: die.
u-u B: gebrauch des heiligen abentmalls.
v B: hiruf allen.
w B: schulteißen, diehnern.
x Fehlt B.
y B: in den.
chen gemeß zu lehren und den zuhorern bekand zu
machen, desto beßer sich vor lastern zu huten und
dieser ordnung gemeß zu verhalten.
Inn urkund geben mit unserm uffgedruckten bru-
derlichen secret siegel, denn ersten tag Octobris
zanno etc. eintausendfunffhundertneuntzig und
vierz | 33v |
Eyd der eltesten
Wir schweren und geloben, daß nach ausweisung
unsersa hohen ampts wir fleißig uffsichtb haben wol-
len uff alles ergerlich wesen cin der kirchenc, alle ab-
götterei, gotteslesterung, leichtfertigkeit und an-
derß, so wieder die ehre Gottes und daß h. evange-
lium streittet, das wir dieselbige, so viel uns mög-
lich, verhindern und die ubertretter, wie immer die
gelegenheit sein mag, zu einem bessern lebend er-
mahnen wollene, da aber solch ermahnung fnicht
fruchten woltef, daß ohne neidt, haß, freundschafft,
feindschafft solch unbußfertig wesen wir an gebu-
rende ort gelangen und von dannen hulf, rath und
beistand erwarten wolleng, auch dieser kirchenord-
nung und geistlichem regiment geleben, alles dreu-
lich und bestes fleißes, so wahr uns Gott helf und
sein einiger sohn.
z-z B: im funfzehenhundertt unnd im vierunndneunzigsten
jar.
a B: unsers anbevohlenen.
b B: uffsehens.
c-c B: dieser kirchen unnd.
d Fehlt B.
e Fehlt B.
f-fB: keine statt woltte finden.
g Fehlt B.
36 Der Heidelberger Katechismus, der in der Kurpfalz in
Gebrauch war, Abdrucke in Sehling, EKO XIV,
S. 342-375, BSRK S. 682-719 und Neuser, Katechis-
mus, S. 167-212.
37 26. Dezember.
38 29. September.
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Beschließlich, nachdem in der alten |32v | undj
reinen christlichen kirchen ein hochlöblicherk und
christlicher gebrauch geweßen, das nach geendten
predigten alle zuhörer zum tisch des herren sich ver-
füget und des heiligen abendmalsl sich theillhaftig
gemacht haben, so wollen wir auch deßen unsere un-
derthanem gedrewlich erinnert und vermanet haben.
nMit dießem ernsten befelchn, das hinfort kein
person, dieo in unser obrigkeitp wohnen oder sich
zum heußlich lebenq begeben wollen, ehelich einge-
leitet noch zu gevattern zugelaßen werden sollen,
die nichtr die lehr des catechismi36, wie daselbe im
churfurstenthumb Heidelberg und [andern]s refor-
mirten kirchen geübt und getrieben wird, gefast
undtt ofentlich bekandt und vor der christlichen ge-
mein vom wort zu wort erzehlet, auch durch den
ubrauch der heiligen sacramenteu bezeuget haben,
das sie ein gliedt unser christlichen gemein und kir-
chen seyen,
Befehlen hirufv unsern pharn, beampten, schul-
teißenw und underthanen uber dießer ordtnung, de-
ren verbeßerung wir uns vorbehaltten habenx, | 33r |
mit dreuem ernst und fleiß zu halten und die hannd-
zuhaben, auch dieselbige jedes jahr vier mal, nem-
lich uff S. Steffanstag37, ostern und pfingstmontag
wie auch den nechsten sondag nach Michaelis38 von
der cantzel durch den pfarherr jedes orts mit ernn-
stem eiffer zu verlesen, derselben allerdings iny kir-
j Fehlt B.
k B: loblicher.
l B: abendmals Christi.
m B: underthane hiemitt.
n-n Fehlt B.
o B: so.
p B: herrschafft.
q B: wesen.
r B: nicht zuvor.
s Fehlt A, ergänzt aus B.
t B: die.
u-u B: gebrauch des heiligen abentmalls.
v B: hiruf allen.
w B: schulteißen, diehnern.
x Fehlt B.
y B: in den.
chen gemeß zu lehren und den zuhorern bekand zu
machen, desto beßer sich vor lastern zu huten und
dieser ordnung gemeß zu verhalten.
Inn urkund geben mit unserm uffgedruckten bru-
derlichen secret siegel, denn ersten tag Octobris
zanno etc. eintausendfunffhundertneuntzig und
vierz | 33v |
Eyd der eltesten
Wir schweren und geloben, daß nach ausweisung
unsersa hohen ampts wir fleißig uffsichtb haben wol-
len uff alles ergerlich wesen cin der kirchenc, alle ab-
götterei, gotteslesterung, leichtfertigkeit und an-
derß, so wieder die ehre Gottes und daß h. evange-
lium streittet, das wir dieselbige, so viel uns mög-
lich, verhindern und die ubertretter, wie immer die
gelegenheit sein mag, zu einem bessern lebend er-
mahnen wollene, da aber solch ermahnung fnicht
fruchten woltef, daß ohne neidt, haß, freundschafft,
feindschafft solch unbußfertig wesen wir an gebu-
rende ort gelangen und von dannen hulf, rath und
beistand erwarten wolleng, auch dieser kirchenord-
nung und geistlichem regiment geleben, alles dreu-
lich und bestes fleißes, so wahr uns Gott helf und
sein einiger sohn.
z-z B: im funfzehenhundertt unnd im vierunndneunzigsten
jar.
a B: unsers anbevohlenen.
b B: uffsehens.
c-c B: dieser kirchen unnd.
d Fehlt B.
e Fehlt B.
f-fB: keine statt woltte finden.
g Fehlt B.
36 Der Heidelberger Katechismus, der in der Kurpfalz in
Gebrauch war, Abdrucke in Sehling, EKO XIV,
S. 342-375, BSRK S. 682-719 und Neuser, Katechis-
mus, S. 167-212.
37 26. Dezember.
38 29. September.
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