6. Kirchenzuchtordnung 1599
Zum achtunnddreißigsten soll keiner dem an-
dern seine kinder oder gesindt verziehen, widerspen-
stig machen oder zur ongebur abspannen.
Alles bei vermeidung sowoll Gottes untreglichen
zorns, als auch unserer schweren ungnadt unnd da-
x B: leibsstraffe. Es sol auch der geprauch, so itz bey den
hochzeittern angefangen wirt, den dritten tag eier ufhe-
ben und allerley speiss, so man bekommen kan, abge-
schafft werden.
Iuramentum seniorum:
Ihr sollett an aidts stadt mitt handgebener treu geloben
unnd versprechen, daß nach außweissung euers ambts
ihr vleissige uffsicht haben wollett unnd sollett uff alles
ergerlich wesen in der kirchen, alle abgötterey, gotsle-
sterung, leichtfertigkeitt unnd anderß, so wider die ehre
Gottes undt daß h. evangelium streittet, so viell euch
immer möglich ist zuverhinndern, auch die ubertretter in
rauf gesetztter unnd in unser landttsordnung22 an-
gehefter unableßiger gelt- unnd leibsstraffex. |
[Rückvermerk:] ySolms Braunfelsische disciplinor-
denung anno 1599 pub[liziert]y
alle weiße und wege zu einem bessern leben zuermah-
nenn. Da aber solche vermahnungen nicht fruchten
wolltten, daß ihr one neydt, haß, freundtschafft, feindt-
schafft oder wie das sonsten nahmen haben möchte,
solch onbußferttig weßen an gebürende ortt gelangen
und von dannen hülff, rath und beystandt erwartten
wöllett, auch disser kirchenordtnung unndt geistlichem
regiment zu geleben alles treulich unndt bestes vleisses
etc.
y-y In B gestrichen: Solmische disciplinordnung 1599.
22 Landrecht, siehe oben, S. 327 Anm. 12.
343
Zum achtunnddreißigsten soll keiner dem an-
dern seine kinder oder gesindt verziehen, widerspen-
stig machen oder zur ongebur abspannen.
Alles bei vermeidung sowoll Gottes untreglichen
zorns, als auch unserer schweren ungnadt unnd da-
x B: leibsstraffe. Es sol auch der geprauch, so itz bey den
hochzeittern angefangen wirt, den dritten tag eier ufhe-
ben und allerley speiss, so man bekommen kan, abge-
schafft werden.
Iuramentum seniorum:
Ihr sollett an aidts stadt mitt handgebener treu geloben
unnd versprechen, daß nach außweissung euers ambts
ihr vleissige uffsicht haben wollett unnd sollett uff alles
ergerlich wesen in der kirchen, alle abgötterey, gotsle-
sterung, leichtfertigkeitt unnd anderß, so wider die ehre
Gottes undt daß h. evangelium streittet, so viell euch
immer möglich ist zuverhinndern, auch die ubertretter in
rauf gesetztter unnd in unser landttsordnung22 an-
gehefter unableßiger gelt- unnd leibsstraffex. |
[Rückvermerk:] ySolms Braunfelsische disciplinor-
denung anno 1599 pub[liziert]y
alle weiße und wege zu einem bessern leben zuermah-
nenn. Da aber solche vermahnungen nicht fruchten
wolltten, daß ihr one neydt, haß, freundtschafft, feindt-
schafft oder wie das sonsten nahmen haben möchte,
solch onbußferttig weßen an gebürende ortt gelangen
und von dannen hülff, rath und beystandt erwartten
wöllett, auch disser kirchenordtnung unndt geistlichem
regiment zu geleben alles treulich unndt bestes vleisses
etc.
y-y In B gestrichen: Solmische disciplinordnung 1599.
22 Landrecht, siehe oben, S. 327 Anm. 12.
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