Erbach
1. Cor. 11 [16]: Ist aber jemand unter euch, der lust
zu zancken hat, der wisse, daß wir solche weise nicht
haben, die gemein Gottes auch nicht. | 1r
Copey1 der bestallung, So ein newer Pfarherr wird angenommen
Wir, N. etc., Bekennen hiemit In krafft diß Brieffs,
daß wir den Ersamen unds wirdigen N. tN. von N.t
zu einem Pfarherr zu N. bestelt und angenommen
habenu dergestalt, daß er unsere Unterthanen unnd
Pfarrvolck daselbst als ein getrewer Pfarherr verse-
hen sol, das heilige Wort Gottes, wie das ahn im
selbst ist, klar und lauter fürtragen und verkuendi-
gen, auchv mit Christlichem vleiß, zu allem guten
unterweisen, Sich erbars wandels unnd wesens, Wie
einem Diener der Kirchen gebürt, halten, Damit das
gemein Volck nicht ergernis, sondern gute Exempel
von im nemen möge, die krancken vleissig heimsu-
chen und in todes nöten und anderer an-| 1v | fech-
tung mit dem Wort Gottes trösten, Die
wSacrament undx gnadenzeichenw unsers Herrn Jesu
Christi nach Christlicher einsatzung handeln und
reychen, Auch sonst in andern sachen, die Kirchen-
dienst belangende, sich halten, alles vermöge unse-
rer Graveschafft Kirchenordnung, so im derhalben
ubergeben worden. Und umb solche seine Kirchen-
dienst etc. sollen im die Pfarrgefelle oder so viel
Dienstgelts etc. (welchs denn zugleich benent wer-
den sol) järlich gereicht werden (Nota: Hierin soll
auch gemelt werden, wenn die auffkündigung ge-
schehen soll).
Deß zu warem urkundt haben wir unser Secret
zu ende dieser bestallung thun Drucken und einen
s Fehlt KO 1558.
t-t Fehlt KO 1558.
u Fehlt KO 1558.
v Fehlt KO 1558.
w-w KO 1602: h. Sacramenten.
x Fehlt KO 1558.
y In KO 1558 folgt hier das Register.
z KO 1602: zuversehen. Und weil denn an der Lehr das
Fürnembste gelegen ist, sol der neuwe Pfarrherr zu för-
derst verhöret werden, ob er auch richtig, nach der Regel
deß heyligen Göttlichen Worts, in den Prophetischen
und Apostolischen Schrifften verfasset, einher gehe, ob
seine Lehr unnd Glaubens Bekäntniß auch den dreyen
Haupt Symbolis, Apostolico, Nicaeno und Athanasii
gleichlautenden Revers sein eigen Handtschrifft von
im empfangen.
Geben etc.y | 2r |
Wie ein ankommender Pfarherr und Kirchendiener
seines Lebens und Lehre halben befragt
unnd verhört werden sol
Wenn ein Pfarherr oder Kirchendiener von newem
beruffen wird, sol die Oberkeit etliche Pfarherrn,
deren zum wenigsten zwen sein söllen, verordnen,
die denselbigen inn gegenwertigkeit der Oberkeit
oder wen sie darzu bescheiden würde, verhören, Ob
er seines herkommens, lebens und lehre halben tüg-
lich sey, Pfarr- und Kirchendienst zuversehen2.
Darnach soll ihm der Graffschafft Kirchenord-
nung zuverlesen ubergeben werden, damit er sich
darinnen ersehen möge, wie man es in der Kirchen
halte. Wo er als denn nach verlesung der Ordnung
deren zu frieden, sol im ein Spruch auß der Heiligen
Schrifft ades newen Testamentsa fürgegeben werden,
darauff soll er ein Predigt thun, doch nicht für der
gantzen Gemein, Sondern in gegenwertigkeit etli-
cher weniger Personen, damit, ob | 2v | er sich in sol-
cher Predigt mit lehren unnd anderm nicht ge-
schicklich hielte, der Gemein kein ergerniß2 daraus
entsteheb.
[BSLK S. 21-30] gemeß seye, Ob er sich auch mit Mund
und Hertzen bekenne zu der unverenderten und unver-
fälschten Augspurgischen Confession, wie dieselbige
Anno 1530 Keyser Carolo von den Protestirenden Stän-
den ubergeben worden, zu der Apology derselben, Zu den
Schmalkaldischen Artickuln, zu dem kleinen und grossen
Catechismis Lutheri [BSLK S. 501-541, 545-733].
a-a Fehlt KO 1602.
b Siehe unten, S. 445f.
1 Dieses Bestallungsschreiben entstammt einem Kanzlei-
Formularbuch.
2 Anstoß, Nachteil.
422
1. Cor. 11 [16]: Ist aber jemand unter euch, der lust
zu zancken hat, der wisse, daß wir solche weise nicht
haben, die gemein Gottes auch nicht. | 1r
Copey1 der bestallung, So ein newer Pfarherr wird angenommen
Wir, N. etc., Bekennen hiemit In krafft diß Brieffs,
daß wir den Ersamen unds wirdigen N. tN. von N.t
zu einem Pfarherr zu N. bestelt und angenommen
habenu dergestalt, daß er unsere Unterthanen unnd
Pfarrvolck daselbst als ein getrewer Pfarherr verse-
hen sol, das heilige Wort Gottes, wie das ahn im
selbst ist, klar und lauter fürtragen und verkuendi-
gen, auchv mit Christlichem vleiß, zu allem guten
unterweisen, Sich erbars wandels unnd wesens, Wie
einem Diener der Kirchen gebürt, halten, Damit das
gemein Volck nicht ergernis, sondern gute Exempel
von im nemen möge, die krancken vleissig heimsu-
chen und in todes nöten und anderer an-| 1v | fech-
tung mit dem Wort Gottes trösten, Die
wSacrament undx gnadenzeichenw unsers Herrn Jesu
Christi nach Christlicher einsatzung handeln und
reychen, Auch sonst in andern sachen, die Kirchen-
dienst belangende, sich halten, alles vermöge unse-
rer Graveschafft Kirchenordnung, so im derhalben
ubergeben worden. Und umb solche seine Kirchen-
dienst etc. sollen im die Pfarrgefelle oder so viel
Dienstgelts etc. (welchs denn zugleich benent wer-
den sol) järlich gereicht werden (Nota: Hierin soll
auch gemelt werden, wenn die auffkündigung ge-
schehen soll).
Deß zu warem urkundt haben wir unser Secret
zu ende dieser bestallung thun Drucken und einen
s Fehlt KO 1558.
t-t Fehlt KO 1558.
u Fehlt KO 1558.
v Fehlt KO 1558.
w-w KO 1602: h. Sacramenten.
x Fehlt KO 1558.
y In KO 1558 folgt hier das Register.
z KO 1602: zuversehen. Und weil denn an der Lehr das
Fürnembste gelegen ist, sol der neuwe Pfarrherr zu för-
derst verhöret werden, ob er auch richtig, nach der Regel
deß heyligen Göttlichen Worts, in den Prophetischen
und Apostolischen Schrifften verfasset, einher gehe, ob
seine Lehr unnd Glaubens Bekäntniß auch den dreyen
Haupt Symbolis, Apostolico, Nicaeno und Athanasii
gleichlautenden Revers sein eigen Handtschrifft von
im empfangen.
Geben etc.y | 2r |
Wie ein ankommender Pfarherr und Kirchendiener
seines Lebens und Lehre halben befragt
unnd verhört werden sol
Wenn ein Pfarherr oder Kirchendiener von newem
beruffen wird, sol die Oberkeit etliche Pfarherrn,
deren zum wenigsten zwen sein söllen, verordnen,
die denselbigen inn gegenwertigkeit der Oberkeit
oder wen sie darzu bescheiden würde, verhören, Ob
er seines herkommens, lebens und lehre halben tüg-
lich sey, Pfarr- und Kirchendienst zuversehen2.
Darnach soll ihm der Graffschafft Kirchenord-
nung zuverlesen ubergeben werden, damit er sich
darinnen ersehen möge, wie man es in der Kirchen
halte. Wo er als denn nach verlesung der Ordnung
deren zu frieden, sol im ein Spruch auß der Heiligen
Schrifft ades newen Testamentsa fürgegeben werden,
darauff soll er ein Predigt thun, doch nicht für der
gantzen Gemein, Sondern in gegenwertigkeit etli-
cher weniger Personen, damit, ob | 2v | er sich in sol-
cher Predigt mit lehren unnd anderm nicht ge-
schicklich hielte, der Gemein kein ergerniß2 daraus
entsteheb.
[BSLK S. 21-30] gemeß seye, Ob er sich auch mit Mund
und Hertzen bekenne zu der unverenderten und unver-
fälschten Augspurgischen Confession, wie dieselbige
Anno 1530 Keyser Carolo von den Protestirenden Stän-
den ubergeben worden, zu der Apology derselben, Zu den
Schmalkaldischen Artickuln, zu dem kleinen und grossen
Catechismis Lutheri [BSLK S. 501-541, 545-733].
a-a Fehlt KO 1602.
b Siehe unten, S. 445f.
1 Dieses Bestallungsschreiben entstammt einem Kanzlei-
Formularbuch.
2 Anstoß, Nachteil.
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