7. Hochzeits- und Taufordnung für Solms-Hungen 1616
In gleichem sol hirmit verkündet sein, dieweil
offtmahls auß unacht und vergeß der dienstbesteller
die frohn8 uf mitwochpredigten und bettag hinauß-
geschrieben werden, das demnach, damit man nit
zum unfleiß ursach gebe, schulteißen und dorf-
knecht entweder die dienst biß uf folgenden tag ein-
stellen oder, so es eylwerckc wehre, allererst nach
gehaltener predigt zum dienst zu gehen anordnen
und disem befelch geleben sollen.
dDarmit aber keiner sich der unwißenheid zu
endschuldigen, alß wird hirmit clar und austrucklich
gesagt und verordnet, daß alle manßpersonen des
raths, so aus der sontags- und bettagspredig ohne
erhebliche ursach bleiben, mit einem alb[us], die an-
dern manspersonen umb versaumung solcher predi-
gen mit 6 d[enarii], die weibspersonen |53r | und
megd und jung gesind, so aus einem haus zur kir-
chen zu kommen schuldig seind, mit 4 d, alle per-
sonen aber ohne underscheid, so auß der mitwochen-
predig ohne ursach oder erlaubnus bleiben, mit 2 d
sollen unabbitlich gestrafft und deshalben ydesmal
nach geendter predig die verzeichnus soll gelesen
und die abwesenden zur straff durch pfarher und
seniores sollen verzeichnet werdend.
Die Schulteißen, die uber diesen ordnungen nit
mit ernst halten, sollen ihrer dienst entsetzt und
uber das der herrschafft mit einer namhafften straf
verfallen sein.
Die seniores werden sich ihrer ampt und pflicht
selbst zuerinnern wißen.
Urkundlich geben mit der befehlhaber gewönlichem
amptssiegel den montag nach Exaudi9 anno etc.
1616.
[Rückvermerk:] Hungen. Ad describendum.
c Im Text: eylwerck nit. 8 Frondienste.
d-d Von anderer Hand ergänzt. 9 Montag nach Exaudi = 13. Mai 1616.
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In gleichem sol hirmit verkündet sein, dieweil
offtmahls auß unacht und vergeß der dienstbesteller
die frohn8 uf mitwochpredigten und bettag hinauß-
geschrieben werden, das demnach, damit man nit
zum unfleiß ursach gebe, schulteißen und dorf-
knecht entweder die dienst biß uf folgenden tag ein-
stellen oder, so es eylwerckc wehre, allererst nach
gehaltener predigt zum dienst zu gehen anordnen
und disem befelch geleben sollen.
dDarmit aber keiner sich der unwißenheid zu
endschuldigen, alß wird hirmit clar und austrucklich
gesagt und verordnet, daß alle manßpersonen des
raths, so aus der sontags- und bettagspredig ohne
erhebliche ursach bleiben, mit einem alb[us], die an-
dern manspersonen umb versaumung solcher predi-
gen mit 6 d[enarii], die weibspersonen |53r | und
megd und jung gesind, so aus einem haus zur kir-
chen zu kommen schuldig seind, mit 4 d, alle per-
sonen aber ohne underscheid, so auß der mitwochen-
predig ohne ursach oder erlaubnus bleiben, mit 2 d
sollen unabbitlich gestrafft und deshalben ydesmal
nach geendter predig die verzeichnus soll gelesen
und die abwesenden zur straff durch pfarher und
seniores sollen verzeichnet werdend.
Die Schulteißen, die uber diesen ordnungen nit
mit ernst halten, sollen ihrer dienst entsetzt und
uber das der herrschafft mit einer namhafften straf
verfallen sein.
Die seniores werden sich ihrer ampt und pflicht
selbst zuerinnern wißen.
Urkundlich geben mit der befehlhaber gewönlichem
amptssiegel den montag nach Exaudi9 anno etc.
1616.
[Rückvermerk:] Hungen. Ad describendum.
c Im Text: eylwerck nit. 8 Frondienste.
d-d Von anderer Hand ergänzt. 9 Montag nach Exaudi = 13. Mai 1616.
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